Nach einem packenden Spiel müssen sich die Klosterer der Victoria aus Aschaffenburg im Elfmeterschießen beugen.
Jede Menge gelber Karten, ein Platzweis, ein nicht gegebener Handelfmeter und die Entscheidung vom Punkt – der SV Seligenporten zieht in einem packenden Pokalviertelfinale gegen Viktoria Aschaffenburg mit 5:6 (1:1, 1:0) den Kürzeren.

Dass sich die Klosterer gegen den Regionalligisten aus Aschaffenburg einiges vorgenommen hatten, wurde schon sehr früh deutlich. So zeigten sie keinerlei Berührungsängste sondern setzten ihren ein Liga höhe beheimateten Kontrahenten vom Anpfiff weg unter Druck. Diese forsche Spielweise sollte sich nach 13 Minuten auszahlen. Raffael Kobrowski erlief im Mittelfeld einen schlampigen Pass der Gäste und leitete die Kugel gedankenschnell zum völlig freien Marco Wiedmann weiter. Die Nummer Sieben des SVS behielt die Nerven und verwandelte mit einem satten Schuss von der Strafraumkante zum 1:0. Auch in der Folge vermittelte Seligenporten den agileren Eindruck und kam insbesondere über die mit Kai Neuerer und Raffael Kobrowski besetzte rechte Seite immer wieder in Tornähe. So hätte sowohl Sebastian Glasner als auch Kobrowski durchaus auf 2:0 erhöhen können.
Nach einer halben Stunde legte Aschaffenburg seine Zurückhaltung ab und bot immer mehr Paroli. Somit entwickelte sich eine äußerst umkämpfte Partie, mit der Schiedsrichter Christopher Schwarzmann nicht immer auf der Höhe war und mit zahlreichen Gelben Karten vor allen Dingen auf Seiten der Klosterer jede Menge Hektik und Unmut verursachte. Seinen größten Faupax leistete sich der Unparteiische als er kurz vor der Pause ein Handspiel der Viktoria im Strafraum nicht ahndete.

Im zweiten Durchgang bekam das Geschehen dann einen anderen Charakter. Fortan dominierte der Favorit aus Unterfranken und schnürte seinen Gastgeber über weite Strecken in dessen eigener Hälfte fest. Weil sich der SVS aber nicht willenlos ergab, sondern mit Leidenschaft dagegenhielt, entwickelte sich das ohnehin interessante Spiel nun zu einem echten Pokalfight. Insbesondere Torhüter Dominic Dachs lieferte eine überragende Leistung ab. Parierte er gegen den frei vor ihm auftauchenden Lucas Oppermann mit einer schier unerschütterlichen Ruhe (62.), verwerte er dann dem Knaller von Björn Schnitzer per kraftvoller Faustparade das Überschreiten der Torlinie (70.), um schließlich auch Daniel Cerons herrlichen Volleyschuss raubkatzgleich zu entschärfen (76.). So war es umso tragischer, dass Ceron nach einem Eckball seltsam frei stand und fünf Minuten vor dem Ende zum 1:1 ausglich. Obgleich der wenig später nach einer gelb-roten Karte für Kai Neuerer dezimierte SVS den nun wie eine Sturmflut unentwegt anbrandenden Gästeangriffen aus zum Abpfiff erfolgreich trotzte, sollte die Belohnung ausbleiben, als Aschaffenburg in der Lotterie des Elfmeterschießens die glücklichere Füßchen aufwies.