Torwarttrainer Florian Beck verlässt die Klosterer mit sofortiger Wirkung.
Es ist noch gar nicht so lange her, da eilte der SV Seligenporten von Sieg zu Sieg und galt auch für das an diesem Samstag (13.30 Uhr) anstehende Lokalderby beim ASV Neumarkt als klarer Favorit. Mittlerweile aber haben ausgerechnet die sogenannten „Unterdogs“ der Liga die Klosterer nicht nur ins Schlingern gebracht, sondern ihnen sogar das Stoppschild vor die Nase gehalten.
Durfte gegen den 1. FC Sand immerhin noch ein Zittersieg verbucht werden, ging der SVS in Abtswind und zuletzt gegen den ASV Vach sogar komplett leer aus. „Der Auftritt gegen Vach war ganz klar der schwächste in diesem Jahr und erinnert an unsere Leistungen zu Saisonbeginn“, ist Trainer Hendrik Baumgart über die plötzliche Wiederkehr dieser längst als überwunden geglaubten dunklen Zeit noch immer so enttäuscht wie auch verärgert. Mangelte es dem Team insgesamt sichtlich an Harmonie, drückt insbesondere in der Vorwärtsbewegung der Schuh gewaltig. Obgleich es die SVS-Kicker zuletzt mit alles andere als stabilen Abwehrreihen zu tun bekamen, sollte es in den zurückliegenden 270 Spielminuten zu nicht einmal einer Handvoll Torgelegenheiten reichen.
Dass dieser rapide Leistungsabfall mit den Verletzungen von Tim Olschewski (angebrochene Zehe) und Mergim Bajrami (Schultereckgelenksprengung) zusammenhängt, mag der Coach gar nicht in Abrede stellen: „Die beiden fehlen uns im Zentrum sehr.“ Insbesondere Spielmacher Bajrami ist mit seinen gestalterischen Fähigkeiten, verbunden mit der ihm eigenen Kombination aus Tordrang, Übersicht und der in dieser Rolle wohl unabdingbaren Portion Schlitzohrigkeit ein extrem wichtiger Baustein. Dies als Alibi zu gebrauchen ist Baumgarts Sache freilich nicht, macht er doch darauf aufmerksam, dass „wir genügend andere gute Spieler auf dem Platz haben.“
Und weil diese ihr Potenzial eben weniger als mehr abriefen, ordnete Baumgart in dieser Woche verschärfte Trainingseinheiten an. „So etwas wie in der Vorwoche darf nicht mehr passieren. Gegen Neumarkt steht die Mannschaft in der Pflicht“, schickt er seine Belegschaft mit einem eindeutigen Auftrag ins Derby. Ein Auftrag, dessen tatsächliche Erfüllung allerdings mit einem gehörigen Stück harter Arbeit verbunden sein wird. „Der ASV muss unbedingt punkten und wird von daher sicherlich topmotiviert sein.“
Gleiches dürfte auch für Armin Bindner gelten. Im Winter vom ASV zu den Klosterer gewechselt, hat sich der Defensivmann in der neuen Umgebung recht schnell zurechtgefunden und als Stammspieler etabliert. Nach siebeneinhalb Jahren im Neumarkter-Trikot ist es für ihn ein „etwas komisches Gefühl“ gegen die alten Kameraden anzutreten. Gänzlich unbekannt ist Bindner der ASV als Gegner indes nicht. Denn vor fast genau acht Jahren verlor er in der Landesliga mit dem FSV Erlangen-Bruck II am Deininger Weg mit 1:0. Ein Resultat, dass der Stimmung im Kloster ganz bestimmt alles andere als zuträglich wäre.
Bereits am Ostermontag (14 Uhr) steht für den SVS das Nachholspiel gegen den Tabellennachbarn DJK Don Bosco Bamberg auf den Plan. Für Baumgart ist diese vom Verband angeordnete Terminballung zwar „nicht der Hit“, gleichwohl sieht er darin für sein Team eine „gute Gelegenheit, um die jüngste Scharte auszuwetzen.“
Unterdessen hat Torwarttrainer Florian Beck die Klosterer mit sofortiger Wirkung verlassen. „Florian Beck hätte sich ab der neuen Saison einer neuen Aufgabe gestellt und beim SV Seligenporten nicht verlängert. Da die Saison für den SVS gelaufen ist, bekam Herr Beck die vorzeitige Freigabe, um im Vorfeld der neuen Aufgabe noch anstehende private Dinge klären und erledigen zu können.
Wir danken Florian Beck ausdrücklich für seinen Einsatz in den vergangenen sechs Jahren und wünschen ihm sowohl privat als auch sportlich alles Gute für die Zukunft“, so Geschäfts-führer Walter Eisl.