Der Nordbayernligist SV Seligenporten hat seine erste Mannschaft den eingeladenen Sponsoren und Vereinsmitgliedern präsentiert. Darüber hinaus wurden im Sportheim des SVS sowohl über sportliche, als auch strukturelle Aspekte der Vereinszukunft gesprochen.
Fest steht: Die Klosterer peilen den Wiederaufstieg in die Regionalliga Bayern an,

Die Moderation der Veranstaltung und somit auch die Begrüßung hatte Michael Lein, langjähriger Programmchef von Radio Gong und Radio F, inne.
Unter dem Motto „Regionalliga“ begrüßte Lein die Anwesenden im nahezu vollen Sportheim in Seligenporten.
Auch die zweite Mannschaft des SV Seligenporten war geladen, deren Entwicklung „sportlich gesehen eine tolle Geschichte“ ist. Das Team von Spielertrainer Daniel Oberprieler steht in der B-Klasse Ost 2 auf Tabellenplatz zwei, drängt mit aller Macht in die A-Klasse.
Die Regionalliga euphorisch von Lein als Zielvorstellung benutzt, musste Walter Eisl, Geschäftsführer der SVS Fußball GmbH, die Erwartungshaltung zu Beginn ein wenig dämpfen.
Realistisch betrachtet, „wird des ein bisschen schwierig mit der Regionalliga“, betonte Eisl. Bei zwölf verbleibenden Ligapartien muss der sechstplatzierte SV Seligenporten auf die zwei Spitzenteams TSV Aubstadt und DJK Gebenbach satte 13 Punkte aufholen. Nach einem „Riesenschwund“ im vergangenen Sommer, musste man im Kloster eine bis auf wenige Ausnahmen komplett neue Mannschaft auf die Beine stellen. „Wir hatten bissla an schlechten Start“, umschreibt Eisl die ersten sieben Spiele der Saison, die lediglich drei Pünktchen einbrachten. Seit dem 2:2 gegen den TSV Aubstadt am siebten Spieltag haben die Klosterer aber nur noch eine Partie verloren.
„Für die Regionalliga müsste alles gut passen“, sagt Eisl und meint damit die Anknüpfung an eigene Erfolgserlebnisse sowie auch Ausrutscher der Top-Teams.
Strukturell habe Eisl während seiner Amtszeit die meisten seiner Ziele erreicht, darunter fielen vor allem der Neubau des Sportheims und des Stadions – und die Ausgliederung der ersten Mannschaft in die SVS Fußball GmbH. „Um eine gewisse Sicherheit zu schaffen“, sei dieser Schritt im Juli vollzogen worden, „wir wollten den Verein schützen“, so Eisl weiter.
Wenig Trübsinn also beim Geschäftsführer, „ein Ziel ist jedoch ausgeblieben“: Für den Bau eines Kunstrasenplatzes in Seligenporten habe er sich stets eingesetzt, doch das mittlerweile „leidige Thema“ hat nicht wirklich Ohr in der Gemeinde gefunden. „Da habe ich kapituliert“, sagt der ehemalige SVS-Vorsitzende Walter Eisl und nennt einige Momente später auch seinen vorhergesehenen Nachfolger der GmbH-Geschäftsführung, Karl-Heinz Tischer. Dieser wird im Sommer das Amt übernehmen. „Irgendwann ist es Zeit, sich aus der Verantwortung zurückzuziehen“, so Eisls Fazit, der sich bei allen Sponsoren und den Vereinsfunktionären für die jahrelange Zusammenarbeit bedankte.

„Rechnung offen“

Im Anschluss fand eine Scheckübergabe zwischen der Firma Fahrzeugbau Popp und dem SVS statt. Im Namen von Geschäftsführer Johann Popp überreichte Verkaufsleiter Christian Leibold Walter Eisl und dem SV Seligenporten eine Summe über 4500 Euro.
Nächster Programmpunkt des offiziellen Parts war SVS-Trainer Hendrik Baumgart, der den Spielern „noch vor Weihnachten ein paar Empfehlungen mitgegeben“ hat, um fit zu bleiben.
Im Vorausblick auf den ersten Gegner nach der Winterpause, den TSV Großbardorf, erinnert sich Baumgart an das Hinspiel (1:2): „Wir haben damals ein super Spiel gemacht, sind klar die bessere Mannschaft gewesen, haben aber trotzdem verloren“, ärgert er sich immer noch ein bisschen.
Deswegen freue er sich auf das zweite Duell in der MARena, „da haben wir noch ne Rechnung offen“. Zur partiell absolvierten Saison äußerte sich Hendrik Baumgart ebenfalls und schraubte die Zielsetzung Regionalliga ein wenig herunter. „Klar, will keine Mannschaft um die goldene Ananas spielen“, so die von Baumgart gern bemühte Floskel. Im Klartext: Seligenporten ist im oberen Drittel angekommen und orientiert sich als Regionalligaabsteiger klar weiter nach oben.
Von Platz 18 auf Platz 6 habe man sich hochgekämpft, „das ist sensationell“, lobt Baumgart seine Schützlinge und wenn auch nicht unbedingt gewollt, seine Arbeit. Von diesem Höhenflug möchte er freilich noch länger Gebrauch machen, dennoch: „Man muss Revue passieren lassen, was im Sommer hier passiert ist und was das für ein Riesenumbruch war.“ Als in sportlicher Hinsicht „großen Tiefpunkt“ bezeichnete Hendrik Baumgart den Abgang Prinzens in den Nachwuchsbereich des Zweitligisten 1.FC Heidenheim, dennoch haben der 41-jährige Trainer Baumgart und das Team diesen nach Anlaufschwierigkeiten gut kompensiert. Die Momentaufnahme zeigt eine Mannschaft, die nach Baumgart „toll funktioniert“. „Wenn da noch was nach oben geht, umso schöner“, formuliert es Baumgart pragmatisch. „Wir haben noch Luft nach oben“, betont der Gymnasiallehrer. Wobei sei da davor gewarnt, nicht das bei einem möglichen Höhenflug die Luft in der Höhe mal zu dünn wird.
Den Trainerstatements folgend, wurden alle Trainer und Betreuer der ersten Mannschaft bildlich auf der Leinwand präsentiert. „Ich schätze das extrem“, so Baumgart über die helfenden Hände.
Moderator Michael Lein bat im Anschluss dann erst jeweils einen Vertreter der Torwart-/Abwehr-/Mittelfeld-/Angriffs-/und Neuzugangsfraktion der ersten Mannschaft zum Smalltalk nach vorne, bevor dann die anderen Akteure auch nach vorne durften.
Erster im Bunde war Kapitän Marco Janz, der auf Leins Nachfrage spaßte: „Ich hab keine Aufgabe vom Trainer bekommen.“ Wobei er wenige Augenblicke später zugeben musste, er habe doch welche bekommen. Im Namen der Abwehr und der Mannschaft sagte Innenverteidiger Janz: „Wir wollen die Vorbereitung nutzen, um unsere Fehler abzustellen.“ Das Thema Regionalligaaufstieg fasst er so in Worte: „Wenn nicht dieses Jahr, dann nächstes Jahr.“
Nächster Redner war Mittelfeldlenker Marco Wiedmann, der bezüglich des Fit-Bleibens über die Winterpause anfügte: „In der Abwehr muss man ja nicht so viel laufen, ich glaube, ich habe bisher mehr Läufe als der Janzer gemacht“, sorgte der 28-Jährige für Gelächter. Die Regionalliga Bayern sei „ein anspruchsvolles Ziel“. Es sei für Wiedmann „fast ein wenig vermessen, zu sagen, wir müssen im Sommer aufsteigen“. Er schlug vor, erst einmal „kleine Brötchen“ zu backen.

„Einfach nur Fußball spielen“

Für die Angriffsabteilung sprach Routinier Sebastian Glasner ins Mikrofon. Glasner habe nur zu Beginn seiner Karriere den Amateurfußball kennenlernen müssen, war dann lange in zweiter und dritter Liga aktiv. Die erste „amateurhafte“ Station nach seiner Profikarriere war die SpVgg Oberfranken Bayreuth, welcher laut Aussage Glasners, der SVS „einige Schritt voraus ist und deswegen in die Regionalliga gehört“. Der Schritt zum SV Seligenporten sei für ihn nicht so geplant gewesen, „eigentlich war ich schon im Ruhestand, so der 33-Jährige. Als dann der Kontakt mit dem SVS zustande kam, „habe ich mich wieder schwer reingesteigert“. „Es hat angefangen zu jucken und hat im Laufe der Saison ja immer gepasst“, beschreibt der Ex-Profi seine bisherige, positive Zeit bei den Klosterern.
Nach den Vorstellungen der einzelnen Mannschaftsteile, wurde es spannend. „Wie es sie in der ersten und zweiten Liga gibt, gibt es sie natürlich auch in der Bayernliga, die Neuzugänge“, so die Überleitung Leins. Armin Bindner (29), ist im Winter vom Erzrivalen ASV Neumarkt ins Kloster gekommen und erzählte ein paar Takte zu der Beziehung der beiden Vereine und seiner Person. „Diese Rivalität ist bei mir bisher noch nicht so durchgedrungen“, verrät Bindner und nennt dafür als Grund die langjährige Ligendifferenz zwischen dem SV Seligenporten und dem ASV Neumarkt. Die er übrigens wieder gerne hätte: „Ich hoffe, dass bald wieder eine Liga zwischen dem SVS und dem ASV ist. Wobei ich nicht will, dass der ASV Neumarkt absteigt.“ Für Bindner, der noch nie in der Regionalliga aktiv war, natürlich nochmal ein ganz besonderer Anreiz.