Beim TSV Abtswind muss der SVS-Coach sein Team nach dem Ausfall von drei Stammspielern komplett umbauen.
Gerade einmal zwei Wochen ist es her, da sprach SVS-Trainer Hendrik Baumgart angesichts eines durchgängig verletzungsfreien Kaders „von einer fast sensationellen Situation.“
Dies hat sich vor dem an diesem Samstag (16 Uhr) anstehenden Match beim TSV Abtswind allerdings grundlegend geändert. Gilt es doch, den Ausfall von gleich drei absoluten Stammspielern wettzumachen. An vorderster Stelle, zumindest was die Position auf dem Feld, als auch die bisher absolvierten Spielminuten betrifft, ist hier Mergim Bajrami zu nennen. Die Nummer zehn handelte sich am vergangenen Wochenende gegen Sand nach einem in der zehnten Minute an ihm verübten Foul eine Sprengung der linken Schulterkapsel ein und wird mindestens zwei Wochen pausieren müssen. Der Spielmacher stand nicht nur in allen vorhergehenden 26 Partien in der Startformation, sondern ist mit seinen 12 Treffern obendrein bester SVS-Schütze. „Wir müssen uns neu ausrichten“, stellt diese Vakanz sowohl Baumgart als auch seine kickende Belegschaft vor eine immense Aufgabe. Wie schwer diese zu bewältigen ist, wurde deutlich, als die Mannschaft nach Bajramis unfreiwilligen Abgang erhebliche Probleme in der Vorwärtsbewegung offenbarte.
Während hier also eine adäquate Lösung noch gesucht wird, ist diese einige Meter weiter hinten im defensiven Mittelfeld schon gefunden. Weil sich Tim Olschewski vor dem Spiel gegen Sand im Abschlusstraining den linken großen Zeh anbrach, rückte Sam Zander ins Team. Der erst 18 Jahre alte Winterneuzugang bestand seine Feuertaufe mit Bravour. „Sam hat seine Sache sehr ordentlich gemacht. Er holt gerne die Bälle von hinten ab und fühlt sich auf der „Sechs“ sehr wohl“, baut der Coach denn auch in Abtswind fest auf seinen Youngster. Umstrukturierungen gibt es zudem in der Innenverteidigung, wo aufgrund privater Verpflichtungen mit Kapitän Marco Janz ein weiterer Schlüsselspieler nicht dabei sein kann. Hier könnte für Niko Moos die Chance winken, sich nach zuletzt zwei Spielen auf der Ersatzbank, nun wieder richtig aufzudrängen. Der ebenfalls gegen Sand wegen einer Hüftprellung ausgewechselte Christian Knorr hingegen wird aller Voraussicht nach wieder mitwirken können.
Gibt es hier also jede Menge Fragezeichen, kann sich Baumgart immerhin auf eine grundlegende, für den Erfolg unabdingbare Tugend verlassen – den Mannschaftsgeist. „Uns zeichnen Siegeswillen und Mentalität aus. Wir lassen uns nicht unterkriegen“, blickt er auf den jüngsten, erst in der Schlussminute erzwungenen Sieg zurück. Für die Klosterer beileibe kein Einzelfall. Selbiges vollbrachten sie schon vor kurzem gegen Großbardorf und ähnliches in Ammerthal sowie beim ATSV Erlangen, wo jeweils in der letzten Viertelstunde der Spieß umgedreht wurde.
Was den kommenden Rivalen angeht, erwartet Baumgart ebenfalls wieder ein schweres Stück Arbeit. „Abtswind spielt zu Hause und wird deshalb vielleicht nicht ganz so Defensiv wie Sand spielen. Dies aber wohl aus einer massierten Abwehr heraus.“ Mächtig Aufschwung dürfte dem Aufsteiger der jüngste Erfolg gegen Ammerthal gegeben haben, der dafür sorgte, dass der Abstand zu den Relegationsplätzen auf relativ beruhigende fünf Punkte ausgebaut werden konnte. Überhaupt absolviert das aus etlichen Spielern mit Schweinfurter und Würzburger Vergangenheit, sowie einigen Eigengewächsen zusammenstellte Team eine recht solide Saison, was Trainer Mario Schindler dazu veranlasste, seinen Vertrag vorzeitig um ein Jahr zu verlängern. Was die Punktausbeute betrifft, gibt es allerdings eine klare Zweiteilung. Während die Unterfranken gegen Teams aus der zweiten Tabellenhälfte ihr Konto recht zuverlässig aufstocken, schaut es, was die Vergleiche mit den weiter oben angesiedelten Kontrahenten ziemlich mau aus. Für die Klosterer freilich keine schlechte Nachricht.