An diesem Samstag geht es für die Klosterer zum Tabellenführer TSV Aubstadt.
Mit der Partie beim Spitzenreiter TSV Aubstadt hält der Spielplan für den SV Seligenporten am diesem Samstag (14 Uhr) die schwierigste Aufgabe überhaupt bereit.
Aufgestiegen im Sommer 2012 belegten die Kicker aus dem Landkreis Neustadt/Saale stets einen einstelligen Tabellenplatz und entwickelten sich darüber hinaus zu einem echten Spitzenteam. In der vergangenen Saison auf Rang zwei gelandet, scheiterte Aubstadt in der Relegation gegen die SpVgg Bayreuth nur aufgrund der Auswärtstorregel denkbar knapp am Aufstieg in die Regionalliga. Gaben die Unterfranken zu Beginn dieser Spielezeit lediglich die Parole „oben mitspielen“ aus, ist mittlerweile alles tun und streben der Versetzung in Bayerns Eliteliga untergeordnet.
Die Mannschaft scheint für dieses ehrgeizige Unternehmen bereit. Trumpft diese mit 58 Treffern immerhin mit der zweitbesten Offensive – nur die DJK Gebenbach hat dreimal mehr eingenetzt – auf, verfügt sie mit lediglich 18 Gegentoren sogar über die klar beste Defensivreihe. Insbesondere auf eigenem Gelände lehrt der TSV mit nur einer Niederlage und 29 Zählern aus 12 Spielen seinen Gegner regelmäßig das Fürchten. Ganz wesentlich mitverantwortlich hierfür zeichnet Josef Francic, der seit 2011 das Traineramt bekleidet. Nutzen sich viele Übungsleiter mit der Zeit ab, überzeugt der 51-jährige nach wie vor sowohl in fachlicher als auch in menschlicher Hinsicht. So begründeten mit Ingo Feser und der von einigen höherklassigen Vereinen umworbene Martin Thomann zwei absolute Leistungsträger ihre Vertragsverlängerung nicht zuletzt mit der „familiären Atmosphäre“.
Von der damit implizierten Heimeligkeit werden die Klosterer allerdings wohl gar nichts spüren. Vielmehr macht sich Trainer Hendrik Baumgart auf einen ganz schweren Gang gefasst: „In Aubstadt hängen die Trauben extrem hoch, dort erwartet uns Schwerstarbeit.“ Solche haben die Klosterer erst vor einer Woche geleistet, als der TSV Großbardorf nach einem furiosen Schlussakkord mit 3:2 besiegt wurde. Kamen die Zuschauer bei dieser Partie voll auf ihre Kosten, wäre Baumgart etwas weniger Spannung freilich wesentlich lieber gewesen: „Wir haben es versäumt, unsere Konter konsequent zu Ende zu spielen.“ Auch was die Abwehrarbeit angeht, gibt es nach sieben Toren und den jüngsten drei Begegnungen noch einiges zu verbessern. Kompliziert macht dieses Unterfangen, dass bei der Ursache der Gegentreffer kein einheitliches Schema auszumachen ist. Waren es gegen Ansbach (2:2) und beim ATSV Erlangen (4:3) Mängel im Umschaltspiel, schepperte es gegen Großbardorf zweimal nach Eckbällen. Eine Abkehr von der bisher gepflegten und auch immer mehr von Erfolg gekrönten Spielweise hat der Coach nicht auf seiner Agenda: „Wir sind eine Mannschaft, die gerne nach vorne spielt. Deshalb stehen wir auch relativ breit, was manchmal auf Kosten der Defensive geht.“
Verzichten muss Baumgart auf Kai Neuerer, der nach seiner roten Karte für vier Partien gesperrt wurde. „Das ist schon hart“, kommentiert er den Ausfall seines rechten Außenverteidigers, der sich allerdings auch ankreiden lassen muss, als Wiederholungstäter zu gelten. Mit Theodoros Petrakis und Nico Ott stehen zwei Optionen bereit. Welcher die besseren Karten hat, bleibt unklar. Verfügt Ersterer über Vorteile in spielerischer Hinsicht und auch mehr Erfahrung, punktet Ott in körperlicher Hinsicht. Ein Aspekt, der durchaus ins Gewicht fallen könnte, weiß Baumgart doch um die bisweilen robuste Gangart der Aubstädter: „Dort zu bestehen, geht nur über Zweikämpfe.“
Darüber hinaus stellen sich bei den Klosterern noch weitere Fragezeichen. Ist das Mitwirken von Marco Wiedmann (Rippenprellung) im defensiven Mittelfeld ungewiss, drohen mit Sebastian Glasner (Kapselverletzung) sowie David Ekern (Oberschenkelprobleme) auch noch zwei Offensivspieler auszufallen. „Wir sind personell gebeutelt“, macht Baumgart auf die Misere aufmerksam, um aber im gleichen Atemzug auf die Qualitäten seiner in der Rückrunde noch ungeschlagenen Equipe hinzuweisen: „Wir wollen was holen und unsere Serie ausbauen.“