Christian Knorr mit einem Doppelpack, sowie Justin Kussmann, Leon Rukiqi und Giuliano Nyary treffen beim 5:2 (1:1) in Sand.

Dass im Fußball wie in jeder anderen Sportart auch, Siege das Wichtigste sind, ist eine Binsenweisheit. Noch ein kleines bisschen wichtiger sind aber vielleicht Erfolge, nach einer längeren Pause, wenn niemand so recht einschätzen kann, wie das eigene Team im Vergleich mit dem Gegner tatsächlich abschneiden wird.

Deshalb lässt sich wohl mit Recht behaupten, dass der SV Seligenporten mit dem 5:2 (1:1)-Sieg beim 1. FC Sand genau so einen Erfolg eingefahren hat. Dies umso mehr als der SVS in der Tabelle nicht nur eben jenen Konkurrenten, sondern auch Vatanspor Aschaffenburg überflügelte und nun auf Platz 15 angesiedelt ist.

Kaum war der Anpfiff des gut leitenden Schiedsrichters Johannes Hamper (Kulmbach) verklungen, gingen beide Kontrahenten auf dem zwar nicht sonderlich großen, wohl aber hervorragend bespielbaren Kunstrasenplatz, in die Vollen. So bot sich Christian Knorr schon nach zwei Minuten eine gute Einschussgelegenheit für den Gast, bevor der Sander Kapitän Sebastian Wagner mit einem herzhaften Schuss die Latte erzittern ließ (3.).

Obwohl die Klosterer mehr Ballbesitz verbuchten, brachte Maximilian Zang, der nach einem Freistoß am schnellsten schaltete, die Hausherren mit 1:0 (10.) nach vorne. Nachdem SVS-Keeper Herbert Schötterl gegen Niklas John in höchster Not klärte (12.), fing sich Seligenporten allmählich und erarbeitete sich ein spielerisches Übergewicht. Folgerichtig leitete Abwehrmann Armin Buzimkic in der 23. Minute den Ausgleich ein. Dessen Steilpass schickte Manfred Strobel ins Zentrum, wo Justin Kussmann die Kugel ins Tor köpfte. Auch in der Folge gestaltete vorwiegend der SVS die recht kampfbetonte Partie. Die beste Gelegenheit zur Führung hatte der sehr umtriebige Kussmann, kam jedoch nach einem Querschläger der Sander nicht richtig zum Schuss, so dass Torhüter Markus Geier im Nachfassen klärte (40.).
Bislang also klar das bessere Team, bekamen die Klosterer in der 56. Minute eine eiskalte Dusche verabreicht, als die Abwehr einen Freistoß nicht zu bereinigen vermochte und John aus dem Gewühl das 2:1 markierte. Mit der Hereinnahme von Giuliano Nyary, gelang SVS-Trainer Gerd Klaus kurz danach ein spielentscheidender Schachzug. Kaum auf dem Feld, servierte er vom rechten Flügel aus, den Ball genau auf das Haupt von Leon Rukiqi, der am langen Pfosten lauernd, zum 2:2 ausglich (65.). Nur drei Zeigerumdrehungen später drehte Knorr nach Vorlage von Kussmann mit dem 3:2 den Spieß um. Die nun sichtlich entnervten und obendrein recht entkräfteten Hausherren hatten nun nicht mehr viel entgegenzusetzen. Deshalb war es wohl auch mangelnder Konzentration geschuldet, dass es gleich drei Sander nicht schafften Nyary im Strafraum fair zu stellen, sondern dies lediglich auf Kosten eines Strafstoßes „gelingen“ sollte. Knorr nahm Maß und erhöhte per Flachschuss neben dem linken Pfosten auf 4:2 (76.). Für den Schlusspunkt sorgte Nyary dann höchstselbst, indem er nach einer Ecke unwiderstehlich zum 5:2 einnickte.
„Das war ein verdienter Sieg für uns. Nach den Gegentoren, die fast aus dem Nichts fielen, haben wir eine gute Moral gezeigt“, freute sich Klaus über den vierten Saisonsieg.