Klosterer blamieren sich mit einer 0:1-Niederlage beim Bezirksligisten SC Aufkirchen nach Kräften.

Bisweilen entpuppen sich vermeintliche Pflichtaufgaben tatsächlich als komplexer, letztlich unlösbarer Großauftrag. Diese höchst unliebsame Erfahrung wurde dem SV Seligenporten im Rahmen des Pokalspiels beim SC Aufkirchen zuteil, welches der Bezirksligist mit 1:0 (1:0) gewann.

Ohnehin schon peinlich genug, ist diese Blamage umso schlimmer, als Trainer Gerd Klaus in seiner Anfangsformation sämtliche derzeit verfügbaren Stammspieler aufbot. Trotz einer überwältigenden Ballbesitzquote und dutzendfacher Standardsituationen, brachte es das in der Bayernligaspitze vertretene und in dieser Konkurrenz wohl auch spielstärkste Team einfach nicht fertig, das Spielgerät von etwa 22 Zentimetern im Durchmesser ins laut Euronorm 748 mit 17,86 m² vergleichsweise riesige Zielgebiet zu versenken. Auch der ungewöhnlich kleine und nicht leicht zu bespielende Platz des SC Aufkirchen kann als Begründung kaum taugen, darf doch von einer mit etlichen erfahrenen Akteuren gespickten Mannschaft, wie der des SV Seligenporten erwartet werden, sich nach einer gewissen Zeit auf die Verhältnisse einzustellen. Dies umso mehr, als das nächste, für den weiteren Saisonverlauf wohl entscheidende Match beim TSV Großbardorf auf einem ebensolchem Geläuf stattfindet. 

Will man den Klosterern mildernde Umstände zubilligen, dann allenfalls den, dass das Tor des Tages prompt aus der ersten Aktion der Hausherren resultierte. Ausgangspunkt war ein Einwurf auf der rechten Seite zu Stefan Herzog, der von der Grundlinie aus hoch nach innen flankte. SVS-Keeper David Paulus kam nur noch mit den Fingerspitzen ran, so dass Amir Karabegovic mühelos aus kürzester Distanz einschob. Der Gast nahm diesen Rückschlag recht gelassen hin, waren doch gerade mal vier Minuten vergangen. Was der dann aber in  der noch überreichlich vorhandenen Spielzeit fabrizierte, ließ die Gefühlswelt aller SVS-Protagonisten von anfänglicher Verwunderung, in aufkeimenden Ärger und schließlich bloße Resignation umschlagen.

Insbesondere im Umgang mit den zahlreichen Torchancen lieferten die Klosterer ein Musterbeispiel an Schlampigkeit. So vergaben gleich mehrere Spieler, obwohl völlig freistehend, nahezu kläglich. Der immer noch üppige Rest landete in den sicheren Händen des starken Aufkirchener Keepers Tim Friedrich. Viel zu oft aber prallten die viel zu oft seltsam umständlich vorgetragenen Angriffsbemühungen des Bayernligisten an der aufopferungsvoll kämpfenden Defensive ab. Überhaupt vermittelte das Geschehen den Eindruck, die eminent laufstarken, von ungemeiner Leidenschaft beseelte Heimmannschaft  hätte mindestens einen Mann mehr auf dem Feld. Dass der SCA mit seinen gar nicht mal so seltenen, schnellen Kontern dem zweiten Treffer sogar näher war, als der Rivale dem Ausgleich, lässt diese zweifellos größte Überraschung der ersten Pokal-Hauptrunde umso gerechtfertigter erscheinen.