Nach acht Niederlagen in Folge geht es nun zum Meisterschaftsanwärter ATSV Erlangen.

Nach dem 0:4 beim Würzburger FV ging der SV Seligenporten zum achtem Mal hintereinander als Verlierer vom Platz. Eine solche Pleitenserie gab es selbst zu Regionalligazeiten nicht.
Dass die Klosterer mit ihren kümmerlichen 15 Zählern nach 29 Spieltagen immer noch die Liga erhalten können, beruht zum einen auf dem Regelwerk, dass nur einen Direktabsteiger vorsieht. Zum anderen verweigern sich die unmittelbar vorm SVS platzierten Konkurrenten vom 1. FC Sand und Vatanspor Aschaffenburg ebenfalls beharrlich der Aufstockung ihres Punktekontos. Das Aufeinandertreffen der beiden wird im Kloster sicherlich interessiert verfolgt. Sollte Gastgeber Aschaffenburg nicht verlieren, hätte der SVS den Klassenerhalt wohl nicht mehr selbst in der Hand. Allerdings wäre eben genanntes Szenario lediglich zu Papier gebrachte heiße Luft, wenn die Jungs von Trainer Gerd Klaus im Zuge ihres Gastspiels beim ATSV Erlangen an diesem Freitag (19 Uhr) mit einem Sieg die kurze Heimreise antreten könnten. 
Um einen solchen Husarenstreich auch nur annähernd wahrscheinlich werden zu lassen, bräuchte es vor allem eine über die komplette Spielzeit fehlerfrei funktionierende Abwehr. Ein wahrhaft gigantischer Auftrag, an dessen Erfüllung Klaus seit vielen Monaten intensiv arbeitet. Wie dürftig der bisherige Erfolg ist, wurde einmal mehr in Würzburg deutlich: Beim 0:1 fühlte sich niemand für den Torschützen zuständig. Das 0:2 resultierte aus einem individuellen Fehler und dem Foulelfmeter zum 0:3 ging eine völlig unnötige Aktion voraus. „Der Gegner war nicht besser als wir. Aber wenn uns immer wieder die gleichen Fehler passieren, ist das komplett egal“, kann der Coach das Dilemma des sagenhaften Sisyphos sehr gut nachvollziehen. Möglicherweise ist der Übungsleiter sogar noch schlimmer dran, macht es doch den Eindruck, sein Weg zum Gipfel wird mit jedem zurückrollen des Steines länger als zuvor. Setzte es in den 17 Partien der Vorrunde „nur“ 44 Gegentore, liegt die Quote nach den 12 Spielen der Rückrunde schon bei 43. Dass die Kloster-Defensive seit geraumer Zeit das mehr als verzichtbare Prädikat „Schießbude der Liga“ vor sich hertragen muss, ist deshalb fast zwangsläufig.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der ATSV Erlangen diese brutale Schwäche intensiv für sich nutzt, dürfte annährend so groß sein, wie jene, dass der Nacht ein neuer Tag folgt. Immerhin mischen die Erlanger mit Rang vier voll im extrem spannenden Meisterschaftsrennen mit und dürfen sich keinen Ausrutscher erlauben. Soll beim ATSV, der in dieser Spielzeit mit Roman Pribyl bereits den vierten Trainer beansprucht, überhaupt ein Makel ausgemacht werden, dann sind es vielleicht die vier Heimniederlagen. An der Favoritenrolle gegen den SVS kann dies freilich nichts ändern.