Starke Klosterer betreiben gegen DJK Ammerthal extremen Chancenwucher, bis Wiedmann in der Schlussphase zum Ausgleich trifft.

Nach einem spannenden und intensiven Spiel trennten sich der SV Seligenporten und die DJK Ammerthal mit einen 1:1 (0:1)-Unentschieden. Obwohl Marco Wiedmann den Ausgleich für die Klosterer erst in der Schlussphase bewerkstelligte, hätten diese sogar einen Sieg absolut verdient gehabt. Dass es nicht dazu kam, war einmal der vor allen Dingen in der ersten Hälfte mangelnden Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor geschuldet. „Wir haben heute unser wohl bestes Spiel der Saison gemacht. Dass es trotz unserer vielen Torchancen nicht zum Sieg gereicht hat, ist umso ärgerlicher“, so Wiedmann unmittelbar nach dem Abpfiff. Trotzdem aber dürfen die Klosterer dieses fast durchgängig vom Regen begleitete Oberpfalzderby als weiteren Schritt nach vorne werten, präsentierte sich die im Sommer komplett umgekrempelte Mannschaft doch über die gesamte Spielzeit als echte Einheit.

Kaum war der Anpfiff verklungen, machte der Tabellenvorletzte aus Seligenporten deutlich, dass er keinesfalls gewillt war, seinen mit Platz drei so ungleich besser gestarteten Rivalen irgendwelche Respektsbekundungen entgegen zu bringen. So sorgte Wiedmann mit einem Drehschuss für den ersten Gefahrenmoment (3.), bevor DJK-Keeper Christopher Sommerer gleich zweimal (6., 15.) bei Kopfbällen von Innenverteidiger Nico Moos sein ganzes Können aufbieten musste. Wie anders doch der Gast: Bis dorthin noch ohne jegliche Szene, traf er fast aus dem Nichts zur überraschenden Führung: Einen von der Klosterabwehr zunächst abgewehrten Freistoß schnappte sich Michael Jonczy und donnerte das Spielgerät aus etwa 12 Metern halblinker Position mit der ganzen Wucht seines stämmigen Körpers in die Maschen.

Der SVS ließ sich davon nicht lange beirren und spielte weiter munter nach vorne. Nachdem Sebastian Glasner einen 18-Meter-Schuß knapp am linken Pfosten vorbeisetzte (26.), scheiterte Raffael Kobrowski am aufmerksamen Sommerer (36.). Hier noch von Gegnern umringt, durfte die Nummer 23 der Klosterer eine Zeigerumdrehung später völlig alleine auf Sommerer zulaufen, brachte die Kugel aber wiederum nicht am Keeper vorbei.

Nicht viel besser machte es Fotios Katidis zwei Minuten nach dem Seitenwechsel. Erst schnell und unaufhaltsam wie ein Orkan auf das Tor zusteuernd, mutierte er vor dem sich großmachenden Sommerer aber urplötzlich zum beinahe ängstlichen Windhauch, um ihm dann genau in die Arme zu schießen. Nach etwas mehr als einer Stunde gelang es der von Trainer Dominik Haußner gewohnt engagiert dirigierten DJK Ammerthal das Geschehen etwas zu beruhigen und selbst einige Akzente zu setzen. Zuerst prüfte Ralf Egeter SVS-Goalie Simon Kunze (70.), bevor Ex-Klosterer Marco Weber aus der Distanz knapp vorbeizielte (72.). In Anbetracht der allmählich verrinnenden Zeit, brachte der SVS mit David Ekern einen zweiten Zentralen Stürmer und stellte in der Abwehr zusätzlich auf eine Dreierkette um. Diese Systemumstellung erstickte dann zwar recht schnell die Ammerthaler Angriffsbemühungen, die eigene mangelnde Chancenverwertung aber blieb weiterhin bestehen – zumindest vorerst. So behielt Sommerer sowohl gegen Ekern (81.) als auch Bajrami (83.) die Oberhand. Dessen ungeachtet gaben sich die Klosterer nicht geschlagen. Marco Wiedmann war es dann vorbehalten, diese unbändige, vom Publikum mit begeisterten Anfeuerungsrufen goutierte Moral mit einem Schuss aus dem Gewühl zum so hochverdienten wie auch gefeierten1:1 zu belohnen.