Vor dem Spiel bei der sehr gut gestarteten DJK Bamberg hat der SV Seligenporten in der Offensive noch zweimal nachgelegt.

Seligenporten Mit den Spiel bei der DJK Don Bosco Bamberg bekommt es der SV Seligenporten an diesem Sonntag (15 Uhr) zum dritten Mal in Folge mit einem Team aus der Spitzengruppe zu tun.

Während die vorherigen Kontrahenten aus Großbardorf und Aubstadt dort schon aufgrund ihrer Ambitionen erwartet wurden, kommt der Höhenflug der Bamberger durchaus überraschend. Aufgestiegen im Sommer 2015, tummelte man sich stets in der unteren Tabellenhälfte, um sich nun in der freilich noch recht jungen Saison plötzlich in ganz anderen Sphären wiederzufinden. Dies ist umso erstaunlicher, als sich die Verantwortlichen um Trainer Mario Bail auf dem Transfermarkt zurückhielten und ausschließlich bisher in tieferen Ligen spielende Akteure aus der Region verpflichteten.

Auffällig bei den Oberfranken ist die Tatsache, dass sich Johannes Rosiwal und Christoph Kettler 15 der insgesamt 16 Treffer teilen. Während bei Ersteren der erfolgreiche Torschuss sowieso zum Aufgabenbereich eines offensiven Mittelfeldspielers gehört, ist der schon acht Mal erfolgreiche Kettler eigentlich in der Innenverteidigung beheimatet. Dass der 25-jährige ungeachtet aller Offensivlust diesem Job ebenfalls konsequent nachgeht, bezeugen die bisher lediglich sechs Gegentore eindrucksvoll. Weiteres Alleinstellungsmerkmal der DJK ist der Umstand, dass das heimische Geläuf aus Kunstrasen besteht. Nicht selten vom jeweiligen Gegner als grenzwertiger Heimvorteil angeprangert, bestätigt sich der bei genauerer Betrachtung keineswegs. So stellten die Bamberger in ihrer Aufstiegssaison sogar das schwächste Heimteam der Liga und belegten in diesem Ranking im vergangenen Jahr einen ebenfalls wenig ehrfurchtgebietenden 13. Rang.

„Es ist zwar ungewohnt auf Kunstrasen zu spielen. Weil ein solcher Untergrund aber für spielerisch gute Teams gewisse Vorteile hat, kommt uns dies vielleicht sogar etwas entgegen“, blickt SVS-Trainer Hendrik Baumgart denn auch recht optimistisch nach vorne. Gestärkt wird seine Zuversicht auch dadurch, dass der Terminkalender diesmal keine englische Woche auswies und folglich durchgehend trainiert werden konnte. Neben intensiver Zweikampfschulung standen verschiedenste Spielformen und das Einüben taktischer Varianten auf dem Programm. Nicht zuletzt deshalb, weil neben Sebastian Glasner (wir berichtete bereits) und nun auch mit Fotios Katidis zwei Neuzugänge ins System integriert werden müssen. „Bei Sebastian merkt man genau, dass er schon höherklassig gespielt hat“, kommt Baumgart das taktische Verständnis des mit Zweitligawassern (Cottbus, Aue) gewaschenen und zuletzt beim ATSV Erlangen aktiven 33-jährigen Ex-Profis wie gerufen. Somit soll der Mittelstürmer nicht nur der lahmen Offensive endlich Schwung verleihen, sondern auch als Führungsspieler fungieren. Katidis indes ist im Kloster ein alter Bekannter, hat er doch dort schon bis zum Ende der vergangenen Saison gespielt. „Der Kontakt zu „Foti“ ist nie abgerissen. Nachdem es bei ihm mit einem Engagement in Bayreuth nicht geklappt hat, haben wir ihm ein Angebot gemacht“, ist der Coach froh, seinen kleinen Kader mit dem 21-jährigen rechts wie links einsetzbaren Flügelstürmer bereichern zu dürfen.

Während Katidis noch Trainingsrückstand aufweist und deshalb wohl nur ein Kurzeinsatz infrage kommt, stehen die Chancen bei Glasner auf ein Debüt ungleich besser. Ob es tatsächlich dazu kommt, lässt Baumgart offen. Fraglich ist auch der Einsatz von Innenverteidiger Tim Olschewski (Muskelverhärtung). Ungeachtet dessen will der Coach, wie zuletzt auch, in Bamberg aus einem kompakten Mittelfeld agieren. Ändern soll sich hingegen das Geschehen in der Abwehr, wo „wir besser als zuletzt aufpassen müssen.“