Erst klar im Rückstand, dann den Ausgleich geschafft, prompt wieder ins Hintertreffen geraten und in der Schlussphase das Spiel gedreht. Der SV Seligenporten nahm sich die turbulente Champions-League-Woche zum Vorbild und gewann bei der DJK Gebenbach mit 4:3 (0:2).
„Die Mannschaft hat einmal mehr Moral bewiesen und sich mit einem verdienten Sieg belohnt“, war Trainer Hendrik Baumgart hernach mächtig stolz. Sein Gegenüber Faruk Maloku indes litt mächtig unter der nun verpassten Chance auf den Direktaufstieg und führte neben „unseren „vielen verpassten Torgelegenheiten auch die seiner Meinung nach „schlechte Schiedsrichterleistung“ ins Feld.
Die Klosterer hatten zu Beginn mehr Ballbesitz und agierten auch spielerisch überlegen. Die Hausherren setzten dagegen auf lange Bälle und auf ihr gefürchtetes Umschaltspiel. Diese Taktik führte dann zu zwei richtigen dicken Gelegenheiten für Gebenbach (25., 29.). In der 35. Minute dann die DJK-Führung, als Oliver Gorgiev einen Freistoß ins Netz bugsierte. Auch dem 2:0 ging ein solcher Standard voraus, den Jan Fischer mit dem Kopf veredelte (38.).
Baumgarts Maßnahme, mit der Einwechslung von Mergim Bajrami die bis dato arg harmlose SVS-Offensive zu beleben, trug alsbald Früchte. So war es ein an ihn verursachter Freistoß, den Marco Wiedmann zum Anschlusstreffer (54.) nutzte. Vier Zeigerumdrehungen danach egalisierte Fotios Katidis aus kurzer Distanz zum 2:2. Die Freude der Klosterer währte aber nur äußerst kurz, schloss doch Julian Ceesay den unmittelbaren Gegenzug zur erneuten Hausherren-Führung ein.
Wer dachte, dass die Klosterer, für die es ja um nichts mehr ging, nun zurückstecken würden, um dem Rivalen die Chance auf die Meisterschaft nicht zu verbauen, sah sich schnell getäuscht. Vielmehr entwickelte sich nun ein körperbetontes, hart umkämpftes Spiel, in dem vor allem Gebenbach immer hektischer wurde. Mit der Hereinnahme von Stürmer David Ekern für Abwehrmann Kamron Crow, tätigte der zum vorletzten Mal als Coach fungierende Baumgart dann den spielentscheidenden Schachzug. Kaum auf dem Feld, lochte er einen vom Katidis direkt weitergeleiteten Eckball aus fünf Metern zum 3:3 (85.) ein. Nun schon mächtig geschockt, breitete sich kurz danach unter sämtlichen der DJK gewogenen Protagonisten schlagartig absolute Grabesstille aus. Verantwortlich hierfür war ein sehenswerter Angriff der Gäste, welchen Kapitän Marco Janz mit einem energische Solo einleitete, über Raffael Kobrowski sowie Ekern weiterlief und von am rechten Pfosten lauernden Wiedmann fast mühelos mit dem 4:3-Siegtreffer abgeschlossen wurde.
Unterdessen verpflichteten die Klosterer mit Jan Kowalewski einen neuen Torhüter. Der 21- jährige kommt vom Regionalligisten SpVgg Greuther Fürth U23, für den er zwölf Spiele absolvierte.