Weil das in Ammerthal umgebaute Team vollauf überzeugte, plant Trainer Hendrik Baumgart gegen Sand keine größeren Veränderungen.
Der SV Seligenporten gilt in der Liga mit Recht als ein sehr spielstarkes Team. Dies nicht zuletzt deshalb, weil bei Trainer Hendrik Baumgart eben jenes Element auf seiner Agenda ganz weit oben angesiedelt ist und er es somit nach Kräften fördert und fordert. Im klaren Bewusstsein, dass bloße Fußballkunst jedoch kein Allheilmittel darstellt, meinte der Coach vor kurzem im Gespräch mit dem Neumarkter Tagblatt, dass seine Mannschaft es damit nicht übertreiben dürfe und auch die kämpferische Note in die Waagschale werfen müsse.
Ein Rat, denn sich seine Belegschaft am vergangenen Wochenende denn auch prompt zu Herzen nahm, indem sie sich von der teils recht aggressiven und lange Zeit in Führung liegenden DJK Ammerthal nicht den Schneid abkaufen ließ, sondern unverdrossen dagegenhielt. „Wir haben insbesondere von hinten heraus richtig gut agiert“, freut sich der Coach auch noch ein paar Tage später über diesen in der Schlussphase erzwungenen, hochverdienten Sieg. Diesen errangen die Klosterer mit einer vor allen Dingen in der Defensive stark veränderten Formation. Während die in Aubstadt noch spielenden Außenverteidiger Nico Ott und Andreas Bauer durchaus mit der Ersatzbank vertraut sind, blieb Nico Moos zum ersten Mal seit dem 5. Spieltag außen vor. Für ihn rückte Winterzugang Armin Bindner in die Innenverteidigung. „Weil wir zuletzt doch einige Gegentore bekamen, habe ich umgestellt und mit Armin einen erfahrenen Mann gebracht“, so Baumgart. Als Misstrauensvotum in Richtung des nicht nur ob seiner Position sondern vor allem wegen seiner Statur an Nationalverteidiger Niklas Süle erinnernden, gerade einmal 18 Jahre alte Moos ist dies freilich nicht gemeint. Vielmehr tituliert ihn Baumgart als einen „super Spieler.“ Ist es hier die Erfahrung, drängte sich Fotios Katidis mit guten Trainingsleistungen auf. Die Beförderung in die Startformation rechtfertigte der Außenstürmer mit einer eindrucksvollen, vom Siegtor gekrönten Vorstellung.
Somit ist es also nicht allzu verwunderlich, dass der Übungsleiter für das an diesem Freitag (18.30 Uhr) bevorstehende Duell mit dem 1. FC Sand keine größeren Umbauten plant. Ein Hintertürchen aber will er sich dennoch offen halten „abwarten, was geschieht.“
Ziemlich im Klaren ist er sich hingegen darüber, was den aktuellen Rivalen betrifft: „So wie viele andere Mannschaften, wird auch der FC Sand Wert darauf legen, hinten kompakt zu stehen.“ Eine Strategie, die durchaus Sinn macht, will doch der mit Platz 14 auf dem ersten der insgesamt vier Relegationsränge rangierende Klub nicht ausgerechnet das 2020 anstehenden 100-jährige Vereinsjubiläum nicht mit dem Makel eines Abstiegs versehen.
Dass es keine leichte Spielzeit werden wird, war den Verantwortlichen um Trainer Dieter Schlereth mit der Zielsetzung „Klassenerhalt“ schon von vornherein klar. Nach einem völlig missratenen Start rutschte Sand denn auch am achten Spieltag bis ans Tabellenende, wo man den SV Seligenporten als Träger der „roten Laterne“ ablöste. Mit einem 2:0 gegen Ammerthal ging es dann zu Beginn der Rückrunde allmählich aufwärts. Dieser Trend bestätigte sich auch am vergangenen Wochenende beim torlosen Remis gegen die DJK Bamberg, als die Abwehr erst zum dritten Mal überhaupt „sauber“ blieb.
Ganz eng verbunden ist dieser Aufschwung mit Johannes Bechmann. Im September nach einer längeren Pause zurückgekehrt, ist der mit jeder Menge Regionalligaerfahrung (FC Eintracht Bamberg, FC Schweinfurt 05) gesegnete 31-jährige Abwehrmann unbestritten der Dreh- und Angelpunkt des FCS. Im Hinspiel behielten die Klosterer mit 2:0 die Oberhand, machten es sich aufgrund etlicher vergebener Chancen aber unnötig schwer. Ähnliches soll sich diesmal nicht ereignen „Sand hat zuletzt gute Ergebnisse erzielt, aber auch wir haben im Vergleich zum Hinspiel mächtig zugelegt“, verweist Baumgart auf die Tatsache, dass seine Klosterer nur zwei der jüngsten 17 Partien als Verlierer beendeten.