Ein spielerische überlegener, aber im Abschluss harmloser SVS muss sich in Karlburg mit einem torlosen Remis begnügen.

Mit dem 0:0 beim TSV Karlburg ist der SV Seligenporten das einzige Team im Tabellenkeller, das am ersten Spieltag der Rückrunde punkten konnte. Allerdings verpassten die Klosterer damit auch die Gelegenheit, näher an dem den Klassenerhalt garantierenden und derzeit eben von Karlburg belegten Platz 13 heranzurücken. Dies ist umso ärgerlicher, als der SVS sowohl mehr Ballbesitz verbuchte, als auch das spielerisch klar bessere Team stellte.
„Wir haben in der ersten Halbzeit unsere Möglichkeiten nicht genutzt. Doch je länger die Partie dauerte, desto mehr machte sich der Kräfteverschleiß bei einigen Spielern bemerkbar, so dass wir letztendlich mit diesem Punkt zufrieden sein müssen“, zog Trainer Gerd Klaus denn auch ein recht zwiespältiges Fazit.
Im Vergleich zur 1:3-Niederlage bei der DJK Vilzing veränderte Klaus seine Formation mit Verteidiger Leo Kettlitz sowie den beiden Offensivspielern Leon Rukiqi und Giuliano Nyary auf drei Positionen. Damyan Opcin, Drazen Misic und Timucin Turgut nahmen vorerst auf der Bank Platz.
Beide Teams mit zähem Beginn
​Die von nebligem, über weite Strecken regnerischem  Wetter bekleidete und von 250 Zuschauern umrahmte Anfangsphase, gestaltete sich recht zäh, da die Kontrahenten ihr Augenmerk auf möglichst große Ballsicherheit legten. Deshalb dauerte es eine knappe Viertelstunde, bis Nyary für die erste echte nennenswerte Szene sorgte und mit seinem 18-Meter-Knaller einen Eckball herausholte. Der landete über Umwege erneut beim SVS-Stürmer, dessen Schuss jedoch im letzten Moment geblockt wurde. In der Folge erspielte sich der Gast ein klares Übergewicht, verpasste es aber, diesen Vorteil auch auf der Anzeigetafel einen statistischen Niederschlag zu verleihen.
So schickte Bernd Rosinger eine Vorlage von Rukiqi haarscharf über Gebälk (30.), bevor beide Akteure die Rollen tauschten und Rukiqi Rosingers Assist vergab (32.). In der 39. Minute verzog Knorr aus guter Position völlig. Kurz vor der Pause schickte die Nummer neun der Klosterer die Kugel zwar exakt in Richtung Zielgebiet, doch TSV-Torhüter Marvin Fischer-Vallecilla vereitelte die längst überfällige SVS-Führung mit einem glänzenden Reflex. Sein Gegenüber Herbert „Berti“ Schötterl indes verbrachte bis dorthin gegen die gemeinsam mit dem 1. FC Sand schwächste Angriffsreihe der Liga einen fast arbeitslosen Nachmittag und musste lediglich gegen Sebastian Fries auf der Hut sein (21.).
Nachdem SVS-Verteidiger Justin Kussmann mit einem sehenswerten Schlenzer das Gehäuse knapp Verpasste (49.), verstärkte Karlburg seine Angriffsbemühungen. Geriet die Vorlage von Freis zu Jonas Leibold etwas zu steil (55.), zappelte das Spielgerät eine Minute später dann tatsächlich im Kloster-Tor. Der Jubel der Hausherren verebbte allerdings ganz schnell, als der gut leitende Schiedsrichter Markus Pflaum zu recht auf „Abseits“ entschied. Überhaupt agierte Karlburg nun viel entschlossener, so dass sich ein Spiel auf Augenhöhe entwickelte.
Abspielfehler auf beiden Seiten
​Freilich aber befand sich diese nicht allzu weit über dem Rasen, machten beide Teams doch mit zahlreichen Abspielfehlern und Missverständnissen deutlich, warum sie in der Tabelle weit unten stehen. Ein Musterbeispiel hierfür brachte die 62. Minute mit sich, als der Karlburger Jan Wabnitz nach einem Freistoß zunächst clever reagierte, indem er die SVS-Abwehr übertölpelte, dann aber statt einfach auf das freie Tor zu schießen, mit einen komplett verunglückten Pass auf den mitgelaufenen Leibold die denkbar schlechteste Option auszuwählen.
Was den SVS angeht, agierte der zwar optisch gefälliger, im Endeffekt aber eben nicht minder harmlos. So schlug Nyary den Ball nach einem kraftvollen Solo von Opcin in den verwaisten Strafraum (65.). Strobel und Fabio Deuerlein kamen immerhin zum Abschluss, stellten Fischer-Vallencilla damit aber vor keinerlei Schwierigkeiten. Hätte Fries nicht kläglich vergeben (85.), wäre der SVS sogar mit einer Niederlage nach Hause gefahren.

 

Karlburg: Fischer-Vallecilla – Rösch, Kübert, Fenske, Gobbo – Wabnitz – Martin (73. Heuchert), Freis, Bachmann (65. Bachmann) – Kunzmann (89. Franz), Leibold (88. Jeni)
Seligenporten: Schötterl – Kettlitz, Vidovic (63. Opcin), Deuerlein, Strobel (80. Misic) – Bajic, Kussmann – Nyary, Rosinger, Knorr (85. Turgut) – Rukiqi 
Zuschauer: 250