Corona und der schwere Gang zum FC Eintracht Bamberg: Der SVS im Dilemma

Die Corona-Pandemie beherrscht einmal mehr sämtliche Schlagzeilen und beeinflusst das gesellschaftliche Leben auf allen Ebenen massiv. Richtig erwischt hat es diesmal auch den SV Seligenporten, nachdem in dieser Woche ein Spieler positiv auf das Virus getestet wurde. Noch komplizierter macht die Lage, dass der Spieler bevor er dies wusste, noch am Training teilnahm. „Wir haben momentan zwei weitere Verdachtsfälle und müssen nun die Entwicklung abwarten“, nennt Trainer Gerd Klaus den Stand der Dinge.
Ob die für diesen Samstag (14 Uhr) angesetzte Partie beim FC Eintracht Bamberg stattfinden wird, bleibt abzuwarten. Die Bestimmungen des Bayerischen Fußballverbandes legen für diesen Fall fest, dass „eine Mannschaft spielfähig ist, wenn die Normzahl an Spielern zuzüglich zwei Auswechselspielern erreicht wird“. Grundlage hierfür sind die Akteure, welche in den vorangegangenen maximal vier Spielen auf dem Spielberichtsbogen erfasst waren und zum Einsatz hätten kommen können. 
Muss sich Klaus also gezwungenermaßen mehr oder weniger überraschen lassen, mit welchem Aufgebot er die knapp 100 Kilometer lange Fahrt in die Weltkulturerbe-Stadt antreten wird, lässt sich jedoch mit fast unumstößlicher Gewissheit sagen, dass die dort bevorstehende Aufgabe eine gewaltige sein wird.
Heimlicher Tabellenführer
​In der Tabelle auf Rang drei notiert, ist der FC Eintracht Bamberg dennoch der „heimliche Tabellenführer“. Aufgrund der Spielabsage in Hof wegen schlechter Platzverhältnisse hat der FCE nun zwei Zähler Rückstand auf den Primus aus Ansbach, aber eben auch eine Partie mehr in der Hinterhand. Nach dem Abschied von Trainer Michael Hutzler, der das Team 2017 in der Bezirksliga übernahm, ist sein der 27 Jahre alter Nachfolger Julian Kolbeck auf dem besten Wege, diese Erfolgsgeschichte fortzuführen.
Kolbeck verfügt über einen Kader, der in allen Teilen über höchste Qualität verfügt. Mit 51 Treffern ist die Offensive ligaweit unübertroffen. Insbesondere der 20-jährige Jakob Tranziska, der mit 19 Einschüssen die Torjägerliste anführt, ist von den gegnerischen Abwehrreihen kaum in den Griff zu bekommen. Fast noch beeindruckender ist die Entwicklung von Franz Helmer (21), der in der Vorsaison noch in der Kreisklasse zugange war und sich mit schon zehn Toren zum Stammspieler mauserte.
Nicht viel anders – freilich im umgekehrten Sinne – schaut es in der Abwehr aus. Dort sorgen Kapitän Marco Reischmann, der mit 28 Jahren neben Christoph Kettler der „Teamsenior“ ist, und seine Kameraden dafür, dass der Weg zum Tor so schwierig wie nirgendwo in der Bayernliga ist und von den Kontrahenten erst zwölfmal gefunden wurde. „Bamberg hat eine junge Mannschaft, die großteils seit der Jungend zusammenspielt und deshalb auch recht abgezockt auftritt“, spart SVS-Trainer Gerd Klaus nicht mit Lob.
Anerkennende Worte findet er auch für sein Team, was das am vergangenen Wochenende mit 2:3 verlorene Derby gegen den ASV Neumarkt angeht: „In der ersten Hälfte war der ASV besser. Danach haben wir gut reagiert und hätten durchaus einen Punkt verdient gehabt.“ Dass dem eben nicht so war, darf sicherlich auch dem fehlenden Spielglück in Rechnung gestellt werden. Den größeren Beitrag leisteten die Klosterer in Form individueller Fehler allerdings höchstselbst. Besonders krass dabei die Entstehung des vorentscheidenden 1:3, als dem ASV der Ball mit einem kolossalen Fehlpass im Aufbau regelrecht auf dem Silbertablett serviert wurde.
Maximale Konzentration 
​Was die aktuelle Partie angeht, wird es für die Schützlinge von Gerd Klaus zunächst darauf ankommen, nicht schon wieder gegen ein Spitzenteam ein frühes Tor zu kassieren. Zudem gilt es elementar wichtig, über die gesamte Spieldauer die Konzentration maximal hochzuhalten. Sollte dies klappen, hat das junge Kloster-Team durchaus das Zeug dazu, dem Favoriten das Leben schwer zu machen.