Der SV Seligenporten zieht im Spitzenspiel beim Tabellenführer DJK Vilzing mit 0:2 (0:2) den Kürzeren und hat nun mit sechs Punkten Rückstand – bei einem Spiel weniger – nach ganz oben die Meisterschaft in mehr in den eigenen Händen.

Dabei schien die Gelegenheit günstig, den Primus zu knacken, blickt dieser doch mit einer durchwachsenen Vorbereitung und dem Rücktritt von Trainer Christian Stadler hat, auf eine turbulente Zeit. „Die Mannschaft hatte vor dem Spiel die Hosen richtig voll“, gab ein DJK-Funktionär denn auch hinterher unverblümt zu Protokoll. Um diese Unsicherheit wussten auch die Klosterer, die sich, nicht zuletzt aus dem Grund, den Gegner noch ein wenig mehr zu verunsichern, vor dem Anpfiff lautstark anspornten.

Der Gast, bei dem Christian Schrödl, Bernhard Neumayer und Alexander Freitag ihr Punktspieldebüt gaben, legte denn auch selbstbewusst los. Schon nach fünf Minuten rissen diese freudstrahlend die Hände in den blau-weißen Himmel, nachdem Mergim Bajrami die Kugel ins Netz drückte. Zum Entsetzen der Klosterer aber meinte Schiedsrichter Thomas Berg (Ergolding) ein Handspiel gesehen zu haben und versagte dem Treffer die Anerkennung. Das Berg in der Halbzeitpause gegenüber SVS-Trainer Gerd Klaus zugab, hier im Irrtum gewesen zu sein, darf ihm durchaus hoch angerechnet werden, von echtem Nutzen war es für die Klosterer freilich nicht mehr. Allerdings aber hätten diese der dann sehr hektisch werdenden Partie mit einiger Wahrscheinlichkeit trotzdem einen anderen Verlauf geben können. Denn nach einer Viertelstunde wurde Bajrami im Strafraum gelegt. Kapitän Marco Janz übernahm die Verantwortung, donnerte die Kugel aber an den linken Innenpfosten.

Pfostenschuss leitet Wende ein

Dieses Geräusch schien bei den Schützlingen von Interims-Coach Erich Vogl einen Schalter umzulegen, leistete sie doch ab sofort ernsthaften Wiederstand und nahmen selbst das gegnerische Tor ins Visier. Zunächst zielte Ivan Milicevic knapp am rechten Pfosten vorbei (17.), bevor Fabian Trettenbach aus nächster Nähe scheiterte (24.). Doch auch Seligenporten versteckte sich in dem intensiv und kampfbetont geführten Spitzenduell keineswegs. So verbuchten Bajrami (19.) und Matthew Loo (27.) gute Abschlussgelegenheiten. Kurz danach überrumpelte der von Trettenbach mit feinem Diagonalpass auf die Reise geschickte Luge die aufgerückte Abwehr samt Torhüter Paulus und spielte Ben Koumane an. Dessen Schuss vermochte der inzwischen zurückgeeilte Paulus nur noch hinter der Linie zu erwischen – 0:1 (32.). Dann war es erneut der nicht in den Griff zu bekommende Luge, der aus etwa 16 Metern abzog. Paulus konnte nur ins Feld abklatschen, wo Trettenbach aus spitzem Winkel das 2:0 (39.) bewerkstelligte.

Im Verlauf des zweiten Durchgangs schickte Klaus sämtliche verfügbaren Offensivkräfte ins Rennen. Der Effekt aber blieb aus, musste DJK-Keeper Putz doch keine einzige richtig gefährliche Situation meistern. In der Vorbereitung unerklärlich anfällig, wuchs die Hausherrenverteidigung über sich hinaus, kämpfte aufopferungsvoll um jeden Ball und machte sämtliche Räume geschickt und rigoros zu.

SVS findet keine Mittel

Der SVS indes, fand  keine Mittel diese Festung zu knacken. Egal, ob über den rechten oder linken Flügel, ob durch die Mitte, oder aus dem Hinterhalt – was die Klosterer auch versuchten, stets war mindestens ein Vilzinger zur Stelle. Getreu ihrer gelb-schwarzen Spielkleidung schwärmten sie bienengleich um den jeweiligen Ballführenden Akteur wie eben jenes Insekt um eine duftende Blüte. Dieses permanente Stören entnervte den SVS zusehends. Selbst der extrem erfahrene Wiedmann ließ sich davon anstecken, als er gegen Brian Wagner einen komplett unnötigen Elfer fabrizierte, Milicevic damit aber an Paulus scheiterte (70.). Nicht viel besser erging es auch allen anderen Klosterern, denen selbst banale Dinge, zusehends missglückten. So kam es also, dass sich die Hausherren nach dem Abpfiff zum Jubelkreis zusammenfanden und die SVS-Kicker frustriert  vom Feld schlichen.

 

Stimmen zum Spiel:

Gerd Klaus, Trainer SV Seligenporten: „Wir waren zunächst ganz ordentlich im Spiel und hätten mit ein bisschen Glück 2:0 führen können. Die Leistung in der zweiten Halbzeit und vor allen Dingen in der letzten halben Stunde war dann unterirdisch.“

 

Erich Vogl: „Interimstrainer, DJK Vilzing: „Besser kann es zum Einstand nicht laufen. Das war ein perfekter Tag. Der Schlüssel zum Erfolg war eine geschlossene Mannschaftsleitung und unsere Wucht gegen den Ball.“