Nach dem spielfreien Wochenende soll gegen den schwächelnden TSV Großbardorf gepunktet werden.
Weil spielfrei, musste der SV Seligenporten am vergangenen Wochenende dem Treiben der Konkurrenz tatenlos zuschauen. Das dabei der SC Eltersdorf die Klosterer von der Tabellenspitze verdrängte, hat Trainer Gerd Klaus dabei nicht aus der Ruhe gebracht, meinte er doch schon im Vorfeld, dass die Tabelle noch keine große Aussagekraft besitze. Allerdings aber bevorzugt der Coach schon lieber die Rolle des Jägers, da man „als Verfolger immer darauf angewiesen ist, dass der Konkurrent einen Fehler macht.“
Um bei einem solchen sofort zur Stelle zu sein, hat Klaus das Training zunächst intensiviert und vor allen Dingen Kondition gebolzt. „Nach der doch recht kurzen Saisonvorbereitung haben wir nun die Gelegenheit genutzt, körperliche Defizite aufzuarbeiten“, so Klaus. In den letzten Tagen wurde dann der Fokus auf den TSV Großbardorf, an diesem Samstag (14 Uhr) zu Gast im Kloster, gelegt. In dieser Partie kommt es für den Trainer darauf an, dass „wir nach der Niederlage gegen Vilzing wieder Fuß fassen.“
Der aktuelle Tabellenvierte aus Großbardorf muss derzeit schmerzlich erfahren, was die Vakanz eines einzelnen Akteurs im Mannschaftssport Fußball bewirken kann. Gelang den Unterfranken mit vier Siegen am Stück ein Idealer Start, sind die „Gallier“ mit nur zwei Zählern aus den jüngsten vier Partien etwas vom ausgegeben Kurs „oben mitspielen“ abgekommen.
Los ging die Misere just, als Björn Schönwiesner nicht mehr zur Verfügung stand. Jahrelang nicht nur Torgarant, sondern auch absolute Schlüsselfigur im Spielaufbau und der Hierarchie, verabschiedete sich der 26-jährige aus beruflichen Gründen in die USA. Das der TSV diesen tiefen personellen Einschnitt bislang nicht annährend zu kaschieren vermochte, davon zeugen kümmerliche zwei Zähler aus den jüngsten vier Begegnungen. Seines kongenialen Partners nun beraubt, scheint auch Stürmer Simon Snaschel die Gefährlichkeit abhandengekommen zu sein. Mit acht Treffern in der Torjägerliste zwar noch immer ganz oben, „knipste“ er in den letzten vier Partien allerdings nur noch zweimal. „Einen solch guten Spieler wie Schönwiesner zu verlieren, tut richtig weh“, kann Klaus die Probleme des Kontrahenten gut nachvollziehen. Dessen ungeachtet macht sich der Trainer aber auf eine komplizierte Aufgabe gefasst: „Großbardorf hat noch immer eine sehr stabile Mannschaft, die teilweise schon sehr lange zusammen und deshalb richtig gut eingespielt ist. Zudem stehen sie sehr kompakt und geben nie auf.“ Wie gut es, der momentanen Misere zum Trotz, um Kampfgeist und Moral noch immer bestellt, davon geben die beiden 3:3-Unentschieden gegen die DJK Ammerthal und beim FC Eintracht Bamberg eindrucksvoll Zeugnis, wo der TSV jeweils in der Schlussminute noch einen Zähler ergatterte.
Um nach dem Schlusspfiff dieses, von Klaus als „Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften“ eingestuften Duells das bessere Ende für sich zu haben, kommt es nicht zuletzt auf eine stabile Abwehrleistung an. Eine Disziplin also, in der die Klosterer mit bislang lediglich vier Gegentreffern allen anderen Kontrahenten ein gehöriges Stück voraus sind. Wesentlichen Anteil daran gebührt Andreas Schuster. Der vom Regionalligaabsteiger FC Pipinsried gekommene linke Außenverteidiger hat sich sofort zur Stammkraft gemausert und sämtliche sieben Spiele über die komplette Distanz absolviert. „Andreas ist sehr zuverlässig und spielt auf einem gleichmäßig guten Niveau“, preist Klaus seine Nummer 19, den er auch in menschlicher Hinsicht als „großen Gewinn“ bezeichnet.
Auch sein Pendant auf der rechten Seite, Matthew Loo, hat sich sehr gut eingeführt. Eigentlich im Mittelfeld zu Hause, übernahm der 20-jährige? Aufgrund der Vakanz des in Australien weilenden Kai Neuerer die Position weiter hinten, wo er nun mit seiner Dynamik weit mehr als eine Notlösung darstellt.

Zahlenspiele
Mehr Punkte: In der ewigen Tabelle der im Sommer 2012 ins Leben gerufenen Bayernliga-Nord steht der TSV Großbardorf mit 444 Zählern aus 246 Partien ganz oben.
Besserer Schnitt: Der SVS befindet sich in diesem Ranking mit 75 Spielen und 149 Punkten zwar nur auf Rang 19, hat aber mit 1,99 Zähler pro Partie den besten Schnitt als der TSV (1,8).