Im Spiel bei der DJK Ammerthal (Sonntag, 14 Uhr), kann der SVS-Coach erstmal seit langem auf einen verletzungsfreien Kader zurückgreifen.
Dass der SV Seligenporten am vergangenen Wochenende eine wetterbedingte Zwangspause einlegen musste, sieht Trainer Hendrik Baumgart mit zwiespältigen Gefühlen: „Wir hätten schon gerne gespielt.“ Dies nicht zuletzt deshalb, weil gegen die DJK Bamberg die Chancen wohl recht groß gewesen wären, die 1:3-Niederlage gegen den TSV Aubstadt umgehend wieder wett zu machen. Andererseits aber war der Coach auch froh darüber, kurzfristig einen zusätzlichen Übungstag anberaumen zu können, macht er doch keinen Hehl daraus, dass „uns jede Einheit gut tut.“
Dies umso mehr, als Baumgart seine Equipe endlich wieder einmal für längere Zeit auf dem alten A-Platz um sich scharen durfte. Der bietet zwar ungleich bessere Bedingungen als der recht holprige, in weiten Teilen nur sehr spärlich mit Rasen bedeckte Nebenplatz, kann aber wegen der nicht vorhandenen Flutlichtanlage nur bei Tageslicht benutzt werden. „Momentan trainieren wir so lange es irgend geht auf dem Rasen und wechseln dann bei Einbruch der Dunkelheit auf den Nebenplatz“, so Baumgart.
Ist der Trainer also noch bis zum baldigen Beginn der Sommerzeit gewissen Einschränkungen unterworfen, kann er, mit Ausnahme des noch für drei Partien rotgesperrten Kai Neuerer, aus dem Vollen schöpfen. Nachdem sich Kapitän Marco Janz und Marco Wiedmann bereits in der vorigen Woche diensttauglich meldeten, steht nun auch Stürmer Sebastian Glasner nach auskurierter Kapselverletzung wieder zu Verfügung.
Eine Situation, welche Baumgart lange nicht mehr genießen durfte und deshalb als „fast schon sensationell“ betitelt.
Selbiges galt in dieser Saison einige Zeit auch für die DJK Ammerthal, an diesem Sonntag (14 Uhr) Gastgeber des SVS. Im Sommer 2016 nach kurzer Abstinenz wieder in der Bayernliga aufgestiegen und seitdem meist in der unteren Tabellenhälfte vertreten, tummelten sich die seit diesem Jahr von Dominik Haußner angeleiteten Oberpfälzer nun plötzlich im oberen Drittel und belegten kurz vor dem Ende der Vorrunde sogar einen beachtlichen vierten Rang. Dann aber folgte mit nur einem Zähler aus neun Spielen eine extreme sportliche Dürre. Auch in der jüngsten Partie beim ATSV Erlangen sah es lange nicht besonders gut aus, ehe nach einer schieren Leistungsexplosion noch ein klares 4:0 zu Buche stand.
„Dieser Sieg hat der DJK sicherlich wieder Auftrieb gegeben“, so Baumgart. Neben diesem psychologischen und somit eher „weichen“ Aspekt, kennt er auch einige handfeste Dinge, die seiner Mannschaft das Leben durchaus schwer machen können. „Der Platz ist recht schmal. Dies nutzt Ammerthal, um geschickt die Räume eng zu machen. Für uns ist es besonders wichtig, bei Umschaltsituationen hellwach zu sein.“
Ganz besonders engagiert wird wohl Christian Knorr zu Werke gehen. Immerhin trug der Flügelflitzer bis zur Winterpause noch das Trikot des aktuellen Gegners, kam dort aber zuletzt nur noch sporadisch zum Einsatz. Kein Wunder also, dass Baumgart ihm „noch Luft nach oben“ bescheinigt. Echte Zweifel, dass der eminent schnelle Knorr seine Fähigkeiten alsbald so richtig in die Waagschale werfen wird, hegt er allerdings keine: „Das wichtigste, was Christian jetzt braucht, ist Spielpraxis.“ Spielpraxis in Hülle und Fülle weisen mit Innenverteidiger Mario Zitzmann und Spielgestalter Marco Weber auf der Gegenseite zwei ehemalige Klosterer auf. „Ammerthal hat einige richtig gute Spiele in seinen Reihen“, erweist Baumgart dem Kontrahenten seinen Respekt, um dann aber sogleich die eigenen Stärken zu betonen: „Wir brauchen uns sicherlich nicht zu verstecken, sondern haben allen Grund, selbstbewusst aufzutreten.“