Klosterer gewinnen beim Würzburger FV mit 2:1. Trotz einer kurzzeitigen Bewusstlosigkeit hält Torhüter Dominic Dachs bis zum Abpfiff durch.
Nach der schwachen Vorstellung in Eltersdorf rehabilitiert sich der SV Seligenporten mit einem 2:1 (1:0)-Sieg beim in der Spitzen-gruppe beheimateten Würzburger FV.
„Wir haben eine tolle erste Halbzeit hingelegt und unsere Torchancen konsequent verwertet. Auch als wir nach der Pause unter Druck geraten sind, haben wir mit einer kämpferisch erstklassigen Leistung dagegengehal-ten“, zog ein zufriedener Trainer Hendrik Baumgart ein ebensolches Fazit. Torhüter Dominic Dachs verkörperte hierbei das Paradebeispiel für den unbeugsamen Einsatzwillen der Klosterer. Obgleich nach einer guten Stunde K.o. geschossen und kurzzeitig sogar ohne Bewusstsein, ließ es sich der Torhüter nicht nehmen, seinen Job bis zum siegreichen Ende weiter zu verfolgen.
Im Vergleich zum Spiel in Eltersdorf nahm Baumgart drei Veränderungen vor. Während Kapitän Marco Janz und Sebastian Glasner nach ihren abgelaufenen Rotsperren wieder mitwirkten und auch Tobias Kramer von Beginn an ran durfte, betrachteten Theodoros Petrakis, Artan Selmani und David Ekern das Geschehen zunächst von der Bank. Und was sie sahen, dürfte ihr Klosterherz durchaus erfreut haben. So versteckten sich ihre Kameraden gegen die favorisierten Gastgeber keineswegs, sondern agierten absolut auf Augenhöhe. Diese couragierte Spielweise sollte in der 18. Minute zum ersten Mal belohnt werden. Nach einer schönen über die linke Seite vorgetragenen Kombina-tion, flankte Marco Wiedmann scharf nach innen, wo Raffael Kobrowski goldrichtig stand und aus etwa acht Metern trocken zur Führung einnetzte. Veredelte der SVS hier seine erste echte Torchance der Partie überhaupt, setzte er nur drei Zeigerumdrehungen später ebenso eiskalt nach. War es vorhin aus dem Spiel heraus, zeigte Wiedmann diesmal, dass er auch im Umgang mit dem ruhenden Ball höchst versiert ist. Seinen tief im Mittelfeld auf die Reise geschickten Freistoß fand das Haupt des im Strafraum lauernden Tim Olschewski, der WFV-Torhüter Andre Koob zum zweiten Male das Nachsehen gab.
Nun verstärkten die sichtlich über-raschten Würzburger den Druck und ließen erahnen, warum sie als Aufstiegsanwärter gelten. Insbesonde-re über die Flügel sahen sich die Klosterer nun einem Angriff nach dem anderen ausgesetzt. Reagierte Dachs bei einem Knaller vor Wojtek Droszcz prächtig (26.), geriet der Lupfer von Sebastian Fries etwas zu weit (29.), bevor sich der völlig blank stehende Ben Müller bei einem Zuspiel nicht ganz auf der Höhe präsentierte (32.).
Fünf Minuten nach dem Seitenwechsel die bis dorthin beste Gelegenheit der Hausherren, als Dennis Michel seinen Mitspieler Christian Dan in Szene setzte, der aber aus fünf Meter am famosen Dachs scheiterte. Auch in der Folge bestimmte Würzburg die Partie, fand aber mit dem so aufmerksam, wie leidenschaftlich verteidigenden SVS kaum ein Durchkommen. Vielmehr nutzte die Gäste die Räume für schnelle Konter. Einer davon hätte durchaus zum Erfolg führen können, doch Kobrowski reagiert bei einem Zuspiel von Wiedmann zu zögerlich (55.). Kurz danach ging Dachs zu Boden, als er von Patrick Hofmann aus nächster Nähe an den Kopf geschossen wurde. Nachdem das Spiel mehrere Minuten später fortgesetzt wurde, verloren die Gäste kurzzeitig die Ordnung. Der WFV nutzte diesem Umstand so clever wie auch prompt, indem Dan eine Vorlage von Adrian Istrefi per Direktabnahme aus 18 Metern zum 1:2-Anschluss (69.) ins Netz beförderte.
Nun entwickelte sich eine hektische, bisweilen auch recht körperbetonte Partie. Würzburg warf nun alle nach vorne und drängte mit Vehemenz auf den Ausgleich. Doch Seligenporten war freilich keineswegs gewillt diesen Vorsprung aus den Händen zu geben. Angeführt von ihrem verbal wie auch körperlich alles in die Waagschale werfenden Kapitän Marco Janz rackerten die Klosterer um jeden Ball. Die mehr als achtminütige Nachspielzeit geriet dann zu einer offenen Feldschlacht, in der beide Teams Gelegenheit zum Torerfolg hatten, bevor die völlig ausgepumpten SVS-Kicker erst freudestrahlend die Hände in den Himmel streckten, um dann ihren sichtlich gezeichneten Keeper zu herzen.