Der SV Seligenporten bleibt nach dem 3:2 (1:0) gegen den TSV Abtswind weiter auf Erfolgskurs und verlässt zum ersten Mal in dieser Saison die Relegationsplätze.
Die von Trainer Hendrik Baumgart in Vergleich zur Pokalpartie gegen Rain am Lech auf zwei Positionen veränderte Startelf – Fotios Katidis spielte für Dino Kardovic und Sebastian Glasner für David Ekern – überzeugte vor allen Dingen in kämpferischer Hinsicht, hielt den Gegner jedoch aufgrund zahlreicher vergebender Torchancen stets im Spiel.
Zunächst einmal dauerte es etwas, bis die Klosterer ins Spiel kamen. Dies vor allem deshalb, weil So der Gast recht früh den ballführenden Spieler attackierte und obendrein die Räume konsequent verdichtete. Trotzdem aber verbuchte der SVS die erste Chance der Partie, als Katidis für Glasner auflegte, dessen Schuss aber einer besseren Rückgabe gleichkam (21.). Obgleich der sehr unsichere Schiedsrichter Fabian Kilger (Mauth) mit etlichen fragwürdigen Entscheidungen viel Hektik erzeugte, stellte sich Seligenporten immer besser auf seinen Rivalen ein und diktierte das Geschehen. Ein schöner von Mergim Bajrami eingeleiteter, von Katidis weitergeführter und durch den am Fünfer lauernden Marco Wiedmann abgeschlossener Angriff brachte dann das 1:0 (32.) für den SVS. Kurz danach hatte der bereits Gelb verwarnte Katidis Glück, dass Kilger ihn nach einem Frustfoul nicht mit „Rot“ zum Duschen schickte. Unmittelbar vor der Pause hatte Bajrami das 2:0 auf dem Fuß, aber am stämmigen Abtswinder Torhüter Florian Warschecha hängenblieb.
Somit stand es in der 49. Minute urplötzlich 1:1, nachdem Jeni Pascal den ersten richtig gefährlichen Angriff der Gäste erfolgreich abschloss.
Der SVS aber ließ davon nicht aus der Spur bringen und drängte auf die erneute Führung. Diese hatte Glasner auf dem Fuß, als Warschewa eine Ecke von Wiedmann ins Feld abklatschte, die Nummer 14 der Klosterer aber freistehend aus kurzer Distanz über das Gehäuse schoss. Besser machte es der Ex-Profi dann zwei Zeigerumdrehungen später. Von Bajrami gekonnt in Szene gesetzt, ließ er sich auch von zwei Verteidigern nicht aus der Ruhe bringen, sondern um kurvte den am Boden liegenden Keeper und vollendete zum 2:1.
Hier noch Torschütze, spielte Glasner dann Katidis herrlich frei, der aber vor Warschecha die Nerven verlor und sich die Kugel vom Fuß stibitzen ließ (64.). Wenig später stand Katidis erneut im Mittelpunkt, als er ein Handspiel produzierte und Kilger zu Recht auf den Punkt deutete. Adrian Dußler nutzte die Gelegenheit, um zum 2:2 (72.) einzunetzen. Hätten sich die Klosterer vor wenigen Wochen nun vielleicht mit einem solchen Resultat zufriedengegeben, packten sie erneut den schon am Mittwoch im Pokal gezeigten unbedingten Siegeswillen aus. So mutierte Bajrami mit einem Solo durch die komplette gegnerische Hälfte zur fleischgewordenen Entschlossenheit, die er mit einem nicht weniger konsequenten Knaller aus 16-Metern zum 3:2 (76.) krönte.
Wie anders doch Katidis, der fünf Minuten später für die endgültige Endscheidung hätte sorgen können, jedoch von der Strafraumgrenze aus nur den rechten Pfosten anvisierte. Einen an Katidis verwirkten und von Kilger mit gelb-rot geahndetem Freistoß schickte Wiedmann ins Zentrum, wo Tim Olschewski hochstieg, aber knapp am linken Winkel vorbei köpfte (86.). Wäre Warschecha hier wohl machtlos gewesen, reagierte dann bei Wiedmanns 18.Meter-Schuss prächtig. Der ein eminentes Laufpensum abspulende Wiedmann war es dann auch, der aus spitzem Winkel ebenfalls nur das rechte Aluminiumgestänge traf. Das sich Kai Neuerer wegen Zeitspiels ebenfalls eine Gelb-Rote-Karte einhandelte, vermochte beim SVS dann niemandem mehr so richtig ärgern, war doch kurz darauf Schluss un der erste Heimsieg in einem Punktspiel seit dem 14. April unter Dach und Fach.

Stimmen zum Spiel
Hendrik Baumgart, Trainer SV Seligenporten: „In der ersten Halbzeit hatten wir das Pokalspiel noch in den Beinen. Obwohl wir drei Tore gemacht haben, war unsere Chancenverwertung überschaubar. Wir hätten das Spiel viel früher entscheiden müssen. Die beiden Gegentore fielen viel zu leicht.“

Daniel Hämmerlein, Trainer TSV Abtswind: „Wir haben in den ersten 30 Minuten an uns geglaubt, dann kam Seligenporten besser ins Spiel. Nach der Halbzeit sind wir gut ins Spiel gekommen und haben auch das Tor gemacht. Beim zweiten und dritten Gegentor waren wir in der Innenverteidigung zu statisch.“