Weil zwei Akteure nicht spielberechtigt sind, muss der SVS kurz vor Anpfiff umbauen, was das Team aus dem Konzept bringt.

Seligenporten. Die 1:4 (1:3)-Niederlage des SV Seligenporten zum Saisonauftakt gegen den TSV Neudrossenfeld wird sicher als eine der ungewöhnlichsten und vielleicht sogar unnötigsten in die Vereinsgeschichte eingehen. Wobei hier nicht das eigentliche Spiel gemeint ist, in dem die Klosterer zumindest im zweiten Durchgang eine passable Leistung boten. Vielmehr sind es die Umstände vor der Partie, welche dieser Pleite den Boden bereiteten.

Ursache war ein krasses Versagen der Vereinsverantwortlichen, denen schlichtweg entging, dass mit Vlad Stan Prigoana und Mats Gebelein zwei Spieler in der Startaufstellung standen, die noch keine Freigabe hatten. Dass den Klosterer zumindest eine empfindliche Strafe erspart blieb, die mit dem Einsatz dieser beiden Akteure, wohl verbunden gewesen wäre, war einem der beiden Linienrichter zu verdanken, der die Verantwortlichen sofort darauf aufmerksam machte.

Görlitz mit deutlichen Worten

 „Hier hat der Verein richtigen Bockmist gebaut. Wir als Trainerteam standen erst einmal da und wussten nicht, wie uns geschieht. Auch die Spieler waren natürlich völlig überrascht“ fand Michael Görlitz hernach deutliche Worte.

Somit mussten er und Bernd Rosinger eine halbe Stunde vor Anpfiff die Abwehrreihe komplett neuformieren. Wäre der Wechsel auf der rechten Außenverteidigerposition von Gebelein zu Fabian Schmid vielleicht noch einigermaßen zu verkraften gewesen, brachte die Rochade in der Innenverteidigung das gesamte Mannschaftsgefüge durcheinander. Dort musste für Stan Prigoana, der die gesamte Vorbereitung auf dieser Position gespielt hatte, mit Alexander Stark plötzlich ein Spieler einspringen, der diesen Part weder in der Vorbereitung schon einmal übernommen noch zu irgendeinem einem Zeitpunkt dafür eingeplant war.

Neudrossenfeld nutzt Unruhe gnadenlos

Die Unruhe bleib dem TSV Neudrossenfeld natürlich nicht verborgen, weshalb er darauf aus war, frühzeitig Kapital daraus zu schlagen, was auch über die Maßen gut gelang. Die neue Spielzeit war noch keine zwei Minuten „alt“, als Anton Makarenko in den Strafraum flankte und Nico Böhmer aus kurzer Distanz vollstreckte. Makarenko, mit 125 Einsätzen in der dritten Liga hochgradig erfahrene und sein Punktspieldebüt für Neudrossenfeld absolvierend, sezierte nach Belieben die SVS-Abwehr. Wiederum nur zwei Minuten später schaltete er nach einem Lattenknaller am schnellsten, leitete die Kugel weiter zu Daniel Gareis, der aus 14 Metern das 2:0 markierte. Das 3:0 der nie in den Griff zu kriegende Irrwisch dann höchstselbst. Wenig später gelang es Bernd Rosinger nach Vorarbeit von Faruk Erata zum 1:3 (17.) zu verkürzen.

Was für die Klosterer unter normalen Bedingungen möglich gewesen wäre, ließ die zweite Halbzeit erahnen. Nun die Köpfe freier und dementsprechend fokussiert diktierte der SVS das Geschehen und hätte bei etwas mehr Schlussglück durchaus noch für Spannung sorgen können. Stattdessen aber endete die Partie so unglücklich wie sie begonnen hatte, als Rosinger ein Eigentor zum 1:4 (87.) unterlief.

Am Dienstag geht’s nach Selb

Bereits am morgigen Dienstag (18.30 Uhr) muss der SVS bei Kickers Selb ran. Der Klub aus dem Kreis Wunsiedel setzte seine Saisonpremiere mit einem 1:2 in Röslau ebenfalls in den Sand. Somit geht es in dieser Partie für beide Klubs schon darum, nicht bereits in der Frühphase der Saison im Keller herumzugeistern. (nuw)