Schwache Klosterer mit knapper Niederlage noch gut bedient

Der SV Seligenporten unterliegt im Relegationshinspiel de TSV Neudrossenfeld mit 0:1 (0:0) und braucht, nun am im kommenden Samstag (16 Uhr) zu Hause einen Sieg mit zwei Toren Unterschied, um sich die Aussichten auf einen Verbleib in der Bayernliga zu erhalten.
Viel schwieriger wiegt vielleicht sogar noch die äußerst schwache Vorstellung des SVS in der ersten Hälfte einer sowieso auf recht bescheidenem Niveau befindlichen Auseinandersetzung zweier Teams, die, so SVS Trainer Gerd Klaus: „In dieser Verfassung beide nichts in der Bayernliga verloren haben.“ Abgesehen von den Verletzten Fatih Boynuegrioglu und Leon Rukiqi, für die Christian Reisig sowie Manfred Strobel aufliefen, brachte Klaus die gegen Cham und Ammerthal so überzeugend auftretende Formation.
Eine frühe dunkle Ahnung
​Eine dunkle Ahnung, dass es für die Klosterer kein guter Abend werden würde, umwehte schon nach nicht einmal zwei Minuten den hervorragend bespielbaren und von 550 Zuschauern umrahmten Kunstrasenplatz. Nach einem Foul direkt auf der Strafraumlinie des TSV Neudrossenfeld, versagte Schiedsrichter Thomas Ehrnsperger den Klosterer den eigentlich fälligen Elfmeter, indem er den Tatort vor die Linie verlegte und lediglich auf Freistoß entschied. Stand dies außerhalb des Einflussbereiches der SVS-Elf, trug sie nun den aller größten Teil zum gründlichen Misslingen dieser 90 Minuten höchstselbst bei.
Fortan machte die Mannschaft den Eindruck, als wüsste Sie nicht um die Wichtigkeit der Partie. Statt den Gegner zu bearbeiten und ihre spielerischen Fähigkeiten zur Geltung zu bringen, leistete sie sich eine Unkonzentriertheit nach der anderen. Neudrossenfeld nutzte dies und spielte sich eine Chance nach der anderen heraus. So musste SVS-Keeper Tim Pager nach sechs Minuten gegen Tim Majczyna in höchster Not klären und auch kurz danach im Duell mit Baas Peters all sein Können aufbieten. Das Glück des Tüchtigen hatte Pager, als ein Freistoß von Nico Böhmer einen Freistoß an den linken Pfosten knallte (19.) und Baas‘ scharfe Hereingabe an Freude und Feind vorbei durch den Strafraum flitzte (27.). Der SVS verzeichnete bis dorthin lediglich eine erwähnenswerte Szene, nachdem TSV-Torhüter Tobias Grüner dem zur Pause verletzungsbedingt ausgewechselten Giuliano Nyary die Kugel vom Fuß pflückte (12.). Nach einer knappen halben Stunde konnte Bernd Rosinger nicht mehr weitermachen. In Ermangelung eines weiteren Offensivspielers auf der Bank, schickte Klaus den eigentlichen Innenverteidiger Fabio Deuerlein ins Spiel und beorderte ihn auf die Spielmacherposition. „Ich wollte nicht mitten im Spiel komplett umbauen. Außerdem ist Fabio jemand, der den Ball halten kann“, begründete der Coach die Maßnahme.
Das Spiel selbst behielt seinen vorherigen Charakter bei. Während die Gäste nichts Konstruktives zu Stande brachten, scheiterte die Heimelf entweder an Pager – dem einzigen in Normalform befindlichen Klosterer – oder am eigenen Unvermögen. Just in der Phase, in der diese endlich etwas stabiler wirkten, netzte Levin Pauli zum längst fälligen 1:0 (65.) ein, als die Klosterer nach einem Zuspiel von Mikel Seiter fälschlicherweise auf Abseits spekulierten und der deshalb völlig alleingelassene Pauli mühelos anschließen durfte. Wenig später verpassten sowohl Baas als auch Daniel Gareis nur um Haaresbreite das 2:0. In der Absicht, dass Offensivspiel zu forcieren, stellten die Gäste stellten nun auf ein 4-3-3 um. Der Effekt: Sehr bescheiden, bis komplett unsichtbar. Nicht zuletzt deshalb, weil mit Christian Knorr nur noch ein „echter“ Stürmer zu Verfügung stand.
Extrem kompliziertes Rückspiel
​Und weil sich an dieser Situation kaum etwas ändern wird, bestenfalls kann Bojnuegrioglu wieder mitwirken, steht dem SVS an diesem Samstag (16 Uhr) ein extrem kompliziertes Rückspiel bevor. Mutet die Herausforderung, mindestens zwei Tore zu erzielen, ob des noch vorhandenen Personals und seiner bescheidenen jüngsten Vorstellung schon recht ambitioniert an, müssen auf der anderen Seite auch die gegnerischen Konter eliminiert werden. Gelingt dies nicht, ist der Abstieg in die Landesliga beschlossene Sache.