Der SVS enttäuschte beim Regionalligisten keineswegs, bekam dort aber sehr klar die Grenzen aufgezeigt
Zwei Tage nach der 11:0-Gala beim Bezirksligisten SK Lauf und Treffern Gebhard, Azemi, Knorr, Kobrowski (je 2), sowie Rosinger, Loo, und Bajrami, unterlagen der SV Seligenporten beim 1. FC Nürnberg II mit 1:3 (0:1).
Dass die Klosterer hinsichtlich der Spritzigkeit und des läuferischen Leistungsvermögens im Hintertreffen waren, mag durchaus der Trainingsbelastung geschuldet sein. Die Diskrepanz in Taktik und Spielverständnis aber machte den Unterschied zwischen einer unter Profibedingungen arbeitenden Mannschaft und Amateuren mehr als deutlich. „Der FCN war uns klar überlegen und hätte durchaus noch mehr Treffer machen können. Trotzdem aber bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden“, so SVS-Coach Gerd Klaus.
Die bei besten Wetter auf dem Kunstrasenplatz am Trainingsgelände des „Ruhmreichen“ ausgetragene Partie begann für den Gast denkbar ungünstig. So netzte Tim Latteier nach schöner Vorarbeit von Dennis Lippert und Casper Tengstedt schon nach nicht einmal sechzig Sekunden per Flachschuss zum 1:0 ein. Auch in der Folge brandete eine Club-Attacke nach der anderen auf das von David Paulus gehütete SVS-Tor. So rief Kapitän Marco Janz seine Kameraden denn auch bald zur Ordnung und forderte „mehr Wachsamkeit“ ein. Abgesehen von einem harmlosen Schuss von Bernd Rosinger (10.), gab der FCN jedoch weiterhin den Ton an, doch sowohl Lukas Schleimer (16.) als auch Tobias Kraulich (22.) brachten die Kugel nicht ins Ziel. Die beste Chance in dieser Phase ging auf das Konto des eminent quirligen Tengstedt, der nur die Latte anvisierte (28.). Kurz danach sendete der SVS ein Lebenszeichen, als sich Nico Gebhard auf links nach vorne spielte, seine für Christian Knorr gedachte Flanke aber abgewehrt wurde. Nun legten die Klosterer ihre Zurückhaltung allmählich ab. Insbesondere Rosinger bemühte sich, aus dem Zentrum heraus gefährliche Situationen zu inszenieren. Gebhard hätte denn auch beinahe den Ausgleich erzielt, blieb aber am aufmerksamen Lippert hängen (44.).
Wie schon zu Spielbeginn, drängte der FCN auch zu Beginn der zweiten Hälfte mächtig nach vorne und erhöhte nach fünf Minuten auf 2:0. Wieder einmal war es Tengstedt, der am schnellsten Schaltete und völlig frei einnetzte. Es ist den Klosterer hoch anzurechnen, dass sie nun nicht auf Schadensbegrenzung aus waren, sondern sich mutig dem so viel besseren Rivalen entgegenstemmten. Rosinger kam bei einem Zuspiel des ein riesiges Pensum abspulenden Raffael Kobrowski einen Wimpernschlag zu spät (69.), bevor Bajrami im Strafraum zu Boden fiel, Schiedsrichter Quirin Dehmlehner dies aber nicht ahndete. Nachdem Philipp Harlass mit einem Pfostentreffer und der den Abpraller aufnehmende Robin Heußer das 3:0 für den Club verpassten, krönte Kobrowski seine Leistung mit den 1:2-Anschlusstreffer, indem er einen Lupfer von Bajrami aus spitzem Winkel per Kopf ins Netz wuchtete (75.). Während den Klosterern allmählich die Kräfte ausgingen, legten die Hausherren sogar noch eine Schippe drauf und drängten mit Macht auf den dritten Treffer. Nun erwuchs Keeper Paulus zum Turm in der Schlacht und vereitelte gleich mehrere gute und beste Gelegenheiten. Das 3:1 allerdings konnte auch er nicht verhindern, als Schleimer aus kurzer Distanz unhaltbar zum Endstand einschoss (82.).
Der SVS spielte mit: Paulus – Neuerer (25. Loo), Bindner (46. Moos), Janz, Freitag – Wiedmann – Knorr (46. Bajrami, 87. Backens), Rosinger, Strobel, Gebhard (57. Azemi) – Kobrowski.

Ilir Azemi im Kurzporträt
Profi Gegen den 1. FCN II absolvierte Ilir Azemi seinen zweiten Kurzeinsatz für den SVS.
Der 1,92 Meter große Stürmer spielte bis 2014 für die SpVgg Greuther Fürth 52 Mal in der ersten und zweiten Liga und erzielte 25 Tore. Ein schwerer Autounfall unterbrach dann jäh seine Karriere.
Neuanfang Nach wenig erfolgreichen Jahren bei Holstein Kiel und Wacker Nordhausen, wagt er nun beim SVS einen Neuanfang. „Ich will nichts überstürzen, sondern erstmal wieder Spaß am Fußball haben“, so der 28-jährige.