Gegen die Oberfranken setzte es bislang nur Niederlagen.
„Nicht zufriedenstellend“, bringt Trainer Bernd Rosinger die Leistungen seines SV Seligenporten zur Saisonhalbzeit und vor dem an diesem Freitag (19 Uhr) anstehenden Match beim TSV Neudrossenfeld kurz und knackig auf den Punkt.
Tatsächlich standen die Klosterer bislang kein einziges Mal auf einem sicheren Nichtabstiegsplatz, rangierten dafür aber drei Spieltage an vorletzter Stelle. „Dass wir Probleme haben werden, musste von vornherein einkalkuliert werden“, weißt Rosinger auf den Totalumbau der Mannschaft nach dem Abstieg aus der Bayernliga hin, verkennt aber auch nicht den Fakt der viel zu kragen Vorrundenernte: „Wir haben viele Punkte durch unnötige Fehler verschenkt.“ So wieder mal geschehen zuletzt beim SC Großschwarzenlohe, wo „wir“, so der Coach, „zur Halbzeit mindestens mit 2:0 hätten führen müssen, aber einfach vor dem Tor nicht gut genug waren.“ Stattdessen brachte sich das Team erst mit zwei Platzverweisen selbst aus der Spur und mit dem Gegentreffer in der Nachspielzeit dann auch um den Ertrag.
Scheues Licht am grauen Himmel
Stellt sich der Klosterhimmel im Herbst also ziemlich grau dar, ist am Horizont dennoch ein scheues Lichtlein auszumachen. Ein Lichtlein namens „Defensive“. Was die 29 Gegentore angeht, ist der SVS zumindest halbwegs ligatauglich. Anfänglich extrem wackelig, hat Keeper Manuel Jurkic seit dem siebten Spieltag stets maximal zwei Bälle aus dem Netz fischen müssen.
Ob das auch in Neudrossenfeld so bleibt, muss indes abgewartet werden, treffen er und seine Kameraden doch dort auch die mit 36 Einschüssen torhungrigste Angriffsreihe der Liga. Selbst der Umstand, dass der nach zehn Partien schon neunmal erfolgreiche Bass Peters schon seit längerem ausfällt, vermochte das Team von Trainer Markus Taschner problemlos zu kompensieren und schoss sich mit sieben Siegen in den jüngsten acht Partien auf Platz drei. Weitere Fixpunkte beim TSV sind die beiden mit enormer Bayern- sowie Regionalligaerfahrung gesegneten Neuzugänge Anton Makarenko und Noah Ismael.
Durchwachsene Heimbilanz
Gibt es bei den Oberfranken überhaupt etwas zu bemängeln, dann vielleicht die mit drei Niederlagen in acht Spielen durchwachsene Heimbilanz. Ob hierin für den SVS, der in der Fremde aus acht Partien fünf Zähler sammelte, eine Chance liegt, bleibt freilich abzuwarten. „Wir treffen in Neudrossenfeld auf eine Top-Mannschaft, erweist Rosinger dem Rivalen seine Reverenz.
Zweifellos klarer Außenseiter, zieht der SVS vielleicht eine Extraportion Motivation daraus, dass es im Hinspiel eine klare 1:4-Pleite setzte, wo der TSV schon nach weniger als einer Viertelstunde mit 3:0 vorne lag. Überhaupt sind die Kicker aus dem Landkreis Kulmbach ganz erheblich „Schuld“ daran, warum der SVS sein Dasein nun in der Landesliga fristet. Waren sie es doch, die im vergangenen Mai in der Relegationsrunde die Klosterer zweimal besiegten und somit den Schlusspunkt hinter das glanzvollste Kapitel in deren Vereinsgeschichte setzten.