Nach dem Ende der zermürbenden Pleitenserie, ist nun die launische Diva DJK Ammerthal zu Gast.

Die Erleichterung, die sich am vergangenen Dienstag kurz vor 21 Uhr in der Spielstätte des SV Seligenporten breit machte, war fast greifbar: Spieler und Verantwortliche klatschten sich gegenseitig freudig ab und auch die wenigen Zuschauer veranstalteten einen gewaltigen Lärm. Anlass war der gerade eingetütete 2:1-Sieg gegen den ASV Cham. Der erst zweite Heimerfolg in dieser Spielzeit bedeutete das Ende einer bedrückende Serie von neun Niederlagen.
Unbestritten begünstigte diesem eminent wichtigen Erfolg auch eine gute Portion an Spielglück. So schickte wenige Minuten vor der Pause Marco Pfab einen Freistoß an den rechten Pfosten des Gehäuses von SVS-Keeper Tim Pager. Der Entstehung des zwischenzeitlichen 2:0 ging eine wohl als Befreiungsschlag gedachte Aktion von Fatih Boynuegrioglu voraus, die sich, begünstigt durch den weit vor seinem Kasten stehenden Chamer Torhüter Lukas Faltermeier zur perfekten Vorlage für Giuliano Nyary entwickelte.
Umstellungen bringen Erfolg
​Die Basis für den erst fünften Saisonsieg schufen die Klosterer freilich selbst. Wie schon beim ATSV Erlangen legten sie unermüdliche Einsatz- und Laufbereitschaft an den Abend. Verloren geglaubte Bälle wurden nicht selten prompt wieder zurückerobert, wie auch sonst kein Zweikampf gescheut wurde. Damit einher gehen auch einige personelle Umstellungen von Trainer Gerd Klaus. Justin Kussmann, vorher auf der „Sechs“, gefällt in der Rolle des Innenverteidigers mit seiner Zweikampfstärke und verleiht der oft so brüchigen Abwehrreihe mehr Stabilität. Auch Sascha Luft hat sich nach langer Verletzungspause und anschließenden Herzproblemen überraschend zügig ins Team zurück gekämpft und stellt als linker Außenverteidiger mehr als nur eine Alternative dar. Ebenso erwies sich die Hereinnahme von Routinier Bernd Rosinger gleich zu Beginn als sehr sinnvoll. Wegen einer hartnäckigen Verletzung längst nicht in Idealer Verfassung, fungiert der Ex-Profi als verlängerter Arm der Trainers und gibt der Mannschaft ein gutes Stück mehr an Sicherheit und Ordnung.
Natürlich ist noch jede Menge an Verbesserungen vonnöten. Einerseits gilt es, die vielen Ballverluste zu unterbinden und andererseits werden aussichtsreiche Chancen zu selten konsequent zu Ende gespielt oder leichtfertig vergeben. Nicht außer Acht gelassen darf auch die Leistung des ASV Cham, der über weite Strecken den Nachweis seiner neu gewonnen Klasse schuldig blieb, die ihn vom letzten Platz zu Beginn der Rückrunde bis ins hintere Mittelfeld hievte.
Ziemlich genau entgegengesetzt verläuft indes die Fieberkurve der DJK Ammerthal, an diesem Freitag (18.30 Uhr) zu Gast im Kloster.
Launische Diva Ammerthal
​Die DJK Ammerthal spielt seit 2016/17 in der Bayernliga-Nord und lieferte in der Vorsaison mit Rang fünf ihre beste Leistung ab. Zu Beginn dieser Spielzeit wurde als Ziel ein einstelliger Tabellenplatz ausgegeben. Diese Maßgabe schien das Team von Trainer Michael Hutzler sogar ins Optimum steigern zu wollen, als die DJK im Spätsommer von der Tabellenspitze grüßte. Nach einem tollen Start und der Eroberung der Tabellenführung, entwickelte sich die Mannschaft von Trainer Michael Hutzler (wechselt zur neuen Saison zum ATSV Erlangen) nach der 2:3-Niederlage im Topduell mit dem ASV Neumarkt zu einer launischen Diva. Beachtliche Erfolge wechselten sich munter mit krachenden Pleiten ab. Davon profitierte auch der SV Seligenporten, der in Ammerthal einen 5:1-Erfolg einheimste. Allen Leistungsschwankungen zum Trotz, ist die DJK mit 49 Punkten und Platz sieben längst aller Sorgen und Hoffnungen ledig. 
Ob sich dieser Umstand positiv oder negativ für die Klosterer auswirkt, wird die Partie zeigen.

 

Altbekannter Neuer
Tim Wihr Der SV Seligenporten hat für die vakante Position des Ersatztorhüters Tim Wihr verpflichtet. Der 34-jährige ist im Kloster wahrlich kein Unbekannter und spielte von 2009/10 bis 2011/12 sowie 2013/14 schon mal dort. 
Stationen: Zuletzt weilte Wihr beim FC Holzheim. Außerdem stand er für den BSC Woffenbach, den TSV Wolfstein sowie Dergah Spor Nürnberg und dem ASV Neumarkt im Kasten.