Bei einem Sieg gegen den FC Würzburger Kickers II winkt der Sprung in die obere Tabellenhälfte.
Raus mit Applaus – mit diesen drei Worten lässt sich das Pokal-Aus der Klosterer am vergangenen Mittwoch treffend beschreiben. „Vom Engagement und kämpferischen Einsatz her muss ich meiner Mannschaft gratulieren. Ein Ausscheiden im Elfmeterschießen ist bitter“, lässt Trainer Hendrik Baumgart nach dem 5:6 gegen Viktoria Aschaffenburg denn auch Milde walten. Alles rosarot zu sehen, ist sein Ding freilich nicht. „Wir haben es in der zweiten Halbzeit nicht mehr geschafft, unser Spiel aufzuziehen“, legt er den Finger in die Wunde. Tatsächlich fanden die Klosterer nach der Pause keine Mittel, um ihren nun mit aller Wucht anrennenden Rivalen wirksam zu begegnen, so dass die Niederlage, so schmerzlich sie ob der mit ihr einhergehenden Dramatik auch war, durchaus in Ordnung geht. Dennoch aber bleibt die Erkenntnis, dass das zu Saisonbeginn völlig neu zusammengestellte Team, mittlerweile zu einer schlagkräftigen Einheit geworden ist.
Gelingt es den Klosterern, die in der ersten Hälfte gezeigte Leistung auch im Heimspiel am Samstag (14 Uhr) gegen den FC Würzburger Kickers II abzurufen, dann dürfte die Wahrscheinlichkeit relativ groß sein, den fünften Saisonsieg einzufahren und somit den noch vor gar nicht allzu langer Zeit nur erträumten Vorstoß in die obere Tabellenhälfte in die Realität umzusetzen.
Nach einigen Problemen zum Saisonstart hat sich der Unterbau des Regionalligisten mittlerweile gefunden und rangiert derzeit auf Tabellenplatz elf. Insbesondere gegen recht weit oben angesiedelte Mannschaften vermochte das mit einem Durchschnittsalter von nicht einmal 20 Jahren jüngste Team der Liga des Öfteren zu überzeugen. Während bei der DJK Ammerthal immerhin ein Zähler mitgenommen wurde, behielt man mit einem 1:0 gegen den extrem hoch gehandelten TSV Aubstadt sogar deren Drei. Angeleitet werden die Würzburger von Ex-Profi (u.a. 1. FC Nürnberg) Rainer Zietsch. In insgesamt 354 Einsätzen einst zum geachteten, wie gefürchteten Abwehrrecken gereift, dürfte es ihm nicht sonderlich gut gefallen, dass seine Equipe mit schon 29 Gegentreffern ein alles andere als engmaschiges Abwehrnetz aufweist. Für die mit ihren Torgelegenheiten oft recht großzügig umgehenden Klosterer also eine gute Nachricht. In spielerischer Hinsicht genügt der Kickers-Talentschuppen allerdings gehobenen Ligaansprüchen. „Würzburg ist eine völlig unberechenbare Mannschaft, die aber alles drauf hat, was in dieser Liga gefordert ist“, macht sich Baumgart auf eine schwere Aufgabe gefasst.
Abgesehen vom unter Knieproblemen leidenden Tobias Kramer ist der gesamte Kloster-Kade einsatzbereit, was den Coach vor die alles andere als unangenehme Qual der Wahl stellt.