Weil in der Relegation noch die Europapokalregel gilt, wäre ein Treffer gegen die abwehrstarken TSV Neudrossenfeld Gold wert.

Nachdem es für den SV Seligenporten am vergangenen Wochenende mehr oder weniger nur noch darum ging, der DJK Vilzing auf ihrem Weg zur Meisterschaft sportlich adäquaten Widerstand zu leisten, wird es nun mit der bevorstehenden Abstiegsrelegation umso ernster.
Zusammen mit den VfB Hallbergmoos (Relegant aus der Bayernliga-Süd), dem Vizemeister der Landesliga Mitte, Fortuna Regensburg sowie dem TSV Neudrossenfeld (Vizemeister Landesliga Nord-Ost) bilden die Klosterer die Gruppe „Mitte“. Was SVS-Trainer Gerd Klaus betrifft, ist er mit dieser Konstellation zwar durchaus zufrieden, hätte aber ganz gerne den SC Schwabach 04 dabei gehabt, „weil dieses Duell bestimmt viele Zuschauer angezogen hätte.“ Stattdessen kommt es für ihn und seine Mannschaft nun darauf an den TSV Neudrossenfeld aus dem Weg zu räumen. Das Hinspiel geht dort an diesem Mittwoch (18.30 Uhr) über die Bühne. 
Neudrossenfeld mit Aufholjagd
​Der Klub aus der 4000-Einwohner-Gemeinde im Landkreis Kulmbach schnupperte 2014/15 schon einmal Bayernliga-Luft, musste dann aber gleich wieder runter. Seitdem tummelten sich die Oberfranken in der Landesliga stets recht weit oben, die Rückkehr in die vierte Liga blieb ihnen aber ebenso oft versagt. Auch in diesem Jahr wurde als Ziel „oben mitspielen“ ausgegeben, dass mit Platz drei nach der Vorrunde auch eingelöst wurde. In die Aufstiegsrunde startete der TSV mit einer Niederlage, startete dann aber eine Aufholjagd, die schließlich in einem dramatischen Dreikampf mit dem TSV Kornburg und den SC 04 Schwabach mündete. Während sich Kornburg den Direktaufstieg sicherte, löste der TSV dank eines 1:0 in Schwabach das Ticket zur Relegation. 
Mit lediglich 14 Gegentoren in den 16 Partien der Aufstiegsrunde, liegen die Stärken der Equipe von Trainer Markus Taschner klar in der Defensive. Verantwortlich für das Bollwerk ist mit dem 36-jährigen Daniel Gareis ein bei Bayern Hof und der SpVgg Bayreuth in zahlreichen Regional- sowie Bayernligaeinsätzen gestählter Akteur. „Ich glaube, dass wir auf eine Mannschaft treffen, die recht tief stehen und auf Konter lauern wird“, macht sich Klaus auf ein Geduldsspiel gefasst. Dies bedeutet zugleich, dass die Klosterer wohl die Spielgestaltung übertragen bekommen – für die bislang fast durchweg die Außenseiterrolle einnehmenden SVS eine so heikle wie auch interessante Herausforderung. Dass die Partie wohl auf Kunstrasen ausgetragen wird, bezeichnet der Coach in Erinnerung an den 5:2-Sieg in Sand als „keinen Nachteil für uns.“ In Anbetracht dessen, dass in der Relegation die ehemalige Europapokalregel noch gilt, wäre es für Klaus „ideal, wenn wir ein Tor machen würden.“ 
SVS mit „Erfolgsformation“
​Was die Personalsituation angeht, kann Klaus abgesehen von Leon Rukiqi (Syndesmosebandriss) und des noch an einem Muskelfaserriss laborierenden Fatih Boynuegrioglu auf seine gegen den ASV Cham (4:1) und der DJK Ammerthal (1:0) erfolgreiche Formation zurückgreifen. Somit wird auch der als Taktgeber und Führungsspieler so eminent wichtige Bernd Rosinger auf der „Zehn“ mitwirken. 
So nervenzehrend Relegationsspiele auch sein können, verbinden damit sowohl der SVS als auch Klaus durchweg positive Erinnerungen. So setzte er sich noch als Spieler mit dem SVS 2004 in den Aufstiegsspielen zu Landesliga durch. Als Trainer beim FC Schweinfurt 05 hielt er nach jeweils zwei Siegen gegen Aubstad und 1860 Rosenheim die Regionalliga. Die Klosterer sicherten sich 2009 in einem wahren Marathon gegen den Würzburger FV, den FC Affing und der SpVgg Landshut den ebenso den Bayernligaverbleib, wie acht Jahre später in der Regionalliga gegen Viktoria Aschaffenburg.

Relegations-Regeln
Spiele: Sollte sich der SVS gegen Neudrossenfeld durchsetzen, träfe er auf den Sieger der Partie Fortuna Regensburg – VfB Hallbergmoos. 
Modus: Gespielt wird mit Hin- und Rückspiel. Die beiden Verlierer spielen in der Landesliga. Die beiden Siegen spielen den Aufsteiger aus. Der Verlierer aus diesem Spie muss ebenfalls in die Landesliga. Bei Torgleichheit gibt es 2×15 Minuten Verlängerung und ein eventuelles Elfmeterschießen.