Einst regelmäßig Schauplatz Bayerischen Amateurspitzenfußballs, kann die MAR-Arena nun wieder mit einem echten Leckerbissen aufwarten. Am kommenden Mittwoch, den 28 Februar (18.30 Uhr) treffen dort Türkgücü München und die FC Ingolstadt aufeinander, um im Toto-Pokal den letzten Halbfinalteilnehmer zu ermitteln.

Der ungewöhnliche Spielort erklärt sich daraus, dass der Türkische Regionalligaclub aus der Landeshauptstadt keine eigene Spielstätte besitzt. So darf Türkgücü zum einen im Grünwalder Stadion maximal zwölf Spiele austragen. Zum anderen wird der auf sieben Partien angesetzte Zusatzvertrag für die Anlage des SV Heimstetten nicht verlängert.

Der Kontakt zum SV Seligenporten kam über SVS-Trainer Bernd Rosinger und Türkgücü-Vorstand Serdar Yilmaz zustande. „Mitte Januar kam es zu den ersten Gesprächen, die dann schnell intensiver wurden“, erklärt der zu diesem Zeitpunkt noch als kommissarischer zweiter Vorsitzende aktive Florian Vitzthum. Anfragen der Münchner, darüber hinaus auch Regionalligaspiele in der MAR-Arena auszutragen, wurden von Bayerischen Fußballverband abgelehnt. Überdies hätte auch die Klosterer einer solchen Vorgehensweise nicht zugestimmt. „Abgesehen davon“, so Vitzthum, „dass unsere Sportanlage selbst brauchen, hätten auch unsere ehrenamtliche Helfer eine erhebliche Zusatzbelastung schultern müssen.“ Auch der FC Ingolstadt gab sofort sein Einverständnis, so dass der Austragung bald nichts mehr im Wege stand.

Was das Sportliche angeht, hat Türkgücü in der Winterpause mit 13 Abgängen einen erheblichen Aderlass zu verkraften. Der finanziellen Not gehorchend, muss dieser überwiegend mit Akteuren aus der eigenen Jugend kompensiert werden. Mit 40 Zählern und Rang vier sollten die Münchner in der Regionalliga mit dem (sportlichen) Abstieg nichts mehr zu tun haben und können sich nun darauf konzentrieren, über den Toto-Pokal wichtige Einnahmen zu generieren.

Dies dürfte sich allerdings maximal schwer gestalten, verfolgt doch der FC Ingolstadt sicherlich dieselben Ziele. Mit Platz neun in der dritten Liga aller Abstiegssorgen und Aufstiegshoffnungen ledig, erwischten die Kicker um Ex-Club-Trainer Michael Köllner mit 13 Zähler aus fünf Partien einen optimalen Start aus der Winterpause, sind aber nun schon drei Spiele sieglos (ein Remis).

„Wir erhoffen uns ein schöne und interessantes Fußballspiel“, blickt der SVS-Vorsitzende Ernst Rupprecht frohgemut auf den kommenden Mittwoch und rechnet „bei passendem Wetter mit 800 bis 1000 Zuschauern.“