Vor dem Duell mit dem Vorletzten macht Trainer Hendrik Baumgart aus der Favoritenrolle für sein Team keinen Hehl.
Sieben Spieltage vor dem Saisonende steht der SV Seligenporten auf dem sechsten Tabellenplatz. Mit 44 Zählern auf der Habenseite, ist der Klassenerhalt längst in trockenen Tüchern und auch der ohnehin nie so richtig ins Visier genommene Aufstieg kein Thema mehr.
Die Spielzeit nun einfach austrudeln zu lassen, steht aber keinesfalls auf der SVS-Agenda. Zum einen ist es schlicht und einfach ein Gebot der sportlichen Fairness, bis zum letzten Spieltag die bestmögliche Leistung abzurufen. Dies gilt natürlich auch für das an diesem Freitag (18.30 Uhr) anstehende Heimspiel gegen den Vorletzten ASV Vach. So wissen die Klosterer aus ihren Regionalligazeiten, wie frustrierend es ist, ohnmächtig mit ansehen zu müssen, wenn Vereine, bei denen es um nichts mehr geht, urplötzlich gegen Außenseiter Punkte lassen. Zum anderen betonen Trainer Hendrik Baumgart und seine Spieler immer wieder, dass sie sich in der Tabelle unbedingt noch ein paar Plätz nach oben hangeln möchten. „Wir wollen die nächsten drei Spiele gewinnen“, peilt Baumgart denn auch bis zu dem dann anstehenden Duell gegen seinen Ex-Klub SC Eltersdorf die optimale Ausbeute an. Somit ist es nur logisch, dass für ihn diesmal nur ein Sieg zählt: „Bei allem Respekt vor Vach, aber in diesem Spiel sind wir der klare Favorit.“
Mit dem Aufstieg in die Bayernliga im vergangenen Sommer, feierte der ASV Vach den größten Erfolg in seiner Vereinsgeschichte. Diesem emotionalen Hoch folgte eine Fahrt ins Jammertal, als sich der Klub aus dem Fürther Norden recht schnell am Tabellenende wiederfand. glatten Fehlstart auf den Rasen. Schließlich griffen die sogenannten „Mechanismen des Geschäfts“ und Trainer Norbert Hofmann wurde nach dreieinhalb Jahren von seinen Aufgaben entbunden. Ihn folgte mit Norbert Nein eine Vereinsinterne Lösung. Darüber hinaus wurden die beiden Spieler und Ex-Klosterer Patrick Schwesinger und Rico Röder jeweils mit den Weihen eines Co-Trainers bedacht.
Ein nachhaltiger Aufschwung sollte sich bislang aber nicht einstellen. Immerhin aber reichte man am vergangenen Wochenende nach dem 2:0 gegen den 1. FC Sand die rote Laterne an den ASV Neumarkt weiter und belegt nun einen der vier Relegationsränge.
„Vach wird das Spiel sicherlich nicht an sich reißen“, erwartet Baumgart einmal mehr einen zuallererst auf die Defensive bedachten Kontrahenten. Um dieses Bollwerk auszuhebeln, baut er auf dem großen Platz im Kloster, wo „wir die sich daraus ergebenden Räume nutzen wollen.“ Allerbeste Erinnerungen an Vach hegt David Ekern, der beim 4:1-Hinspielerfolg gleich dreimal zu schlug und seine bis dato beste Leistung im Klostertrikot ablieferte. Insgesamt kann der 22-jährige, beim SVS meist nur „Flechter“ genannte US-Amerikaner zwar auf 24 Einsätze zurückblicken, absolvierte davon aber nur fünf über die volle Distanz. „Fletcher ist für uns wichtig und kann von Stürmer bis Verteidiger alles spielen“, ist der Coach froh, einen solch „polyvalenten Spieler“ in seinen Reihen zu wissen, um aber im gleichen Atemzug die sich daraus für seinen Kicker ergebenden Nachteile zu benennen: „Allerdings gibt es bei uns eben auch auf jeder Position jemanden, der besser ist.“
Ob ihm gegen Vach ein Einsatz von Beginn an winkt, will Baumgart weder bestätigen noch ausschließen und „erst einmal abwarten.“ Selbiges gilt auch für Kai Neuerer. Der Rechtsverteidiger hat seine vierwöchige Rotsperre abgesessen und brennt auf sein Comeback.