Die Klosterer gleichen zweimal einen Rückstand aus, werden zum aber eiskalt ausgekontert.

Trotz seiner besten Saisonleistung und einer über weite Strecken großartigen kämpferischen Leistung, unterliegt der SV Seligenporten bei der SpVgg Bayern Hof mit 3:5 (1:1) und geht auch im sechsten Saisonspiel leer aus.

Trainer Gerd Klaus, der im Vorfeld gegenüber dem Neumarkter Tagblatt sagte, dass das Ergebnis nicht so wichtig sei, das Team aber unbedingten Willen zeigten müsse, verarbeitete seine Enttäuschung denn auch ziemlich schnell: „

„Leider hat uns das Quäntchen Glück gefehlt. Aber die Mannschaft kann stolz auf sich sein, sie hat heute alles gegeben“ Nicht umsonst musste sein Hofer Pendant Roman Pribyl erstmal kräftig durchschnaufen: „Das war für und ein ganz schweres Spiel, doch zum Schluss haben wir uns dennoch durchgesetzt“.

Im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Sand veränderte Klaus seine Elf auf drei Positionen. Für Aristotelis Dougalis sowie Fabio Deuerlein rückten Drazen Misic und Fatih Boynügrioglu in die Startformation. David Vidovic, der für Giuliano Nyary kam, bildete mit Christian Knorr eine Doppelspitze. Mit der kleinen verbalen Spitze, die der Stadionsprecher kurz vor Spielbeginn dem Schlusslicht aus dem Klosterdorf verabreichte, in dem er die Heimelf aufforderte, sich doch bitte „so reinzuhauen, als wäre der Erste zu Gast“, hatte er sicherlich anderes im Sinn, als dass was er und die 480 Zuschauer geboten bekamen. Zunächst lief es für die Hofer geradezu optimal.

Erste Chance – 1:0

Denn mit der ersten Chance der Partie überhaupt besorgte Kapitän Christian Schraps mit einem so schönen, wie auch cleveren Lupfer über SVS-Torwart Herbert Schötterl das 1:0 (6.). Danach beherrschte Hof die Szenerie. Doch weder Matei Kyndl (13., 18.) noch Tom Feulner (15.) trafen das Ziel.  Ein Schuss von Knorr (19.) war zwar nicht sonderlich gefährlich, erweckte seine Kameraden aber zum Leben. Fortan leistete der SVS mächtig Paroli. So musste sich der Hofer Keeper David Guyon gegen einen Knaller von Knorr richtig strecken (22.). Wenig später tanzte Boynügrioglu durch gegnerischen Reihen, bevor Drazen Misic aus guter Position abzog. Die darauffolgende Ecke brachte die Heimdefensive völlig in Unordnung, dem SVS gelang es jedoch nicht, Kapital daraus zu schlagen. Nun liefen die Klaus-Kicker erst so richtig heiß und brachten ihren favorisierten Gastgeber gehörig ins Schwitzen. Vier Minuten vor dem Halbzeitpfiff des gut leitenden Schiedsrichters Peter Frank (Uttenreuth) zog der enorm spielfreudige Boynügrioglu nach innen und vollendete per 25 Meter-Schuss in den linken Torwinkel zum längst verdienten Ausgleich.

Während Hof wohl froh war, in die Pause gehen zu dürfen, kam diese für Seligenporten zur Unzeit. Denn wie schon zu Beginn, agierte die SpVgg klar überlegen und kam durch Andreas Knoll zum 2:1 (50.). Der SVS hatte nun seine liebe Mühe, den Kontrahenten in Schach zu halten. So blockte David Vidovic noch so eben gegen Fabian Krantz und Justin Kussmann verhütete gegen Tomas Petracek schlimmeres. Die Stadionuhr zeigte schon die 71. Minute, als der SVS eine in dieser Saison noch nicht gesehene Fähigkeit demonstrierte: Eiskalte Chancenverwertung. Knorr war es, der eine Vorlage von Rukiqi aus kurzer Distanz zum 2:2 (71.) in den Kasten hämmerte. Ohnehin spannend, lieferten sich beide Teams jetzt einen rasanten Schlagabtausch. Cedric Drewanz war es dann, der sich im Fünfer behauptete, Torhüter Schötterl umkurvte und das 3:2 (81.) markierte.

Lehrbuch-Konter bringt Entscheidung

Unmittelbar nachdem Knorr an Guyon scheiterte, inszenierten Knoll und Petracek einen lehrbuchmäßigen Konter, welchen letzterer zum 4:2 (86.) veredelte. Es hätte den Klosterern niemand übelgenommen, wären nun die Köpfe heruntergegangen. An diesem Tag aber wollten sie es wissen und spielten unverdrossen weiter. Die Belohnung folgte alsbald in Gestalt eines Fouls von Keeper Guyon an Dougalis Aristotelis. Knorr schnappte sich die Kugel und schickte den Keeper in die falsche Ecke – 4:3 (90.). Eine Symbiose aus Klasse und Cleverness, beides vereint in Petracek war es dann, die die endgültige Endscheidung bringen sollte. Der Ex-Profi schnappte sich den Ball, vernaschte die komplette Abwehr, um dann den freien Feulner zu bedienen der ohne Mühe zum 5:3 (90.+3) abschloss.

Somit bleibt der SVS also weiterhin Letzter, gekämpft aber hat er wie ein Spitzenreiter.