Nach dem 9:0 in Sorghof, gehen die Klosterer die Partie gegen den TSV Aubstadt frohen Mutes an.

Auf dem Papier betrachtet, war es nur ein Erfolg gegen einen Bezirksligisten. Tatsächlich aber bedeutet dieser Sieg im Toto-Pokal beim SV Sorghof einiges mehr. Durfte doch der SV Seligenporten das erste Mal in dieser Saison ein Pflichtspiel als Gewinner beenden. Die wenigen noch aus der vergangenen Saison verbliebenen SVS-Kicker konnten sogar den ersten Erfolg seit dem 3:2 in Pipinsried am 27. April genießen. Und weil das Resultat am vergangenen Dienstag mit 9:0 auch noch recht üppig ausfiel, war es umso mehr Balsam auf die geschundene SVS-Fußballseele.
„Unser Auftritt war sehr überzeugend und auch gut für das Selbstvertrauen“, zeigt sich SVS-Trainer Hendrik Baumgart auch heilfroh darüber, dass sein Team endlich mal wieder am so köstlich mundenden Siegesbecher nippen durfte. Insbesondere die jeweils dreifachen Torschützen Mergim Bajrami und David Ekern nutzten das Pokalspiel zum Frustabbau, wobei letzterer seine ersten Treffer im SVS-Trikot überhaupt produzierte. Ganz so unerwartet kommt der – freilich noch recht zarte – Aufschwung für Baumgart allerdings nicht: „Man merkt, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden, das hat sich auch schon im Spiel beim TSV Großbardorf abgezeichnet.“ Was Wunder also, dass der Coach gewillt ist, seine in den jüngsten beiden Spielen erprobte Formation auch im an diesem Samstag (14 Uhr) anstehenden Match gegen den TSV Aubstadt ins Rennen zu schicken. Als wichtig und richtig hat sich in diesem Zusammenhang der Schachzug erwiesen, Tim Olschewski von der Sechser-Position einen Schritt nach hinten in die Innenverteidigung zu beordern. Neben der für diese Position unabdingbaren Kopfballstärke, verfügt die Nummer elf der Klosterer auch über die hochwillkommene Fähigkeit, ein Spiel von hinten heraus kontrolliert aufzubauen. Was natürlich nicht heißen soll, dass der bis dorthin diese Position innehabende Tobias Kramer nun außen vor ist. Zum einen wird im nur 14 Feldspieler umfassenden Kader ohnehin jeder dringend braucht. Zum anderen verkörpert Kramer den Typ des kompromisslosen Abräumers, der gerade dann unbedingt gebraucht wird, wenn es gilt, dem Druck des jeweiligen Gegners standzuhalten.
Dass auch der Coach nach dem Sturz ans Tabellenende einen gewissen Druck verspürt, liegt in der Natur der Sache. Nach sechs Spieltagen aber schon von Abstiegskampf sprechen mag er indes nicht: „Dazu ist es noch zu früh. Wir müssen Geduld haben, aber auch darauf achten, dass wir nicht in einen Teufelskreis geraten. Wir uns geht es vorrangig darum, als Mannschaft insgesamt voranzukommen.“
Wie weit dieses Unternehmen gediehen ist, dafür könnte der TSV Aubstadt die ideale Messlatte darstellen, adelt Baumgart die Unterfranken immerhin als „die stärkste Mannschaft der Liga.“ So verfüge das Team über ein ähnlich perfektioniertes Umschaltspiel wie Großbardorf, sei aber in spielerischer Hinsicht sogar noch stärker.
Im Vorjahr in der Relegation zur Regionalliga denkbar knapp an der SpVgg Bayreuth gescheitert, tummelt sich der geographisch ziemlich weit im Norden gelegene Verein aus dem Landkreis Bad Neustadt/Saale auch in der Tabelle schon wieder im Dachgeschoss. Mit vier Siegen glückte ein optimaler Start, der wobei der TSV insbesondere beim 4:0 gegen Bayern Hof mit gnadenloser Effizienz brillierte. Glanzstück der seit dem Bayernligaaufstieg 2012/13 von Josef Francic trainierten Equipe ist zweifellos die Defensive. Im Vorjahr schon zweitbeste im Ranking, ließ sich die Abwehrmauer um Ingo Feser und Routinier Dominik Grader erst zwei Mal überwinden. Fatal wirkte sich allerdings der letzte Gegentreffer aus, führte er doch zur Niederlage gegen den ATSV Erlangen und dem Ende der Siegesserie. Dass die Erlanger bis dorthin keine Partie gewinnen konnten, mag durchaus als Hoffnungsschimmer für die Klosterer taugen.