Florian Vitzthum (rechts) und Philipp Sommer (links)  bekleiden ab sofort das Amt des ersten, bzw. zweiten Abteilungsleiters

 

Anfang September hatte sich die Fußballabteilung des SV Seligenporten zuletzt getroffen.
Wurde damals die auf der Tagesordnung stehende Wahl eines neuen Abteilungsleiter der Fußballsparte auf unbestimmte Zeit verschoben, sind nach internen Gesprächen nun Florian Vitzthum (18) als erster Abteilungsleiter und Philipp Sommer (21) als dessen Stellvertreter einstimmig gewählt worden.

Außerordentlich war sie, die Versammlung der Fußballabteilung des SV Seligenporten. Außerordentlich informativ ebenso.
Bevor der kommissarische Abteilungsleiter Karl-Heinz Tischer die circa 35 anwesenden Mitglieder der Abteilung begrüßte, eine Schrecksekunde. Die Rollleinwald schnellte nämlich in die eingerollte Form zurück und ließ die versammelte Menge aufschrecken.
Nun sollte auch die Sitzung ins Rollen kommen, u.a. mussten ja auch zwei Rollen mit neuen Gesichtern besetzt werden.
Zunächst sorgte die Personalie der ersten Mannschaft, Sebastian Glasner, für Diskussions- und Zündstoff.

Drei Jahre kein Schwarzmann

Die Background-Story: Im Spiel gegen Aschaffenburg habe der Schiedsrichter Christopher Schwarzmann Glasner gedroht, er werde das Spiel nicht überleben, womit er einen Platzverweis für den SVS-Stürmer ankündigte. Letztlich flog Glasner nicht vom Platz, der Stürmer des SV Seligenporten leistete sich abseits des Feldes aber noch einen Fauxpas, indem er nach der Partie den Unparteiischen aufsuchte und diesem mehrmals von seiner Meinung über ihn teilhaben ließ. Folge waren vier Spiele Sperre für den Routinier.
Dass die Drohung in Richtung Glasners nicht erfunden ist, zeigten Aussagen von Aschaffenburger Spielern, die den Vorwurf so bestätigten.
Abteilungsleiter Karl-Heinz Tischer hatte bei Schiedsrichterobmann Walter Moritz angerufen, um Bericht über den Vorfall zu erstatten. Das Ergebnis: „Herr Schwarzmann wird für drei Jahre lang keine Spiele des SV Seligenporten mehr pfeifen, nicht auswärts und nicht daheim“, verkündete Tischer das Versprechen von Moritz. Im damaligen Spiel hatte Schwarzmann dem SVS einen klaren Elfmeter verwehrt und sehr fragwürdige, zahlreiche gelbe Karten verteilt. „Vor dem Spiel habe er zur Begrüßung schon den Gegner umarmt“, so Augenzeuge und ehemaliger Fußballabteilungsleiter Horst Rödel. Zudem habe der Schiedsrichter in dessen Bericht das Sicherheitskonzept kritisiert, das Schwarzmann noch vor Anpfiff als in Ordnung betitelte. Nach dem Schlusspfiff habe sich Christopher Schwarzmann ins Sportheim des SVS begeben, wo er freilich nicht begeisterte Anhänger des SV Seligenporten antraf. Eine Provokation, „die Schiedsrichter sind bei solch Streitigkeiten dazu angehalten, sofort nach dem Spiel das Sportgelände zu verlassen“, erklärte ein aufgebrachter Rödel. Ganz interessant: Auch der VfB Eichstätt hatte im Gastspiel beim 1.FC Schweinfurt den Referee Schwarzmann als Spielleiter, verlor 0:3 und fühlte sich mächtig betrogen, erzählte Rödel ganz nebenbei.

Eine Anzeige möchte der SV Seligenporten in diesem Fall dennoch nicht erstatten, dies beschlossen die Mitglieder an jenem Abend. Nichtsdestotrotz: Der Halbfinaleinzug hätten dem SVS immerhin eine fünfstellige Summe in die Kasse gespült.

Mitternachtsturnier zu Beginn
Eine auch aus finanzieller Hinsicht lohnenswerte Veranstaltung war nächstes Thema auf der Sitzung – das Seligenportener Hallenmasters. Im Gespräch einigte man sich dank eines Vorschlags des Vorsitzenden Markus Turinsky auf das Fußballwochenende einleitende, um 17 Uhr beginnende, Mitternachtsturnier der ersten Mannschaft am Freitag, den 28. Dezember diesen Jahres. Am darauffolgenden Samstag bestreiten erst die Jugend und dann die zweite Mannschaft des SVS ihr Turnier in der Pyrbaumer Mehrzweckhalle, ehe am Sonntag erneut ein Jugendturnier und schließlich das alljährliche Firmenturnier zum Kommen lädt.

Dann zum wohl wichtigsten Tagesordnungspunkt des Abends, der Wahl der Abteilungsleiter Fußball. Einstimmig wurden auf Vorschlag von Karl-Heinz Tischer Florian Vitzthum (18) als erster Abteilungsleiter und Philipp Sonmer (21) als dessen Stellvertreter ins Amt berufen. Beide sind selbst in der zweiten Mannschaft des SV Seligenporten aktiv und übernehmen damit die Verantwortung für die zweite Mannschaft und die notwendige Zusammenarbeit mit den Jugendtrainern. Die erste Mannschaft ist ja schließlich in eine GmbH ausgegliedert worden und somit außerhalb ihres Tätigkeitsfelds. Horst Rödel, Karl-Heinz Tischer und Markus Turinsky wünschten den Beiden viel Glück und Erfolg für die Zukunft. „Ich hoffe, wir werden das gut machen“, fasste sich Florian Vitzthum kurz und dankte für das ausgesprochene Vertrauen der Fußballabteilung.
Gleich daran angeschlossen wurde die Entscheidung über eine mögliche Teilnahme der zweiten Mannschaft an der Hallenkreismeisterschaft nach Futsal-Regeln. Durch das positive Feedback der anwesenden Spieler ist davon auszugehen, dass der SVS mit der zweiten Mannschaft dann dort heuer teilnehmen wird.

Hofs „Troublemaker“

Etwas zu viel und nicht unbedingt angebracht teilgenommen haben Hofer Auswärtsfans in Seligenporten Ende Juli. Damals hatte sich ein Grüppchen während der Bayernliga-Begegnung zwischen den beiden Ersatzkabinen eingefunden und während dem Spiel nicht nur Trainerteam, Spieler und Betreuer des SV Seligenporten beleidigt. Ebenfalls war eine Schwenkfahne zu weit ins Spielfeld bewegt worden, womit natürlich auch potenziell Gefahr für die Akteure auf dem Feld bestand. In Zukunft lasse man solch Gruppierungen mit großen Fahnen nicht mehr auf die Seite der Trainer, so der Beschluss der Runde.

Letzter Einwand sollte dann erneut auf das Thema Schiedsrichter führen. Die zweite Mannschaft hatte in der B-Klasse diesen Sonntag erneut keinen eingeteilten Schiedsrichter. Beim 1.FC Nürnberg hätten die Unparteiischen im Spiel gegen Eintracht Frankfurt freien Eintritt gehabt, plädierte Platzwart Josef Bock für amateurfreundlichere Anstoßzeiten. Leider utopisch – beim kommerziellen Fußballgeschäft bleibt eben manch ein B-Klassist auf der Strecke – natürlich auch wegen dem Schiedsrichtermangel generell. Immerhin hat man ohne Referee dann wohl eine größere Chance, ein Spiel zu überleben.