In seinem ersten Testspiel unterlag der SV Seligenporten mit 2:4 (0:1) beim SC Ottensoos. Aufgrund einiger Ausfälle dezimierte sich der ohnehin nicht üppige Kader des SVS dermaßen, dass nicht nur die Ersatzbank völlig verwaist war, sondern auch der 40-jährige Co-Trainer Arpad Backens die rechte Position in der Dreier-Abwehrkette besetzte. Zudem musste der nach einer Operation noch geschwächte Christian Knorr nach einer halben Stunde passen, so dass die Klosterer die restliche Zeit in Unterzahl spielten.

Wie nicht anders zu erwarten, lief bei der völlig neuformierten SVS-Equipe noch nicht allzu viel zusammen. Gab es über die gesamte Spielzeit nur wenig Doppelpassspiel oder gar komplette Angriffssequenzen zu bestaunen, forderten mit fortlaufender Dauer die nicht existenten Wechselmöglichkeiten ihren Tribut.

Zunächst einmal aber hatte der SVS auf dem Idyllisch gelegenen, an der Trainerbankseite mit knorrigen, alten Eichen gesäumten Platz des Bezirksligisten aus Ottensoos zwar mehr Ballbesitz, vermochte diesen jedoch lange nicht in Torchancen umzumünzen. In der 17. Minute war es Kapitän Bernd Rosinger, der SCO-Keeper Frank Adelmann das erste Mal prüfte. Kurz danach setzte Lorenz Mai auf der Gegenseite mit einem einen 25-Meter-Schuss an den linken Pfosten. Das klatschende Geräusch impfte seinen Mannschaftskameraden eine gehörige Portion Mut ein, die nun immer mehr Widerstand leisteten. Trotzdem boten sich Rosinger (36.) und Bajic (37.) zwei gute Gelegenheiten zur SVS-Führung. Im direkten Gegenzug wehrte Kloster-Keeper Tim Pager einen von Dominik Umbeer abgeschlossenen Konter reaktionsschnell ans Lattenkreuz. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff des sehr gut leitenden Schiedsrichters Jan Hoffmann setzte Frank Adelmann ein Zuspiel von Umbeer aus 16 Meter zum 1:0 ins Netz.

Zu Beginn der zweiten Hälfte tätigte SCO-Trainer Lukas Gerstacker mit der Hereinnahme von vier frischen Kräften einen aus seiner Sicht idealen Schachzug, der den Kontrahenten Matt setzen sollte. Entschärfte Pager einen Knaller des eingewechselten Moritz Ertel noch mit einer gekonnten Flugparade (51.), war es nur eine Zeigerumdrehung später der ebenfalls neu hereingekommene Michael Ertel der den SVS-Goalie mit einem Schuss aus spitzem Winkel zum 2:0 überlistete. Nun verloren die Gäste komplett den Faden. Der euphorisierte SCO erhöhte in der 56. Minute auf 3:0, als der vom Umbeeer mustergültig bediente Lorenz Mai nur noch einschieben musste. Daran, das beim Bayernligisten aus Seligenporten nur sehr wenig zusammenlief, vermochte auch der an Backens verursachte und von Rosinger verwandelte Foulelfmeter zum 1:3 (60.) nichts zu ändern. Vielmehr krönte Michael Ertel einen sehenswerten Angriffszug über mehrere Stationen mit seinem zweiten Treffer und dem 4:1 (79.). Der Schlusspunkt blieb den Gästen vorbehalten, nachdem Leon Rukiqi zum 4:2 verkürzte (85.).

Es ist Trainer Gerd Klaus und seinen Mannen durchaus zu Gute zu halten, dass sie den Test wegen der personellen Situation nicht kurzfristig absagten. Dies kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es noch jede Menge an Arbeit braucht, bis das neue Mannschaftsgefüge einigermaßen an Struktur gewinnt.

Der SVS spielte mit: Pager – Backens, Fürsattel, Deuerlein – Knorr, Opcin, Misic, Bajic, Rosinger, Dougalis – Rukiqi