Klosterer fahren optimistisch zum problem-beladenen Primus DJK Vilzing.

Nach genau 308 Tagen steht für den SV Seligenporten an diesem Samstag (15 Uhr) endlich wieder ein Ligaspiel auf dem Programm. Und dies hat es gleich so richtig in sich: Gilt es doch mit dem Gang zum Spitzenreiter DJK Vilzing eine extrem hohe Hürde zu überwinden. Zusätzliche Brisanz birgt die Begegnung durch die Tatsache, dass der SVS – bei einem Spiel weniger – drei Zähler hinter dem Konkurrenten lauert und mit einem Sieg folglich gleichziehen könnte. Umgekehrt hätten die Klosterer bei einer Niederlage den so sehnlichst ersehnten Aufstieg nicht mehr in den eigenen Händen.

Ein Szenario, mit dem sich Trainer Gerd Klaus so nicht anfreunden mag: „Dieses eine Spiel wird, egal, was dabei herauskommt, für keine der beiden Mannschaften entscheidend sein. Wir sind froh, dass es wieder losgeht und freuen uns auf dieses Duell.“ Zuversicht schöpft der Coach auch aus den zurückliegenden Wochen der Vorbereitung, die er als „sehr ordentlich“ bezeichnet. Vor allen Dingen in körperlicher Hinsicht stehen die Dinge recht gut. Auch der am vergangenen Samstag beim finalen Test gegen den 1. FC Nürnberg II (2:4) wegen Problemen an der Achillessehne geschonte Bernd Rosinger dürfte einsatzbereit sein und Klaus somit seine Wunschelf beisammen haben. So könnten mit Stürmer Christian Schrödl, Flügelflitzer Laurin Klaus sowie „Sechser“ Bernhard Neumayer und Außenverteidiger Alexander Freitag aus nicht weniger als vier SVS-Debütanten bestehen. Letzterer ist der Grund, warum Andreas Schuster der „Alaba-Weg“ einschlug und er von der linken Außenseite eine Position nach innen  rückte. „Ich habe auch in Pipinsried und beim TSV Rain am Lech in der Innenverteidigung gespielt, von daher kenne ich diese Rolle sehr gut“, so der in Schnufenhofen wohnende 29-jährige.  

Ist die Stimmungslage bei den Klosterern also durchaus gut, stellt sich die Lage beim Gegner aus Vilzing etwas anders dar. Vor der Corona-Krise schier unaufhaltsam durch die Liga marschiert, sind die Kicker aus dem Chamer Stadtteil zuletzt einiges von ihrer Souveränität eingebüßt. So setzte es in der Vorbereitung ungewöhnlich viele Niederlagen, bei denen besonders die Abwehr immer wieder überraschende Schwächen offenbarte. Nach der 3:4-Pleite im Prestigederby gegen den ASV Cham vor gut zwei Wochen, gesellten sich mit dem Rücktritt von Trainer Christian Stadler auch noch personelle Störungen dazu. Stadler, unter dem den Klub binnen eines Jahres vom Abstiegskandidaten zum echten Topteam mutierte, begründete seinen Schritt in den hiesigen Medien damit, dass „die Vereinsführung sehr hektisch wurde“ und sich in sportliche Belange eingemischt habe. Bis ein neuer Übungsleiter gefunden ist, wird Co-Trainer Erich Vogel das Zepter übernehmen.

Dieser Dissonanzen ungeachtet, verweist Klaus auf die Stärken des Rivalen: „Vilzing hat enorm schnelle Außenspieler, die wir keinesfalls aus den Augen lassen dürfen.“ Anlass, sich diesen Rat unbedingt zu Herzen zu nehmen, haben seine Akteure zu Genüge. So setzte es gegen Vilzing sowohl im Hinspiel (1:2) als auch im Pokal (0:2) eine Pleite.