Die Lehren aus dem 0:1 in Aufkirchen, sollen beim Spiel in Großbardorf zum Sieg verhelfen.
„Wir bekommen Gladiolen oder wir sind tot.“ Mit diesem recht derben niederländischen Sprichwort umschrieb 2010 der damalige Trainer des FC Bayern München, Luis van Gaal, die Lage vor dem Pokalhalbfinale beim FC Schalke 04.
In einer solchen Alles-oder-nichts-Situation stecken die Klosterer vor dem am Samstag (16 Uhr) anstehenden Match beim TSV Großbardorf zwar noch nicht, eine Niederlage würde die Chancen, zumindest den zweiten Platz und die damit verbundene Aufstiegsrelegation zu erreichen, aber auf jeden Fall erheblich schmälern. So haben die Niederlage beim derzeitigen Zweiten DJK Vilzing sowie das torlose Remis gegen den Primus SC Eltersdorf den Rückstand der Klosterer auf sieben, respektive sechs Zähler anschwellen lassen. Dass der SVS im Vergleich zur DJK ein und dem SC sogar zwei Spiele weniger bestritten hat, ist für Trainer Gerd Klaus kein Grund, irgendwelche Luftschlösser zu erschaffen: „Damit wir oben dabei bleiben, dürfen wir uns nichts mehr erlauben.“ Hier soll ausgerechnet die blamable 0:1-Pokalniederlage beim Bezirksligisten SC Aufkirchen positive Impulse setzen. „Die Mannschaft weiß genau, dass so etwas nicht passieren darf. Deshalb habe ich ihr klar gesagt, dass ich jetzt eine Reaktion erwarte“, so der Coach.
Weil diese Pleite auch dadurch zustande kam, dass sich seine Kicker nicht auf die beengten Platzverhältnisse einstellen konnten und das Spielfeld in Großbardorf ähnlich dimensioniert ist, hat Klaus den Trainingsplatz dementsprechend angepasst. Was die Taktik angeht, kann Aufkirchen ebenfalls als Lehrbeispiel dienen, ist Großbardorf doch für seine überfallartigen Konterangriffe berühmt und berüchtigt. Dass der Tabellenvierte diese Strategie fast bis zur Perfektion beherrscht, bekam auch die DJK Vilzing bei ihrer bislang einzigen Auswärtsniederlage zu spüren. Um eben diese Gefahr so gut wie nur irgend möglich zu minimieren, kommt es für Klaus vor allem darauf an, dass „wir geduldig bleiben und uns keine unnötigen Ballverluste erlauben.“ Zwei Tugenden also, die in Aufkirchen allzu oft vermisst wurden. Gerade in der Ruhe und Kombinationssicherheit könnte der Schlüssel zu Sieg liegen. So stellt die Abwehr der Unterfranken mit 40 Gegentoren in 23 Partien allenfalls Ligadurchschnitt dar. Nicht unbedingt die schlechtesten Voraussetzungen, dass die Klosteroffensive um Neuzugang Christian Schrödl ihre seit dem Restart andauernde Ladehemmung endlich beenden und damit der gesamten Mannschaft neue Zuversicht im Aufstiegskampf verleihen kann.
Übrigens besiegten van Gaal und seine Bayern damals nicht nur die Schalker, sondern holten mit Pokal und Meisterschaft sogar einen ganzen Strauß Gladiolen.