Der SV Seligenporten geht mit einem 1:2 (0:1) auch gegen den 1. FC Sand leer aus und bleibt im fünften Saisonspiel ohne jeglichen Zähler.

SVS-Trainer Gerd Klaus wirbelte sein Team im Vergleich zum 0:3 bei der DJK Don Bosco an vergangenen Dienstag ordentlich durcheinander. Die klar defensiv orientierten Damyan Opcin, Sascha Luft und Dougalis Aristotelis ersetzten Drazen Misic, Fatih Boynügrioglu sowie Timucin Turgut. Ganz vorne durfte Neuzugang Giuliano Nyary für Leon Rukiqi ran.

Diese SVS-Strategie im Verbund mit dem ebenfalls nicht unbedingt das Risiko suchenden Gegner hatte zur Folge, dass sich beide Teams zunächst auf eine vorsichtige Spielweise beschränkten. Immerhin strahlten die Hausherren zumindest bei einem Eckball, den Nyary am Tor vorbeiköpfte (7.), etwas Gefahr aus. Sand brauchte seinerseits eine Viertelstunde, bevor Marc Fische mit einem Gewaltschuss aus 20 Metern ein Ausrufezeichen setzte. Diese zaghafte Vorgehensweise missfiel FC-Coach Matthias Strätz, der deshalb mehr Engagement einforderte.

Überraschende Gäste-Führung

Seine Kicker gehorchten alsbald und verstärkten ihren Druck nach vorne. Es war dann aber keine herausgespielte Gelegenheit, welche die Gäste in Führung bringen sollte, sondern ein leichtsinniger Ballverlust der Klosterer im defensiven Mittelfeld. Simon Götz erfasste die Situation blitzschnell, nahm das herrenlose Leder an sich, um den auf dem rechten Flügel durchstarteten Timm Strasser in Szene zu setzen, der per Schrägschuss zum 1:0 (32.) einnetzte. Wenig später wäre der Weg für den verletzten Fischer ins Spiel gekommenen Christopher Gonnert zum 2:0 freigewesen, doch weil das Zuspiel von Tim Dotterweich nur dessen Ferse touchierte, sprang das Leder unkontrolliert davon.

Obwohl der 1. FC Sand die Halbzeitpause etwa fünf Minuten früher beendete und somit auf den Kontrahenten wartete, hatte es den Anschein, als wäre er beim Wiederanpfiff des sehr souverän leidenden Schiedsrichters Yannick Eberhardt (Burgberg) so gar nicht am Platz. Denn der SV Seligenporten, bei dem nun Boynügrioglu und Rukiqi für Dougalis und Deuerlein kamen, übernahm sofort das Heft des Handelns. So verpasste Nyary nur ganz knapp eine Flanke von Bajic (50.) und FC-Keeper Markus Geier musste all seine Klasse aufwenden, um einen Knaller von Rukiqi noch so eben an den Pfosten zu lenken (52.). Wenig später tanzte Manfred Strobel mit einem Solo mehrere Kontrahenten aus, mangels Anspielstation blieb seine Darbietung jedoch unbelohnt. Etwas Zielstrebiger machte es Vidovic bei seinem Lauf in Richtung Tor, legte sich allerdings den Ball zu weit vor (58.).

Nun also, drauf und dran, den mittlerweile verdienten Ausgleich zu erzielen, folgte, wie schon so oft in dieser noch immer recht jungen Saison, der bittere Nackenschlag. Wieder einmal war es ein Abspielfehler in den eigenen Reihen, der alle Mühen konterkarierte. Ralph Thomann und Gonnert kombinierten sich auf dem rechten Flügel nach vorne, bevor der am Fünfer lauernde Strasser eiskalt vollstreckte – 2:0 (62.).

Bemerkenswerte SVS-Reaktion

Dieses mittlerweile schon 17. Gegentor löste bei den Klosterer eine bemerkenswerte Reaktion aus. Statt klein beizugeben, ging ein Ruck durch das Team, der sich nur drei Minuten später auszahlen sollte, als Drazen Misic eine Vorlage von Bajic aufnahm und aus 25 Meter den sichtlich überraschten Geier zum 1:2-Anschlusstreffer überwandte. Weil sich Sand um den schon fast sicher geglaubten Erfolg bangte und der SVS unbedingt den Ausgleich wollte, legte die Begegnung in der Schlussphase einen Zahn zu. Hatte Gonnert Pech, dass er knapp danebenschoss (70.), fehlte auch Rukiqi auf der Gegenseite das Schussglück (72.). Kurz danach rettete Vidovic in höchster Bedrängnis gegen den nie in den Griff zu bekommenden Gonnert. Die letzte Aktion ging auf das Konto der Hausherren, als Rukiqi einen Freistoß durch die Mauer schickte, aber Geier zur Stelle war, so dass der SVS nun in der ohnehin von mal mehr, mal weniger Regen umrahmten Partie auch im übertragenen Sinne in demselben stand.

 

Stimmen zum Spiel

Matthias Strätz, Trainer 1. FC Sand: „Wir haben in der ersten Halbzeit oft den letzten Ball schlampig gespielt. Nach der Führung haben wir uns zurückgelehnt und waren von der Rolle. Auch das 2:0 hat keine Ruhe gebracht. Trotzdem aber war der Sieg wichtig für die Moral.“

 

Gerd Klaus, Trainer SV-Seligenporten: „Beide Tore gingen Fehlpässe voraus. Insgesamt aber haben wir ganz gut gespielt, es fehlt hat noch immer an Kleinigkeiten. Allerdings klebt uns auch ein wenig das Pech an den Füßen.“

 

Schema:

SV Seligenporten – 1. FC Sand 1:2 (0:1)

 

SVS: Schötterl – Vidovic, Deuerlein (46. Rukiqi), Dougalis (46. Boynügrioglu) – Bajic, Kussmann, Opcin (84. Turgut) – Strobel, Luft (78. Reisig) Knorr – Nyary (63. Misic)

 

Sand: Geier – Thomann, Zang, Bechmann, Dotterweich (86. Moser) – Götz (74. Zeiß), Kamann – Fischer (27. Gonnert), Wieczorek, Kiebler (65. Lörzer) – Strasser (67. Wagner)

 

Tore: 0:1, 0:2 Strasser (32., 62.), 1:2 Misic (65.). Schiedsrichter: Yannick Eberhardt (Burgberg). Zuschauer: 185