Mit einem Sieg bei der heimstarken SpVgg Bayern Hof könnten die Klosterer im Idealfall bis auf Platz fünf vorrücken.

Mit zuletzt zwei Siegen feierte der SV Seligenporten nicht nur einen perfekten Start in die Rückrunde, sondern lieferte damit auch einen eindrucksvollen Beleg darüber, wie stabil das zu Saisonbeginn völlig neu zusammengestellte Mannschaftsgebilde geworden ist. Enttäuschten die Klosterer bei der Niederlage in Eltersdorf über weite Strecken komplett, entführte man nur vier Tage später beim Spitzenteam des Würzburger FV mit einer kämpferisch vorbildlichen Leistung alle Zähler, um schließlich gegen Jahn Forchheim mit einem 4:0 den höchsten Saisonerfolg folgen zu lassen. Einlullen lässt sich Trainer Hendrik Baumgart davon allerdings nicht: „Insgesamt war es von uns schon eine gute Leistung. Allerdings aber haben wir nach dem 1:0 zu viele Chancen liegen gelassen, wenn Forchheim in dieser Phase ein Tor macht, hätte die Partie auch in eine andere Richtung gehen können.“ Dass es aber nicht so kam, ist sicherlich auch dem in den letzten Wochen enorm gewachsenen Selbstvertrauen zu verdanken. Diese für einen Fußballspieler elementare physische Komponente wirkt sich auf dem Platz insofern aus, dass der jeweilige Kontrahent sofort nach Anpfiff unter Druck gesetzt wird, mit dem Ziel, ihm das eigene Spiel aufzudrängen. Eine Gangart, die sich immer öfter in frühen Treffern niederschlägt. So markierten die Dorfkicker in vier der jüngsten sechs Partien bereits in den ersten zehn Minuten die Führung, die dann auch beim Abpfiff immerhin drei Mal – bei einem Remis – noch Bestand hatte. Damit einhergehend hat sich der SVS in der Tabelle mittlerweile auf Platz sieben emporgearbeitet und darf auf ein ordentliches Polster von 13 Zählern zu den Relegationsrängen verweisen. Was Wunder also, dass der Blick von Baumgart nun nach oben geht. Zwar nicht bis ganz hinauf zu den Spitzenplätzen, wo der zweiplatzierte aus Gebenbach mit elf Punkten mehr ähnlich weit entfernt ist wie die Gefahrenzone. Die Verfolgergruppe aber dürfte es durchaus sein: „Wir wollen bis zur Winterpause noch so viele Punkte wie möglich einfahren und vielleicht noch den SC Eltersdorf und Bayern Hof überholen.“ Während die Klosterer bei einem möglichen Straucheln des SCE auf fremde Hilfe angewiesen sind, haben sie in der Causa Hof alles selbst in der Hand, geht es doch an diesem Samstag (14 Uhr) zu eben jenem Rivalen.
Der aber befindet sich derzeit in einer richtig guten Verfassung. Trainer Alexander Spindler wollte beim jüngsten 3:0-Erfolg gegen den Würzburger FV sogar Fußball „nahe an der Perfektion“ gesehen haben. Einen solchen Superlativ mag Baumgart zwar nicht in den Mund nehmen, bescheinigt den Oberfranken aber zumindest „ein starkes Spiel.“ Überhaupt ist die SpVgg Bayern Hof zuhause in der „grünen Au“ eine echte Macht. Lediglich der DJK Ammerthal gelang es dort einen Sieg mit nach Hause zu nehmen. Dass die mit einem Altersdurchschnitt von nicht einmal 22 Jahren recht junge Equipe aber auch von Rückschlägen nicht gefeit ist, verdeutlichen Niederlagen wie beim um den Klassenerhalt kämpfenden 1. FC Sand oder dem FSV Erlangen-Bruck. Für den Traditionsklub allerdings kein allzu großes Problem. Einst meist dem Druck unterworfen, nach höherem zu streben, wurde die aktuelle Spielzeit mit dem Etikett „Lernphase“ versehen und die Tabelle als eher zweitrangig deklariert.
Für Baumgart selbstverständlich kein Grund, diesen Gegner auf irgendeine Art und Weise zu unterschätzen: „Wir wissen, dass wir in Hof eine schwere Aufgabe bewältigen müssen und fahren deshalb auch mit dem nötigen Respekt dorthin.“ Ungeachtet dieser lobenden Worte, macht er keinen Hehl daraus, dass „wir dort auf jeden Fall punkten wollen“. Zumal sein Team fünf der letzten sechs Auswärtsspiele siegreich beendet hat.
Ist der sportliche Trend ohnehin sehr zufriedenstellend, gibt es auch in personeller Hinsicht keine Probleme. Abgesehen von Andreas Bauer, der nach seiner Sprunggelenkverletzung allmählich wieder mit dem Training beginnen kann, steht Baumgart der komplette Kader zur Verfügung