Der SVS ging beim TSV Aubstadt mit 1:3 leer aus. Besonders in der ersten Hälfte brachten die Klosterer so gut wie nichts zustande.
Nach sechs ungeschlagenen Partien, kassiert der SV Seligenporten mit einem 1:3 (0:2) beim Spitzenreiter TSV Aubstadt seine erste Niederlage in der Rückrunde. „Wir haben nach dem 0:1 unseren Faden und den Mut verloren“, brachte SVS-Trainer Hendrik Baumgart das Geschehen auf den Punkt.
Im Vergleich zum 3:2-Sieg gegen Großbardorf vor einer Woche, änderte Baumgart seine Startformation auf zwei Positionen. Für den Rotgesperrten Kai Neuerer spielte Nico Ott zum ersten Mal von Beginn rechter Außenverteidiger. Den Offensivpart des aus beruflichen Gründen vakanten Raffael Kobrowski übernahm Artan Selmani. Und weil sowohl Sebastian Glasner (Kapselverletzung) als auch Marco Wiedmann /Rippenprellung) weiterhin dienstunfähig waren, nahmen auf der Auswechselbank lediglich vier Ersatzspieler Platz.
Dieses arg reduzierte Aufgebot versuchte mit spielerischen Lösungen die sofort körperbetonten enorm laufintensiven und immer wieder mit langen Bällen operierenden Hausherren in Schach zu halten. Dies gelang zunächst ganz gut, tauchten die Aubstädter doch in der Anfangsphase kaum einmal gefährlich vor dem von Dominic Dachs gehüteten SVS-Kasten auf. Allerdings fehlte seinen Vorderleuten ebenfalls die Durchschlagskraft. So waren es jeweils Standards,. die für Chancen der Klosterer sorgen sollten. Einen von von Mergim Bajrami getretener Freistoß vermochte die TSV-Abwehr nur ind Feld abzuwehren, wo Armin Bindner kurzentschlossen abzog, aber Pech hatte, dass Nr 20 die Kugel im Fallen von der Linie kratzte (17.). Kurz danach köpfte David Ekern einen Eckball nur knapp am Dreieck vorbei. In der 20. Minute schlugen die Hausherren in Stile eines echten Spitzenreiters gnadenlos zu. Als Schiedsrichterin Sabine Stadler (Fulda) nach einem Foul zu Recht auf Vorteil entschied, nutzte Daniel Leicht das Überraschungsmoment, um das Spielgerät aus spitzem Winkel zum 1:0 im Tor zu versenken.
Während der SVS nun vollends aus dem Gleichgewicht geriet, lieferte sein Gegner seinen 230 Zuschauern eine eindrucksvolle Demonstration, warum er in der Tabelle ganz oben steht. Fortan sahen sich die Gäste mit einer Angriffswelle nach der anderen konfrontiert. Und weil sich die Klosterabwehr ob dieses unbarmherzigen Drucks und der enormen körperlichen Präsenz ihrer Gegenspieler immer wieder Abspielfehler leistete, hatte es den Anschein, als würden die Klosterer schlicht und einfach hinweggefegt werden. Einzig Torhüter Dachs vermochte in dieser hochbrisanten Phase ernsthaft Widerstand zu leisten. So blockte er zuerst einen Schuss von Martin Thomann (35.), um gleich danach auch gegen Markus Thomann sowie Leicht (40.) blitzschnell zu reagieren. Hatten der in dieser Phase alles überragende Akteur und seine heillos überforderten Kameraden noch Glück, dass der mit voller Wucht abziehende Ingo Feser nur die Latte traf, schaltete Michael Dellinger dann am schnellsten und verfrachtete den ins Feld zurückspringenden Ball zum längst überfälligen 2:0 ins Tor (40.).
SVS-Kapitän Marco Janz, der nach einem schmerzhaften Pferdekuss nur noch humpelte, blieb zu Beginn des zweiten Durchgangs in der Kabine. Der ihn ersetzende Sam Zander und alle anderen an diesem Spiel in irgendeiner Form beteiligten Protagonisten sahen sich nun mit einem gänzlichen anderen Spiel konfrontiert. Zum einen wurde das windige, aber bislang sonnige Wetter durch sturmgepeitschten Regen ersetzt. Zum anderen begann das, was Baumgart hinterher mit „wir haben uns neu sortiert und schnörkelloser gespielt“ bezeichnete. Fortan agierte der SVS entschlossener und wesentlich laufstärker. Die damit einher gehende engere Zweikampfführung ließ das Momentum allmählich zu Gunsten der Klosterer kippen. Allerdings fehlte diesen ein echter Vollstrecker. Einzig Bajrami vermochte mit einigen Freistößen etwas Gefahr zu entfachen. Bajrami war es dann auch, der einen Konter zum 1:2-Anschluß (60.) einschob. In der Folge entwickelte sich ein rasanter Schlagabtausch, der die Akteure auf dem immer tiefer werdenden Geläuf bis an die Grenzen ihrer körperlichen Leistungs- und Leidensfähigkeit beanspruchte. So sagte der in der 73. Minute ausgewechselte Aubstädter Julian Grell zu seinem Ersatzmann Christoph Schmidt: „Hau dich rein, das ist jetzt sauschwer!“ Der SVS indes produzierte ungeachtet aller Mühen nur noch eine echte Torchance. David Ekern war es, der einen Bajrami-Freistoß volley annahm, aber an der TSV-Defensive scheiterte (75.). Weil die Klosterer nun alles auf eine Karte setzten, ergaben sich für die Hausherren Räume zum Kontern. Verfehlte Feser aus 18 Metern noch das Ziel (85.), sorgte Martin Thomann eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit für die endgültige Entscheidung, als er frei vor Dachs auftauchte, ihn mit all seiner Routine umspielte und zum 3:1 einschob.