Nach dem Sieg in Gebenbach will der SVS den ambitionierten Erlangern das Leben möglichst schwer machen.
Seligenporten Nach dem 3:2-Sieg bei der DJK Gebenbach in der Vorwoche, geht der SV Seligenporten mit neuem Schwung in das an diesem Freitag (18.30 Uhr) anstehende schwere Spiel gegen den ATSV Erlangen.
Die Jubeltrauben, die sich unmittelbar nach dem Schlusspfiff bildeten und schließlich in ein einziges großes Menschenknäuel übergingen, bekundeten nicht nur die Erleichterung nach der erst zweiten Saisonsieg, sondern machten auch deutlich, welch guter Mannschaftsgeist in der erst im Sommer neu formierten SVS-Equipe mittlerweile herrscht. „Wir haben sehr ordentlich gespielt“, machte Trainer Gerd Klaus seinen Kickern zwar ein Kompliment, um dann aber noch im gleichen Atemzug hinterher zu schieben: „Wenn Gebenbach das 3:0 macht, verlieren wir die Partie und keiner weiß so recht warum.“ Dieses ebenfalls an das gesamte Kollektiv gerichtete Mahnung, hat seine volle Berechtigung, stehen die Klosterer doch bei eigenen Angriffen viel zu oft viel zu hoch.
Problem fehlende Restverteidigung
„Wir bekommen die Restverteidigung einfach nicht gut genug hin“, so der Trainer, der sich aber auch im Klaren darüber ist, dass dies „auch eine Auswirkung meiner von mir bevorzugten, nach vorne orientierten Spielweise ist.“
Also unbestreitbar mit einigem Risiko behaftet, hat diese Marschroute freilich auch ihre Vorzüge. Zum Beispiel die von recht offensiven Außenverteidigern. War es doch Fabio Deuerlein der sich in der Schlussphase wenig um seinen eigentlichen Abwehrjob auf der linken Seite scherte, sich stattdessen mutig nach vorne durchtankte und schließlich den Elfmeter zum 2:2 erzwang. „Nach vorne durchschieben ist eigentlich nicht so seine Sache“, war Klaus durchaus ein wenig überrascht von seiner Nummer 2, sieht jedoch „solche Vorstöße prinzipiell gerne.“
Weil der Erfolg ungeachtet all der positiven Aspekte mit etwas Glück gesegnet und gegen einen biederen Kontrahenten zudem schwer erkämpft war, verweigert sich der ohnehin nicht zu großen Gefühlsausbrüchen neigende Coach jeglicher Euphorie: „Wir werden uns in jedem Spiel an die Decke strecken müssen, um eine Chance zu haben.“
Dies gilt umso mehr für das Duell mit dem Tabellen-Sechsten ATSV Erlangen. Im Sommer 2018 aufgestiegen, wollen die Erlanger die Bayernliga baldmöglichst nach oben verlassen. Deshalb verkündeten die Verantwortlichen im Sommer ihr auf drei Jahre angelegtes „Projekt Regionalliga“. Um den kühnen Worten auch entsprechende Taten folgen zulassen, lotste der ATSV einige gestandene Spieler an die Paul-Gossen-Straße.
Hochbefähigter ATSV-Kader
Mit Stürmer Alexander Piller, Abwehrmann Philip Messingschlager sowie dem auch beim SVS bestens bekannten Mittelfeldakteur Christopher Kracun schnappte man der SpVgg Bayreuth gleich drei mit jeder Menge Regionalligaerfahrung gesegnete Akteure weg. Ebenfalls neu hinzugekommen ist Sasa Visnjic. Der 27-jährige hat sein Aufgabengebiet im Mittelfeld und war zuletzt für den serbischen Zweitligisten Novi Banovci aktiv. „Der ATSV-Kader besitzt eine brutale Qualität“, lobt Klaus, unter dessen Fittiche schon einige ATSV-Akteure trainierten, den Rivalen in den höchsten Tönen. Zunächst aber kam diese Ansammlung hochbefähigter Akteure dann allerdings nicht so richtig in Schwung. Als am neunten Spieltag der Aufsteiger ASV Neumarkt den Erlangern schon die dritte Niederlage beifügte, musste Trainer Shqipran Skerjai, der den Verein vor fünf Jahren in den Niederungen der Bezirksliga übernahm, seinen Platz räumen.
Sein Nachfolger, der 29-jährige Fabian Adelmann, der vorher die A-Junioren des 1. FC Nürnberg anleitete, fügte zum Einstand den Spitzenreiter FCE Bamberg seine bis dato einzige Niederlage bei. Auch die drei weiteren Partien wurden gewonnen, wobei die SpVgg Bayern Hof jüngst mit 6:0 vom Rasen gefegt wurde. Kein Wunder also, dass sich Klaus auf irgendwelche Prognosen gar nicht einlassen will, sondern lieber an die Leidenschaft seines Teams appelliert: „Wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen.“