Klosterer versäumen es, ihre Führung gegen eine extrem defensive DJK auszubauen und werden dann spät bestraft.
Nach zuletzt vier Siegen in Folge, muss der SV Seligenporten mit dem 1:1 (1:0) gegen die DJK Don Bosco Bamberg einen Rückschlag im Kampf um den Aufstieg hinnehmen.
Obgleich über weiteste Strecken klar überlegen, benötigten die Klosterer ein Eigentor der Gäste, um in Führung zu gehen. Allerdings versäumte es der SVS diese dann weiter auszubauen. Bamberg indes nahm so gut wie überhaupt nicht konstruktiv am Geschehen teil, nutzte aber seine erste richtige Chance prompt zum Ausgleich.
Obwohl die Gäste hernach zwei Gelb-Rote Karten (78./90.+2) kassierten und der SVS alles nach vorne warf, sollte es dabei bleiben.
SVS-Coach Gerd Klaus vertraute derselben Formation, welche in Karlburg mit 2:0 gewann. Die übernahm vor den 200 Zuschauern auch sofort die Initiative. Die erste richtige Torannäherung gelang in der 13. Minute, als Kapitän Marco Janz eine Vorlage von Marco Wiedmann knapp neben das Bamberger Gehäuse köpfte. Kurz danach war es erneut Janz, der nach einer Ecke die Kugel aus kurzer Distanz vorbei schoss. Die Gäste ließen in der Vorwärtsbewegung jeglichen Schwung vermissen und konzentrierten sich stattdessen voll und ganz auf die Defensivarbeit. Im Bemühen, diesen Abwehrwall zu knacken, verhedderten sich die Klosterer immer wieder, so dass echte Chancen Mangelware blieben. Dass der SVS nicht unbedingt vor Esprit sprühte, spielte der destruktiven Vorgehensweise der DJK zusätzlich in die Karten. So dauerte es fast eine halbe Stunde, ehe der Tabellenführer einen gelungenen Spielzug auf den Rasen brachte, als Tim Olschewski das Spielgerät eroberte, dieses über Mergim Bajrami zu Rosinger kam, der aber aus 20 Metern verzog. Nicht viel besser machte es wenig später Bajrami, als er seinen Bewacher Christopher Kettler elegant aussteigen ließ, dann aber den herausstürmenden DJK-Keeper Peter Stöcklein anschoss.
So war es nur zu bezeichnend, dass die Führung des SVS einem Eigentor entsprang, wenngleich dieses durch einen schönen Angriff begünstigt wurde. Matthew Loo bediente den zentral stehenden Rosinger, der den an der Strafraumkante lauernden Bajrami in Szene setzte. Im Bestreben den SVS-Spielgestalter am Torschuss zu hindern, bugsierte Manuel Müller den Ball selbst über die Torlinie – 1:0 (41.).
Wer dachte, dass der Treffer dem Spiel guttun würde, sah sich alsbald getäuscht. Vielmehr machte der Gast weiterhin so gut wie keine Anstalten, dass gegnerische Tor ins Visier zu nehmen. Lediglich ein Freistoß von Michael Pfänder (53.) verlangte dem komplett unterbeschäftigten SVS-Torhüter Jan Kowalewski ein Mindestmaß an Körperspannung ab. Indes mühten sich seine Vorderleute weiterhin ab ein Durchkommen zu finden. Gelang dies tatsächlich einmal, mangelte es entweder am finalen Pass oder an Präzision im Abschluss. Viel zu oft wanderte die Kugel ohne nennenswerten Raumgewinn von einem Klosterer zum anderen.
Nach einer guten Stunde aber brannte es lichterloh im Bamberger Strafraum, nachdem Knorr eine Ecke hereingab und Andreas Schuster noch so eben am erfolgreichen Torschuss gehindert wurde. In der Folge entschlossen sich die Gäste endlich dazu, dass bislang so gut wie unbekannte Terrain jenseits der Mittellinie zu erkunden – mit für den SVS höchst unangenehmen Konsequenzen. Denn nach einer Ecke hielt Simon Allgaier den Fuß hin und traf zum so überraschenden, wie auch glücklichen 1:1 (74.).
Als die DJK nach einer Gelb-Roten Karte für Johanes Jessen (80.) nur noch zu zehnt agierte, setzte Klaus mit der Hereinnahme von David Ekern auf totale Offensive. Der Erfolg blieb allerdings arg überschaubar. Angesichts des zwar stetigen, aber auch recht ideenlosen Anrennens, wich bei den Klosterern die zunächst grimmige Entschlossenheit allmählich nervöser Verzweiflung. So musste DJK-Keeper Stöcklein keinen einzigen gefährlichen Moment überstehen. Dass der Gast wegen der Gelb-Roten Karte für Marco Haaf Gelb-Rot (90.+2) nochmal dezimiert wurde, fiel dann nicht mehr sonderlich ins Gewicht. In dem Maße, wie sich die DJK über den Punkt freute, schlichen die SVS-Kicker im klaren Bewusstsein, einen Sieg weggeworfen zu haben, mit hängenden Köpfen in die Kabine.