Vergangene Saison Stammspieler, kommt Kamron Crow nun nicht am bärenstarken Andreas Schuster vorbei.
Gäbe es so etwas wie einen Relegationskönig, der 1. FC Sand, an diesem Samstag (14 Uhr) zu Gast im Kloster, wäre sicherlich ein ganz heißer Anwärter auf diesen Titel, ist er doch in den vergangenen vier Jahren nicht weniger als drei Mal in dieser heiklen Lotterie als Gewinner hervorgegangen.
Das erste Mal geschah dies im Frühsommer 2015, wo der FCS nach vier Siegen in die Bayernliga aufstieg. Ähnliche Nervenstärke bewies man 2018 sowie im Mai dieses Jahres in der Abstiegsrelegation, wo der Klassenerhalt jeweils relativ souverän eingetütet wurde. Diesen setzten die Verantwortlichen auch in dieser Saison den Klassenerhalt ganz oben auf die Agenda. Nach einem recht zufriedenstellenden Start, hagelte es mit nur einem Punkt in den folgenden sieben Auftritten reihenweise Enttäuschungen. Nun auf Platz 16 abgestürzt und folglich schon ziemlich unter Druck, erinnerten sich die Unterfranken am vergangenen Wochenende ihrer Relegationsqualitäten und schickten den Würzburger FV mit einer 4:1-Schlappe kurzerhand wieder Mainabwärts. Für SVS-Trainer Gerd Klaus indes keine allzu große Überraschung: „Der FC Sand ist eine Mannschaft, die nie aufgibt und in der Lage ist, in dieser Liga jedes Team zu schlagen.“
Mit unter den Torschützen war auch Thorsten Schlereth. Der 36-jährige Oldie bildet zusammen mit seinem Bruder Danny sowie Vater und gleichzeitigem Trainer Dieter sozusagen das „Familiendreieck“. Ein nicht alltägliches Ereignis ziert auch die Vita von Julian Neundörfer. Der Stürmer schoss im April die Sterne von seinem persönlichen Fußballhimmel, als ihm beim 16:0-Triumph seines damaligen Kreisklassen-Klubs SV Fatschenbrunn gegen den TSV Knetzgau II schier unglaubliche elf Treffer gelangen. Mittlerweile aber musste Neudörfer spüren, dass die Bayernliga-Trauben viel weiter oben hängen, reichte es für ihn bisher nur zu zwei Kurzeinsätzen über insgesamt 30 Minuten.
Auch Sam Zander und Kamron Crow befinden sich beim SV Seligenporten in solch einer vertrackten Situation. Während der 18-jährige Zander in die Kategorie „Perspektivspieler“ eingestuft werden muss, liegen die Dinge beim Crow (23) etwas anders. Im Vorjahr mit 28 Einsätzen regelmäßig dabei, weist die Statistik für ihn bislang magere drei Partien mit insgesamt 110 Minuten aus. „Beide arbeiten im Training sehr gut mit, haben jedoch große Konkurrenz auf ihren Positionen“, so Klaus. Ist es bei Zander die hochkarätig besetzte Zentrale, gibt es für Crow derzeit kein Vorbeikommen an Neuzugang Andreas Schuster, der seinen Part als linker Außenverteidiger mit konstant guten Leistungen unterfüttert. In Stein gemeißelt ist diese Rollenverteilung freilich nicht. Deshalb macht der Coach seinen beiden Kickern auch Hoffnung: „Wir haben nur einen kleinen Kader, da kann sich die Situation schnell ändern.“ Braucht der eine oder andere Stammspieler sicherlich irgendwann mal eine Verschnaufpause, bilden auch Verletzungen einen zwar höchst unerfreulichen, dennoch aber nicht außer Acht zu lassenden Faktor.
Den bekommt derzeit Bernd Rosinger zu spüren, der, wie schon zuletzt in Abtswind, erneut wegen einer Knöchelentzündung ausfällt. Dieser Körperteil bereitet auch Armin Bindner Probleme. Doch weil sich der Defensivmann beruflich in China aufhält, steht ein Einsatz ohnehin nicht zur Debatte.
Was die Startelf angeht, plant Klaus keine „großen Änderungen, da in Abtswind alle Spieler ihre jeweilige Sache gut gemacht haben.“