Während der ASV Neumarkt mit der Punkteteilung leben kann, hadern die Klosterer mit ihrer Chancenverwertung.
Im ersten Derby um Punkte seit mehr als zehn Jahren trennen sich der SV Seligenporten und der ASV Neumarkt mit einem 0:0. Bis die Begegnung tatsächlich angepfiffen wurde, mussten sich die 621 Zuschauer, die sich bei regnerischem Wetter unter das Tribünendach drängten, erstmal einige Zeit gedulden. So steckte das aus Wolfratshausen anreisende Schiedsrichtergespann im dichten Freitagabend-Berufsverkehr fest.
Nachdem es dann endlich losging, übernahm der seit fünf Partien ungeschlagene SVS sofort das Kommando. Sebastian Glasner hätte nach sieben Minuten durchaus die Führung erzielen können, kam aber bei einer Flanke von Tim Olschewski einen Tick zu spät. Die Gäste indes verbuchten ihre erste Torannäherung in der 15. Minute, als Panagiotis Iatrou aus etwa 20 Metern über das Tor schoss. In der Folge war Seligenporten um Spielkontrolle bemüht und stellte auch das aktivere Team, agierte aber nicht zwingend genug. Dies auch deshalb, weil der ASV konzentriert die Räume dichtmachte. Glück dann allerdings für die Gäste, nachdem Marco Wiedmann aus gut 30 Metern nur den rechten Pfosten traf (27.) und Tim Olschewski die Kugel von der Strafraumgrenze aus volley über die Latte zimmerte (36.).
Ohnehin das tonangebende Team, nagelten die Klosterer nach dem Seitenwechsel ihren Rivalen in dessen eigener Hälfte erstmal richtig fest. Köpfte Glasner eine von Kai Neuerer vom rechten Flügel mustergültig hereingegebene Flanke aus kurzer Distanz am rechten Winkel vorbei (50.), verpasste Wiedmann eine klugen Heber von Olschewski in den Strafraum um Haaresbereite (55.). Abgesehen von Daniel Haubner, dessen Abschluss viel zu harmlos geriet, brachte der von seinen beiden Ex-Trainern Marco Christ und Dominik Haußner beäugte ASV in dieser Phase nach vorne nichts zu Stande. Der SVS hingegen haderte erneut mit dem Schussglück, als Glasner aus 11-Metern abzog, das Spielgerät aber zur Ecke abgefälscht wurde (61.). Die nächste dicke SVS-Gelegenheit zwei Zeigerumdrehungen später entsprang dann eher einem Zufall. Wohl eher im Begriff einen Mitspieler zu bedienen, schickte Wiedmann einen Freistoß ins Zentrum. Doch die Kugel fand ihren Weg durch Freund und Feind, um dann ans rechte Aluminiumgestänge zu titschen. Trotzdem dieser Chancenflut des SVS versuchten die Gäste stets dagegenzuhalten und kämpften wacker um jeden Ball, blieben in der Vorwärtsbewegung jedoch blass.
Dies änderte sich auch nicht, als für Olschewski das an sich nicht unfaire Derby in der 70. Minute mit gelb-rot beenden musste. Vielmehr durfte Neumarkt von Glück sprechen, dass Alex Morawetz für seinen bereits geschlagenen Torhüter Martin Bachner in die Bresche sprang und der von Glasner abgefeuerten Kugel noch so eben das Einschlagen verwehrte. Während Seligenporten mit diesem Unentschieden auf Tabellenplatz neun bleibt, rutscht der ASV nun auf den ersten Relegationsrang ab.