Nach zuletzt drei Partien ohne Sieg, zeigten die Klosterer gegen das Überraschungsteam der Liga ihre spielerischen Muskeln.
Das nennt man wohl prompte Umsetzung: Forderte Trainer Gerd Klaus vor der Partie gegen den FC Eintracht Bamberg, dass „wir unsere Leidenschaft einbringen müssen“, ließ sein Team denn auch sofort Taten folgen und zeigten dem bislang so starken Aufsteiger mit einem klaren 4:0 (2:0) die Grenzen auf. Bernd Rosinger, Marco Janz sowie Mergim Bajrami und Tim Olschewski sorgten mit ihren Treffern für den höchsten Heimsieg in dieser Spielzeit. Rundum zufrieden war der Coach hernach aber nicht. “Wir hätten heute einiges fürs Torverhältnis tun können“, missfielen ihn die vielen vergebenen Torchancen.
Im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Ammerthal nahm Klaus drei Änderungen vor und brachte Nico Moos, Raffael Kobrowski sowie Bernd Rosinger für Armin Bindner, Kai Neuerer und David Ekern. Was die psychische Seite angeht, präsentierte sich indes das ganze Team wie ausgewechselt. Leistete sich die Klosterer zuletzt immer wieder eine schwache erste Hälfte, war diesmal sofort nach Anpfiff des gut leidenden Schiedsrichters Thomas Sprinkart (Burgberg im Allgäu) Einsatz und Siegeswille vorhanden. Was auch durchaus notwendig war. Denn gestärkt durch den bislang so prächtigen Saisonverlauf, agierte die Eintracht auch wie eine solche und spielte erst einmal munter mit. Hätte SVS-Kapitän Marco Janz bei einem Schuss von Vlad Saprykin nicht mit letztem Einsatz zur Ecke geklärt – der Gast hätte durchaus in Führung gehen können (13.). So aber übernahm der SVS immer mehr die Spielkontrolle und verlagerte das Geschehen in die gegnerische Hälfte. Insbesondere auf dem von Matthew Loo und Raffael Kobrowski besetzten rechten Flügel ging nun regelmäßig die Post ab. Loo war es dann auch, der Christian Knorr die Kugel servierte, dieser aber aus recht spitzem Winkel vorbeizielte (16.). Konnte der Bamberger Keeper Thomas Hawrat sich bei einem Knaller von Mergim Bajrami noch auf seine Vorderleute verlassen (28.), reagierte er kurz danach gegen Knorrs verdeckten Schuss reaktionsschnell. Fand der FCE doch mal Platz zum Kontern, wurden diese souverän unterbunden. Insbesondere Moos lieferte nicht nur seiner Körpergröße wegen eine herausragende Vorstellung ab und stibitzte Marc Neumann mit einem klasse Tackling die Kugel ab. (30.). Fünf Minuten später dann das längste verdiente 1:0, als Knorr eine Flanke von Loo zu Rosinger ablegte, der mit einem satten Schuss einnetzte. Das 2:0 ging auf das Konto von Kapitän Marco Janz, indem er eine Ecke von Marco Wiedmann an die Latte köpfte, von wo der Ball ins Netz sprang (38.).
Der erste Angriff nach dem Seitenwechsel brachte die endgültige Entscheidung. Ein Zuspiel von Knorr ließ Olschewski von der Brust abtropfen, bevor Bajrami aus elf Metern Maß nahm – 3:0 (46.). Hier noch Vorbereiter, zeigte sich Olschewski elf Zeigerumdrehungen danach selbst für den finalen Torschuss zuständig und veredelte ein Zuspiel von Kobrowski zum 4:0. Nun ließen die Klosterer ihrer Spielfreude freien Lauf und animierten mit sehenswerten Kombinationen ihre etwa 200 Zuschauer immer wieder zu Szenenapplaus. Dass sich dies nicht auf das Ergebnis auswirkte lag an der unzureichenden, ja fast schlampig zu bezeichnenden Chancenverwertung – dem einzigen Kritikpunkt an diesem ansonsten gelungenen Nachmittag.