Im Hinspiel noch ganz weit unten, haben der SVS und sein Gastgeber ATSV Erlangen in der Tabelle mächtig aufgeholt.
Es waren wahrlich triste 90 Minuten, die der SV Seligenporten und der ATSV Erlangen im Hinspiel absolvierten. Und dies in gleich mehrfacher Hinsicht. Zum einen machte an diesem Mittwochabend des 1. August der gefühlte ewige Sommer eine Pause und schickte ein empfindlich kühles Regentief vorbei. Zum anderen trennten sich die 22 Akteure auf dem Rasen nach einer in weiten Teilen recht uninspirierten Vorstellung mit einem 1:1-Remis. Eine Punkteteilung, welche dann auch die damalige Situation beider Teams trefflich wiederspiegelte. So befanden sich sowohl der SVS mit Platz 16, wie auch sein Gast (17.) ganz weit unten im Keller und warteten obendrein noch auf ihren jeweils ersten Sieg.
Dies hat vor dem an diesem Samstag (14 Uhr) in Erlangen anstehenden Rückspiel und gleichzeitig letztem Auftritt vor der Winterpause derart massiv geändert, dass die Partie nun durchaus als ein Duell zweier Durchstarter gelten darf. Während sich die Klosterer in den zurückliegenden 17 Runde um neun Plätze nach oben katapultierten, sind es beim ATSV immerhin deren sieben.
Mit dem erstmaligen Aufstieg in die Bayernliga, feierte der ATSV seinen größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. Im Sommer einer beträchtlichen personellen Fluktuation ausgesetzt, vermochten sich von den Neuzugängen lediglich die beiden Mittelfeldmänner Philipp Mandelkow und – wenn auch mit Abstrichen – Ismail Yüce ins Rampenlicht zu spielen. Vielmehr gelten noch immer die alteingesessenen und mittlerweile mehr als 30 Lenze zählenden Ahmet Kulabas und Hakim Graine als unverzichtbare Bestandteile in der von Trainer Shqipran Skeraj angeleiteten Equipe. Mit neun Siegen, zehn Niederlagen und zwei Remis präsentiert sich der Aufsteiger recht entscheidungsfreudig und wankelmütig zugleich. So behielt man zum Beispiel gegen die Hochgehandelten Kicker aus Aubstadt und Eltersdorf die Oberhand, um dann aber auf eigenem Gelände gegen Jahn Forchheim eine krachende 1:6-Pleite zu kassieren. Mit einem 1:0 gegen Bayern Hof zeigten sich die Franken zuletzt wieder von ihrer Schokoladenseite. „Der ATSV ist extrem schwer einzuschätzen und sehr von seiner Tagesform abhängig“, stellt der kommende Rivale auch für SVS-Trainer Hendrik Baumgart eine Art Überraschungsei dar.
Was den Coach freilich nicht davon abhält, auf einen siegreichen Jahresausklang zu hoffen: „Wir sind guter Dinge und wollen mit einem positiven Ergebnis in die Winterpause gehen.“ Somit ist davon auszugehen, dass die Klosterer, wie schon zuletzt stets praktiziert, auch diesmal nicht auf abwarten spielen, sondern bestrebt sind, sofort das Heft des Handelns an sich zu nehmen. Eine Vorgehensweise, die insoweit noch mehr Sinn macht, als die Erlanger mit ihren 38 Gegentreffern über eine alles andere als sattelfeste Defensive verfügen.
Möglicherweise ein gefundenes Fressen für Sebastian Glasner. Im Vorjahr noch für den ATSV tätig, wird der kurz vor Transferschluss verpflichtete 33-jährige Stürmer bei den Klosterern immer wichtiger. Ohnehin ein sogenannter „Wandspieler“, vermochte der Ex-Profi zuletzt auch in Sachen Torvorbereitung wie auch Torabschluss zu überzeugen. Was seine Mitspieler angeht, werden diese höchstwahrscheinlich nahezu identisch mit denen aus der Partie gegen die SpVgg Ansbach sein. Lediglich auf der linken Seite gibt es aufgrund der roten Karte des für diese Begegnung gesperrten Fotios Katidis einen erzwungenen Wechsel. Hier wird wohl David Ekern die Vakanz füllen. Mit Andreas Bauer, der seine Sprunggelenksverletzung auskuriert hat, steht Baumgart überdies wieder eine Alternative für die linke Außenverteidigerposition zur Verfügung. Ob der US-Amerikaner tatsächlich zum Einsatz kommt, ist allerdings nicht zu erwarten, liefert sein Landsmann Kamron Crow doch dort gute Arbeit ab.