Vor dem Duell beim Aufsteiger ASV Cham muss der SVS-Coach möglichweise gleich mehrere Stammspieler ersetzen.
Soll eine Mannschaft möglichst erfolgreich Fußball spielen, bedarf es einiger grundlegender Voraussetzungen. Stellen ein entsprechend großer und den Anforderungen gewachsener Kader, im Verbund mit einem taktisch und psychologisch geeigneten Trainer klar den zentrale, alles auf ihr gerichtete Bühne dar, braucht es ebenso dringend auch hinter den Kulissen etliche, ihr unermüdliches Werk verrichtende Helfer. Helfer wie beispielsweise den Platzwart oder den Mannschaftsarzt.
Viel Arbeit für Dr. Loos
Letztere Funktion bekleidet beim SV Seligenporten Dr. Thomas Loos. Seit Jahren für die Klosterer tätig, dürfte der in Zirndorf praktizierende Sportmedi-ziner in der vergangenen Woche wohl so viele SVS-Kicker wie schon lange nicht mehr begrüßt haben. Ein Grund dafür ist die turbulente zweite Halbzeit in der Partie gegen die DJK Gebenbach, welche einige Spiele in äußerst schmerzhafter Erinnerung behalten dürften. So erhielt Bernd Rosinger einen Schlag aufs ohnehin lädierte Sprunggelenk, während Christian Knorr nach einer unfairen Attacke mit Knieproblemen zu kämpfen hatte. Obgleich beide vorzeitig passen mussten, werden sie die Reise zum an diesem Freitag (19 Uhr) anstehenden Duell beim Aufsteiger ASV Cham mit einiger Wahrscheinlichkeit mitmachen können. „Bei Christian bin ich sehr zuversichtlich, dass wir das hinkriegen“, so Trainer Gerd Klaus. Auch Rosinger, der in dieser Woche nur eingeschränkt trainierte, dürfte im Kader stehen. Ob er gleich von Beginn an oder als Joker eingesetzt wird, ließ Klaus allerdings offen.
Große Ungewissheit herrscht auch im defensiven Mittelfeld, wo der seit Wochen in bestechender Form agierende Tim Olschewski an einem schmerzhaften Pferdekuss im Oberschenkel laboriert. Seinem kongenialem Partner Marco Wiedmann plagen sogar schon seit einigen Wochen Achillessehnenbeschwerden. „Er braucht dringend eine Pause“, nimmt der Coach deshalb eine mögliche Auszeit seiner Nummer sieben ins Visier. Mit Marco Janz, der sich im Training eine Zehenverletzung zugezogen hat, steht hinter einem weiteren, eigentlich unverzichtbaren Stammspieler ein mehr oder weniger großes Fragezeichen.
Bange machen gilt nicht
Bange machen gilt bei den Klosterer aber nicht, steht doch mit Armin Bindner ein gestandener Defensivmann zur Verfügung. Zudem hat mit Kai Neuerer ein weiterer, mit allen Wassern gewaschener Akteur seinen urlaubsbedingten Trainingsrückstand überwunden. Spielt der Rechtsverteidiger von Beginn an, könnte Matthew Loo eine eventuell freiwerdende Planstelle auf einem der beiden Flügel besetzen.
Ganz Egal, in welcher Formation der SVS gegen den ASV Cham letztlich aufläuft, die Favoritenrolle wird er nicht abstreifen können, trifft doch noch immer der souveräne Tabellenführer auf einen Aufsteiger. Diesen Aufstieg bewerkstelligte der ASV mit einem wahren Spektakel, als er den ASV Vach in der Relegation zuhause mit 8:1 zerlegte. Auch der Start in die aktuelle Spielzeit verlief mit zwölf Zählern aus sechs Spielen durchaus erfolgreich, mit dem Derby-Sieg bei der DJK Vilzing als alles überragendem Ereignis. Mit nun fünf Spielen ohne Sieg und der jüngsten 0:2-Niederlage beim Würzburger FV ist mittlerweile jedoch wieder ein Stück Normalität eingekehrt.
Für Klaus jedoch kein Grund, diesen Kontrahenten auf die leichte Schulter zu nehmen: „Cham ist sicherlich der stärkste Aufsteiger in dieser Liga.“ Besonders was die Rückwärtsbewegung angeht, besitzen die Bayernwäldler gehobenes Format. Werden deren 17 Gegentreffer doch nur von der Top-Drei der Konkurrenz unterboten.