Der SVS-Coach nimmt nach dem Spiel gegen den FSV Erlangen-Bruck seinen Abschied.

Mit dem Spiel gegen den FSV Erlangen-Bruck an diesem Samstag (14 Uhr), geht für den SV Seligenporten nicht nur die Saison zu Ende, sondern auch die Amtszeit von Trainer Hendrik Baumgart, der bekanntlich für Gerd Klaus Platz machen muss.

„Es ist schon noch etwas Ärger da“, macht Baumgart aus seinen Gefühlen, von den Verantwortlichen recht überraschend getroffene Entscheidung, die Zusammenarbeit zu beenden, keinen Hehl. Als besonders schöne Momente in seinem zweijährigen Wirken bleiben ihm die beiden vor proppenvollen Rängen ausgetragenen Spiele gegen den TSV 1860 München in Erinnerung, bei denen er in der Regionalliga unter Roger Prinzen als Co-Trainer fungierte. Was seine Zeit als Chef angeht sind es „mehrere mitreißende Partien, wie das Pokalspiel gegen Rain am Lech oder zuletzt in Gebenbach.“

Wo Licht, da freilich auch Schatten. Dies betrifft vor allen Dingen die schwere Startphase im vergangenen Sommer als der SVS zeitweise bis ans Tabellenende rutschte,   mit der Niederlage in Ansbach als absoluten Tiefpunkt. „Obwohl wir schon wochenlang trainierten lief damals nichts zusammen“, so Baumgart.

Perfektes Gesamtwerk

Unterkriegen ließ er sich davon aber nicht, sondern tüftelte mit der ihm eigenen Akribie unverdrossen weiter an Taktik wie Formationen. Die Früchte seines Tuns füllten den Punktekorb alsbald zusehends auf, so dass die Klosterer in der Tabelle stetig nach oben kletterten und die Spielzeit mit einem im Herbst noch als völlig utopischen fünften Rang abschließen werden. Was die Rückrunde betrifft, wird der SVS nur vom bereits feststehenden Meister aus Aubstadt übertroffen, der im Idealfall auch noch überholt werden könnte. Dass es der scheidende Übungsleiter obendrein noch verstand, seiner Equipe eine exzellente spielerische Handschrift mitzugeben, rundet sein Gesamtwerk perfekt ab und fand selbst auf Seiten der jeweiligen Kontrahenten immer wieder ehrliche Bewunderung.

Was Wunder also, dass Baumgart auf sein Wirken mit einem lachenden und einen weinenden Auge blickt: „Insgesamt haben wir eine super Saison gespielt. Ich habe viel investiert und ein Fundament für die Zukunft geschaffen.“ Eine Zukunft, die im Kloster freilich ohne ihn weitergestaltet wird. Was seine eigenen Planungen angeht, hält er sich alle Optionen offen: „Ich muss nicht unbedingt gleich was neues machen. Falls sich aber was Interessantes ergibt, werde ich darüber nachdenken.“

Zunächst aber steht ihm mit der Partie gegen den FSV Erlangen-Bruck noch ein letzter Auftrag bevor. Dass seine Kicker mit einem Sieg gegen die bereits als Teilnehmer an der Abstiegsrelegation feststehenden Erlanger den sechsten Dreier in Folge einfahren würden und damit die längste derartige Serie der Klosterer seit 2008 begründen würden, ist für Baumgart „schön zu hören“, der eigentliche Antrieb aber liegt wo anders: „Der Charakter der Mannschaft ist der, dass sie immer gewinnen will.“ Und weil ein Team eben nicht nur aus elf Spielern besteht, bekommen diesmal vor allen Akteure die Chance, welche nicht so oft zum Zuge gekommen sind, oder den Verein verlassen.

Bislang stehen als Abgänge Dominik Dachs und Nico Ott fest. Ebenfalls die Zeichen auf Abschied stehen bei Fotios Katidis, Ardan Selmani, Andreas Bauer, Theodoros Petrakis und Jonas Anschütz. Während bei David Ekern die Frage des Arbeitsplatzes einer Klärung bedarf, sind die Verantwortlichen mit Kamron Crow und Sebastian Glasner noch in Gesprächen.

Oliver Janz kommt

​Außerdem darf Kapitän Marco Janz künftig seinen Bruder Oliver als Mitspieler begrüßen. Der 24-jährige Defensivmann kommt vom Ligakonkurrenten SC Eltersdorf, wo er vier Jahre als unumstrittener Stammspieler galt.
Arpad Backens wird Gerd Klaus als Co-Trainer zur Steite stehen. Beide kennen sich aus gemeinsamen Zeiten beim FSV Erlangen-Bruck, wo Backens als Mittelstürmer unter Klaus 2008 in die Bayernliga aufstieg.